KMU-Transformation: Als KMU die Digitale Transformation erfolgreich umsetzen
Die Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) hat in Zusammenarbeit mit der PostFinance eine Online-Befragung bei Fachkräften aus Schweizer Unternehmen (davon ein Grossteil KMU) durchgeführt. Das Ziel der Studie war es, den Begriff der «digitalen Transformation» zu verstehen, einen Überblick über den aktuellen Stand dieser Transformation bei KMU zu erhalten sowie einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Marktfähigkeit von KMU zu leisten, indem Checklisten, Praxisbeispiele und Tools aufgezeigt und zur Verfügung gestellt werden.
Die Studie beinhaltet auch einen Praxisleitfaden für KMU: Dieser beinhaltet Checklisten (u. a. für eine Maturitätsanalyse), Hinweise auf Apps und Tools, Kurzfallstudien, ein Vorgehensmodell zur Transformation sowie Fachbeiträge für die Praxis von verschiedenen Autorinnen und Autoren.
Wichtigste Erkenntnisse der Befragung (KMU-Kennzahlen):
- Definition digitale Transformation (auch: digitaler Wandel): In digitalen Technologien begründeter Veränderungsprozess, der sowohl die Wirtschaft als auch die gesamte Gesellschaft betrifft; ein ganzheitlicher und umfassender Change-Prozess.
- Bei > 85 % der KMU hat die digitale Transformation Auswirkungen auf das Geschäftsmodell sowie auf die interne Zusammenarbeit und die Prozesse.
- 73% der KMU erachten die digitale Transformation als relevant (bei Grossunternehmen 92%); für 10% der Befragten hat das Thema keine oder nur geringe Priorität.
- Bei knapp 70% hat die digitale Transformation Einfluss auf die Unternehmenskultur.
- Bei 67% der KMU ist es bereits zu einer Anpassung der Strategie oder zur Erarbeitung einer komplett neuen Gesamtstrategie gekommen.
- 63% der KMU haben bereits neue Technologien eingeführt.
- 62% der KMU haben ihre Marktpositionierung und 50% der KMU haben ihre Unterneh-mensstruktur angepasst
- ABER: Nur 30% der KMU sind mit ihren Digitalisierungsbemühungen zufrieden (Score ≥6/10).
- Treiber/Motive für Transformationsprojekte: effizientere Geschäftsprozesse (82%),
- veränderte Kundenanforderungen (59%), technische Weiterentwicklungen (53%) und
- Kosteneinsparungen (49%). Obwohl neue Vertriebswege und der Konkurrenzdruck auch eine Rolle spielen, geht es in erster Linie um die Wertschöpfungskette: Wie kann Technologie sinnvoll eingesetzt werden, um die Prozesses effizienter auf die Kundenbedürfnisse auszurichten?
- Grösste Barrieren: Hoher Zeitaufwand (46%) und fehlendes Know-how (je rund 40%) bei Führungskräften und Mitarbeitenden.
- Als Risiken bei digitaler Transformation wahrgenommen: Datenschutz/IT-Sicherheit (61 %), Fachkräftemangel (37 %), Arbeitsplatzverluste (34 %), Kultur/Arbeitsethik (30 %).