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Anpassung an den Klimawandel: Die Surselva macht’s vor

Während zwei Tagen haben sich Akteurinnen und Akteure aus der Surselva in Vals mit der Frage beschäftigt, wie sich die Region am besten an den Klimawandel anpassen kann. Denn dass sich das Klima verändert und die Gebirgsregion vor grossen Herausforderungen steht, ist sicher. Regionen, die sich frühzeitig mit dem Thema beschäftigen, stehen längerfristig besser da.

Mehrjähriges Projekt. Seit fast zwei Jahren wird in der der Surselva zum Klimawandel gearbeitet. Denn so allgegenwärtig das Thema ist: Die konkreten Auswirkungen bleiben oft schwammig. Deshalb hat die Regiun Surselva im Rahmen eines Pilotprogramms des Bundesamts für Umwelt BAFU und gemeinsam mit dem Beratungsbüro seecon und weiteren Partnern die Entwicklungen, Risiken und Chancen im Zusammenhang mit dem Klimawandel für die Surselva analysiert. 

Klimawandel in der Surselva. Die Analyse brachte Eindrückliches zutage: Steigen die globalen Treibhausgasemissionen bis ins Jahr 2050 so stark wie mittlere Klimaszenarien vorhersehen, wird es in Disentis durchschnittlich rund 3 Grad wärmer – so warm wie heute in Chur! Mitte Jahrhundert wird es in Disentis nur noch halb so viele Neuschneetage geben wie heute und auch das Risiko für Naturgefahren dürfte zunehmen. 

Die Chancen sehen. Diesen Risiken zum Trotz ist der Klimawandel nicht nur Bedrohung, sondern kann auch Chance sein – wenn vorausschauend gehandelt wird. Genau darum geht es beim Projekt «Klima-Toolbox Surselva»: Es wurde ein auf die Surselva massgeschneiderten Werkzeugkasten zur Anpassung an den Klimawandel erstellt, der in den vergangenen zwei Tagen in einem moderierten Workshop eingesetzt wurde: Zunächst haben die Teilnehmenden versucht zu verstehen, wie die Region ökonomisch funktioniert. In einem zweiten Schritt haben sie analysiert, wo durch den Klimawandel Veränderungen im positiven und negativen Sinne für das regionale Geschäftsmodell zu erwarten sind. Die wichtigsten Risiken und Chancen wurden daraufhin genauer analysiert und es wurde diskutiert anhand welcher Anpassungsmassnahmen diesen begegnet werden kann. «Die wärmeren Temperaturen im Winter bereiten uns sicherlich Sorgen - doch mit geeigneten wie auch nachhaltigen Angeboten können wir auch im Winter weiterhin Gäste in die Region bringen», ist Urs Giezendanner, Leiter der Anlaufstelle Regionalentwicklung, überzeugt. 

Vorausschauend handeln. Nach intensiven Diskussionen haben die Teilnehmenden strategische Entwicklungslinien definiert, welche die Region in eine nachhaltige und klimaangepasste Zukunft weisen sollen. Diese stimmen auch mit dem kürzlich verabschiedeten Konzept Agenda 2030 überüberrein. Die Regiun Surselva ist von der Bedeutung dieses gemeinschaftlichen Vorgehens überzeugt: «Wir müssen die Herausforderungen annehmen und auch die Entwicklungsmöglichkeiten sehen. Der Workshop hat eindrücklich gezeigt, dass die Region grosses Entwicklungspotenzial hat, gerade im Sommertourismus. Nun gilt es vorausschauend zu handeln, um die Risiken zu minimieren und Chancen nutzen», weiss Urs Giezendanner. Um die Resultate des Workshops für die Umsetzung zu konkretisieren, wird am Morgen des 28. Novembers in Ilanz ein öffentlicher Informationsanlass organisiert. Gemeinden, Bergbahnen sowie weitere Interessensvertreter und die Lokalbevölkerung sind herzlich eingeladen, sich für eine Anmeldung an die Regiun Surselva zu wenden.

Kontakt

  • Urs Giezendanner, Leiter Anlaufstelle Regionalentwicklung Regiun Surselva, Tel: 081 926 25 03, erreichbar am 23.10.2015 zwischen 14:00 und 16:00 
  • Sarah Achermann, Projektleiterin „Klima-Toolbox Surselva» bei der seecon gmbh, sarah.achermann@seecon.ch, +41 76 341 72 70
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