Nachhaltigkeit in der Regionalentwicklung

Anregungen zu diesem Dossier können Sie gerne an Pascal Blanc melden.
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Melden Sie Ergänzungen und Anregungen ungeniert an Kristin Bonderer.
Bei der Kommunikation der Neuen Regionalpolitik (NRP) stehen verschiedene Akteurinnen und Akteure in der Pflicht. Sie alle tragen dazu bei, die NRP, ihre Ziele, Möglichkeiten, Umsetzung sowie die mit der NRP erzielten Wirkungen bekannt zu machen. Die Tabelle «Rollen der Schlüsselakteure in der NRP und Aufgaben bei der Kommunikation der NRP» informiert darüber, welche Rolle dem Bund, regiosuisse, den Kantonen und Regionen sowie den Projektverantwortlichen bei der Kommunikation der NRP zukommt.
Das SECO hat sich im Hinblick auf die neue Programmperiode 2016–2023 zum Ziel gesetzt, die Kommunikationsanstrengungen zur NRP zu verstärken und insbesondere die unterstützten Projekte in der Öffentlichkeit sichtbarer zu machen. Eine der zentralen und gleichzeitig dringlichen Massnahmen betraf die Entwicklung eines Logos.
Es soll einerseits die Kommunikation des Bundes erleichtern, andererseits aber auch von den Kantonen, Regionen, Projektträgern und weiteren Interessierten genutzt werden. Die Empfänger von Finanzhilfen des Bundes waren bereits bislang verpflichtet, bei ihrer Öffentlichkeitsarbeit auf die Förderung durch die NRP hinzuweisen, es fehlte jedoch ein einprägsames Erkennungszeichen. Das Logo soll bei Publikationen zu geförderten Projekten, auf Schriftstücken, Websites, Informationstafeln usw. zum Einsatz kommen. Es liegt in verschiedenen Dateiformaten und Farben vor. Betreffend Sprachversionen sind alle vier Landessprachen und zusätzlich Englisch abgedeckt. Zudem existieren verschiedene mehrsprachige Versionen. Die wesentlichen Anwendungsrichtlinien sind in einem kurzen Manual, das in Deutsch und Französisch vorliegt, beschrieben.
Download Logos inkl. Manual >>
Das Erklärvideo der Deutschen Vernetzungsstelle Ländliche Räume (DVS) fasst die Rolle und Aufgabe eines LEADER-Regionalmanagers beispielhaft zusammen. Ein Grossteil der dargestellten Inhalte lässt sich gut auf den Schweizer Kontext übertragen.
Viele Gemeinden haben sich aus unterschiedlichen Gründen zu Regionen zusammengeschlossen. Sei es, weil sie Gemeindeaufgaben zusammen effizienter erledigen können, weil der Kanton gewisse Aufgaben an die regionale Ebene delegiert (z.B. regionale Richtplanung) oder weil sie eine gemeinsame Entwicklungsstrategie realisieren möchten. Organisiert sind diese Regionen häufig als privatrechtliche Vereine, zum Teil als öffentlich-rechtliche Körperschaften und vereinzelt auch als Aktiengesellschaften. Um die an sie übertragenen Aufgaben zu erledigen, verfügen die Regionen in der Regel über eine Organisation (Geschäftsstelle o.ä.) mit eigenen personellen und finanziellen Ressourcen und entsprechendem Leistungsauftrag.
In den meisten Regionen übernimmt diese Organisation auch die Aufgaben eines regionalen Entwicklungsträgers (RET) beziehungsweise Regionalmanagements (RM). In dieser Funktion wirkt sie als «Treiber» und Koordinator der regionalen Entwicklung und trägt dazu bei, regionale Potenziale zu nutzen und neue Entwicklungsmöglichkeiten zu erschliessen.
Im Rahmen der Neuen Regionalpolitik (NRP) können Bund und Kantone den Aufbau und Betrieb von regionalen Entwicklungsträgern fördern. Seit der Einführung der NRP im Jahr 2008 sind verschiedene regionale Strukturen neu gegründet oder umstrukturiert worden, die eine zentrale Rolle bei der Umsetzung der NRP auf regionaler Ebene spielen und die regionale Entwicklung fördern. Diese Regionalmanagements – zum Teil auch kantonal oder überkantonal organisierte Entwicklungsträger wie arcjurassien.ch – unterstützten und beraten Personen und Organisationen beim Erarbeiten und Einreichen von Finanzierungsanträgen für NRP-Projekte oder lancieren teilweise auch selbst Projekte. In der Regel sind sie nicht nur regionale Anlaufstelle für die NRP, sondern auch für weitere Förderprogramme und Initiativen zur regionalen Entwicklung. Damit leisten sie einen massgeblichen Beitrag zu einer kohärenten Raumentwicklung.
Über die NRP fördern Bund und Kantone auch Regionale Innovationssysteme (RIS) und RIS-Managements, die Dienstleistungen und Hilfestellungen für KMU bieten, die Produkt- und Prozessinnovationen umsetzen möchten. Mehr dazu in der Rubrik «Regionale Innovationssysteme».
Damit ein Regionalmanagement seine Rolle als zentraler Akteur der Regionalentwicklung übernehmen kann, benötigt es vielfältige Kompetenzen, genügend Kapazitäten sowie ausreichende Handlungs- und Entscheidungsbefugnisse. Entscheidend für die Durchsetzungskraft sind zudem eine gute Verankerung und Vernetzung des Regionalmanagements sowie (politischer) Rückhalt seitens der Trägerschaft.
Können Regionalmanagements bei der Bewilligung von Projektförderungen (mit)entscheiden oder eigene Projekte initiieren und umsetzen, stärkt dies die eigene und äussere Wahrnehmung als wichtiger Akteur der regionalen Entwicklung. Dies kann sich positiv auf die Motivation und die Wirkung niederschlagen. Damit keine Interessenkonflikte entstehen, sind jedoch klare und transparente Governance-Regeln nötig. Um Missverständnissen und falschen Erwartungen vorzubeugen, muss auch die jeweilige Rolle, die das Regionalmanagement in einem Prozess oder Projekt einnimmt – Berater, Sparring-Partner, Tür-Öffner, Koordinator, Projektleiter usw. – immer transparent sein.
Sowohl Leistungsbereite wie auch Spezialisierung können die Wirksamkeit eines Regionalmanagements steigern. Eine gewisse Leistungsbreite ermöglicht eine sektor- und themenübergreifende Sicht- und Wirkungsweise und entspricht damit auch dem Bedürfnis vieler lokaler/regionaler Akteure nach einem «One-stop-shop». Durch Spezialisierung können wiederum Mittel und Ressourcen gezielter eingesetzt werden und Tätigkeiten fokussierter erfolgen.
Bei der Umsetzung der NRP haben sich u.a. regionale Modelle bewährt, die ansässige Unternehmen oder ihre Vertretungsorgane einbinden. Dies kann zum Beispiel über eine institutionelle Einbindung in den regionalen Entwicklungsträger erfolgen oder auch inhaltlich durch die Berücksichtigung unternehmerischer Interessen und Bedürfnisse z.B. mittels eines Wirtschaftsbeirats. Eine Übersicht über die verschiedenen regionalen Modelle (Stand 2018) und deren mögliche Vor- und Nachteile bietet folgende Studie:
Das Praxisblatt bietet einen kompakten Überblick und fasst Wissen, Erfahrungen und Erkenntnisse rund um das Thema «Regionalmanagement» zusammen:
Mehr dazu, wie Regionalmanagements die regionale Entwicklung und die Projektentwicklung von regionalen (Wirtschafts-)Akteuren stimulieren, unterstützen und koordinieren können, bieten folgende Publikationen und Rubriken:
Ob als Einsteigerin oder Einsteiger in der Regionalentwicklung, oder in der NRP-Projektumsetzung tätige Person: dieses Dossier bietet Hilfestellung zum wirkungsorientierten Arbeiten, um die Wirkung eines NRP-Projekts zu verstärken. Die NRP bedient sich hierfür eines Wirkungsmodells, welches erlaubt Wirkungszusammenhänge vereinfacht darzustellen.
Eine Anleitung zum Erstellen eines Wirkungsmodells, sowie ein ausgelesenes Angebot an Arbeitshilfen sollen Sie dabei unterstützen.
Themenverantwortliche: Malgorzata Conder und Sebastian Bellwald
Das regiosuisse Team hat in den letzten Monaten viel Erfahrung mit Online-Workshops und virtuellen Beteiligungsmöglichkeiten gesammelt und im Austausch mit weiteren Akteurinnen und Akteuren der Regional-, Stadt- und Gemeindeentwicklung eine Auslegeordnung zum Thema «E-Partizipation» erarbeitet. Diese zeigt auf, welche Chancen virtuelle Beteiligungsformate bieten, wo sie an Grenzen stossen und führt aus, was bei der Planung und Umsetzung zu beachten ist.
Möglichkeiten zur Beteiligung im virtuellen Raum bestehen sowohl in formalisierten Prozessen (z.B. Raumplanung, E-Government) als auch in nicht formalisierten Partizipations-Prozessen (z.B. bei der Erarbeitung regionaler Entwicklungsstrategien oder im Rahmen von Gemeindeentwicklungsprojekten). Diese Auslegeordnung legt den Fokus auf nicht formalisierte Prozesse.
Haben Sie Fragen oder Inputs zum Thema «E-Partizipation in der Gemeinde, Stadt- und Regionalentwicklung»? Wollen Sie mehr darüber erfahren, ob und wie Sie virtuelle Partizipationsprozesse starten können? Dann kontaktieren Sie Simone Meyer.