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Lebendige Quartiere Frühlingsseminar

Gemeinsam zum nachhaltigen Wandel im Quartier

Wie können Quartiere zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen? Das Netzwerk Lebendige Quartiere (NLQ) bietet Informationen und praxisnahe Beispiele für ein nachhaltiges Quartier. 

Eine nachhaltige Entwicklung erfordert Handeln auf globaler, nationaler und lokaler Ebene. Das Quartier als Lebensraum der Einwohnerinnen und Einwohner ermöglicht aufgrund seiner begrenzten lokalen Dimension eine konkrete Umsetzung der nachhaltigen Entwicklung. Einen nachhaltigen Lebensraum können wir mit mehr Fuss- und Veloverkehr, mehr Biodiversität und Energieeffizienz, weniger Ressourcenverbrauch sowie mit attraktiven Zwischenräumen für nachhaltige Lebensstile und Ernährung schaffen. Wie dies umgesetzt werden kann, zeigen folgende Beispiele aus dem Frühlingsseminar des NLQ:

  • Die Expertin für Nachhaltige Entwicklung Anne DuPasquier zeigte in ihrem Referat am Frühlingsseminar anhand von konkreten Beispielen, dass die Ebene des Quartiers, in dem man wohnt, sich bewegt, arbeitet und sich erholt, zentral ist für eine nachhaltige Transformation. Für DuPasquier ist das Wohnen, gerade im urbanen Gebiet, ein Schlüssel zur nachhaltigen Transformation.
  • Im Mittelpunkt des Referats von Daniel Meier vom Thinkpact Zukunft stand die Ernährung. Ernährung ist nicht nur für ein Drittel der Klimagase verantwortlich, sie macht auch – durch Einkaufen, Kochen und Essen – einen wesentlichen Teil unserer Lebens- und Sozialzeit aus. Entsprechend birgt Ernährung ein zentrales Nachhaltigkeits- und gemeinschaftsbildendes Potenzial. Ein Beispiel für einen nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln ist Lebens.Mittel.Punkte (L.M.P.), ein Konzept, das derzeit in Berlin vorbereitet wird. L.M.P. sind Nachbarschafts-Zentren für nachhaltige urbane Ernährungs- und Lebensstile. Sie sind Treffpunkte, Lern- und Austauschorte. Dort werden mit lokalen und saisonalen Lebensmitteln Speisen zubereitet sowie Kochkurse mit und für alle Generationen angeboten. 
  • Das «manifeste pour une révolution territoriale» von Architekt und Raumplaner Laurent Guidetti zeigt auf, dass die Menschen zu viele Ressourcen verbrauchen und zu viel Abfall produzieren. Im Workshop diskutierten die Teilnehmenden darüber, wie Quartiere nachhaltiger gestaltet werden können. Als wichtiger Hebel wurde dabei der motorisierte Individualverkehr identifiziert. 
  • Das Innosuisse Projekt «Quartierbezogene erneuerbare Energien» soll die kooperative Energieproduktion auf Quartierebene fördern und anstossen. Christopher Young, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für soziokulturelle Animation der Hochschule Luzern, hat das Vorgehen am Frühlingsseminar vorgestellt. Das Projekt versucht mittels einem partizipativen Vorgehen Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer davon zu überzeugen, auf erneuerbare Heizsysteme umzusteigen. 

Mehr zum Thema in der Zusammenfassung von Dominic Blumenthal, Leiter Netzwerk Lebendige Quartiere.

Das Netzwerk Lebendige Quartiere ist eine spezifische Massnahme der Agglomerationspolitik des Bundes: Als Drehscheibe im Bereich Quartierentwicklung vermittelt und erweitert das Netzwerk Wissen und Erfahrungen, die bei der Umsetzung des Programms «Projets urbains – Gesellschaftliche Integration in Wohngebieten» gemacht wurden. Im Fokus stehen verschiedenste Aspekte der Quartierentwicklung wie Wohnen, Partizipation oder soziale Durchmischung. Das Netzwerk Lebendige Quartiere wird vom Schweizerischen Städteverband in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) und dem Bundesamt für Wohnungswesen (BWO) geführt.

Foto: Lebendige Quartiere

 

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