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Finanzierung sicherstellen

Projektfinanzierung sicherstellen

Ohne finanzielle Ressourcen lässt sich die beste Idee nicht umsetzen. Die Sicherung der Finanzierung stellt jedoch bei vielen Projekten eine Knacknuss dar. Mögliche Finanzierungsquellen sollten deshalb frühzeitig abgeklärt werden. Die Zusammensetzung und Rechtsform der Projektorganisation entscheiden mit, welche Möglichkeiten bei der Finanzierung bestehen.

Finanzierung

In der Regel werden verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten kombiniert. Möglich sind u.a.: 

  • Öffentliche und private Fördergelder: Bund, Kantone sowie weitere Institutionen, Organisationen und Private unterstützen regionale Entwicklungsvorhaben mit einer Vielzahl von Finanzhilfen. Die Fördermöglichkeiten, Förderkriterien und Regelungen bezüglich Antragsverfahren unterscheiden sich. Eine frühzeitige Kontaktaufnahme mit den potenziellen Förderstellen ist deshalb wichtig. Zum Teil prüfen Förderstellen die Finanzierung eines Projekts erst, wenn bereits anderweitige Finanzierungsmöglichkeiten abgeklärt und soweit möglich ausgeschöpft wurden. Unterschiedliche öffentliche Finanzhilfen zu kombinieren, ist nicht ganz ausgeschlossen. Als Mindestanforderung gilt meist, dass die Gelder für verschiedene Aufgaben (unterschiedliche Teilprojekte) und/oder verschiedene Zeitperioden (unterschiedliche Projektphasen) eingesetzt werden müssen. Eine transparente Information in Bezug auf die Finanzierungsgesuche und die Finanzierung ist Pflicht. In der Regel kann nur ein Teil der Projektkosten über Fördergelder finanziert werden (Kofinanzierung). Ein substanzieller Teil der Finanzierung muss aus Eigenmitteln oder weiteren Drittmitteln bestritten werden. Der geforderte Eigenfinanzierungsgrad variiert je nach Förderprogramm, Förderstelle und zum Teil auch je nach Projekt. Zudem gibt es unterschiedliche Regelungen, ob und inwiefern der Eigenfinanzierungsgrad über das Einbringen von anrechenbaren Eigenleistungen erfolgen kann. 
    • Das Finanzhilfe-Tool bietet eine Übersicht über mögliche Finanzhilfen.
    • Auskünfte zu den Fördermöglichkeiten – auch zu kantons- und regionsspezifischen – erteilen zudem die kantonalen und regionalen Ansprechstellen. Die Kontaktinformationen finden Sie in der Expertendatenbank
    • In der Schweiz werden Regionalentwicklungsprojekte zum Teil auch von Stiftungen unterstützt. Auf der Website des Verbands der Schweizer Förderstiftungen finden Sie Links zu verschiedenen Stiftungsverzeichnissen
  • Eigenleistungen und Eigenmittel: Ohne eigene Mittel und Beiträge, die von Projektträgerinnen und Projektträger sowie Projektpartnern eingebracht werden, können Projekte kaum finanziert werden. Sie sind meist auch Bedingung für die Unterstützung mit öffentlichen oder privaten Fördergeldern. Oftmals verhelfen auch unentgeltlich eingebrachte Eigenleistungen und ehrenamtliches Engagement einem Vorhaben erst zum Durchbruch. Dies bedingt ein grosses Commitment zum Projekt und eine entsprechende Aktivierung. 
  • Projekterträge: Erträge durch Aktivitäten, Angebote und/oder Produkte im Rahmen der Projektumsetzung können unter Umständen massgeblich zu dessen Finanzierung beitragen.
  • Beiträge und Unterstützung eines Fördervereins: Mit der Gründung eines Fördervereins können Mitgliederbeiträge generiert und für die Projektfinanzierung genutzt werden. Vereinsmitglieder bringen sich häufig auch ideell und tatkräftig in das Projekt ein. 
  • Sponsoring / Gönnerbeiträge durch Verbände, regionale Unternehmen, Banken oder Privatpersonen usw.
  • Innovations- oder Förderpreise: Verschiedene Organisationen, Institutionen und Stiftungen unterstützen innovative Projekte mit Förderpreisen. 
  • Gründung einer AG und Aktienverkauf: Die Gründung einer AG bietet die Möglichkeit, ein Projekt mit dem Verkauf von Aktien an private und gewerbliche Kapitalgeber mitzufinanzieren. Je nach Projekt können auch Aktionärinnen und Aktionäre gewonnen werden, die ihre Investition nicht aus Renditegründen tätigen, sondern weil sie das Vorhaben ideell mittragen und unterstützen möchten. 
  • Kreditaufnahmen auf dem Kapitalmarkt
  • Crowdfunding: Finanzmittel lassen sich auch über die breite Öffentlichkeit («Crowd») akquirieren. So können z.B. auf der eigenen Website oder auf Crowdfunding-Plattformen Projektvorhaben beschrieben, dazu notwendige Geldmittel erfragt und mögliche Gegenleistungen für Geldgeber angeboten werden (z.B. Firmenanteile beim «Crowdinvesting» oder Zinszahlungen beim «Crowdlending»). Etabliert haben sich Crowdfunding-Modelle, die auf Spenden, nicht-monetäre Gegenleistungen oder den Vor-Verkauf von Produkten bzw. Dienstleistungen setzen (Crowdsupporting bzw. «Reward-based Crowdfunding»). Crowdfunding bietet über die Finanzierung hinaus weiteren Mehrwert. Mittels Crowdfunding können zum Beispiel Communities und Kundenbindung aufgebaut, Marketing und PR für ein Projekt, ein Produkt oder eine Region betrieben oder Pre-Market-Checks realisiert werden. Der Aufwand für ein erfolgreiches Crowdfunding darf allerdings nicht unterschätzt werden.
    • Weitere Informationen zum Crowdfunding bietet beispielsweise das KMU-Portal 
    • Plattformen, die für das Crowdfunding genutzt werden können, sind z.B. crowdify.net oder wemakeit.com

Crowdfunding

Welche Faktoren können dazu beitragen, dass ein Projekt finanziell unterstützt wird?  

 

Ob ein Finanzierungsantrag gutgeheissen wird, hängt in erster Linie vom Projekt und den Förderkriterien bzw. den Investitionskriterien der Geldgeber ab. Folgende Faktoren tragen zu einem positiven Entscheid bei:

  • Überzeugendes Konzept darlegen: Ein gutes Konzept bzw. Geschäftsmodell bildet die Basis erfolgreicher Projekte und damit auch erfolgreicher Projekteingaben. Die Konzepte sollten markt- und wirkungsorientiert ausgerichtet sein. Für grössere Projekte insbesondere im Infrastrukturbereich ist in der Regel ein Businessplan erforderlich. Steht eine Produktentwicklung oder -optimierung im Mittelpunkt, sind Absatz- und Vertriebskanäle sowie Massnahmen für die Vermarktung einzuplanen. Je nach Projekt und Konstellation des Projektteams kann es sinnvoll sein, für die Konkretisierung des Konzepts professionelle Unterstützung einzuholen.
  • Langfristiges, nachvollziehbares und realistisches Finanzierungskonzept aufzeigen: Geldgeber möchten wissen, ob ihr Geld nachhaltig wirkt. Auch wenn nur für die Entwicklungs- und Aufbauphase eines Projekts eine Kofinanzierung angestrebt wird, muss aufgezeigt werden, wie die Finanzierung längerfristig sichergestellt werden kann. Häufig ist es sinnvoll, wenn Fördergelder degressiv eingeplant werden, sodass ihr Anteil an der Projektfinanzierung im Zeitverlauf abnimmt. Sind Projekte nach Abschluss der Förderphase noch nicht (ganz) selbsttragend, sind «Anschlusslösungen» für die Finanzierung aufzuzeigen. 
  • Projekt in übergeordnete Strategie- und Trendlandschaft einbetten: Finanzierungsgesuche für Projekte, die im Einklang mit einer regionalen Strategie oder den Entwicklungstrends und -strategien einer Branche sind, können nachvollziehbar begründet werden. Die Einbettung trägt in der Regel zur nachhaltigen Wirkung der Projekte und der eingesetzten Mittel bei, was die Chance auf eine finanzielle Unterstützung ebenfalls erhöht. 
  • Nutzen und Mehrwert der Projekte für unterschiedliche Gruppen herausstellen: Bringt ein Projekt verschiedenen Akteuren und Akteursgruppen einen Nutzen, steigert dies die Chancen auf Unterstützung. Von Vorteil ist auch, wenn ein Projekt breit abgestützt ist und verschiedene Akteurs- und Interessengruppen eingebunden sind. 
  • Potenzielle Förderstelle und Geldgeber frühzeitig kontaktieren: Eine frühzeitige Kontaktaufnahme mit möglichen Förderstellen oder Geldgebern ist wichtig. So können allfällige Hindernisse besprochen werden, die einer Unterstützung im Wege stehen, und die Erkenntnisse in die weitere Projektausarbeitung einfliessen.
  • Fördergelder, Qualitätslabels und erhaltene Preise herausstellen: Bereits zugesagte oder in Aussicht gestellte Fördergelder, erhaltene Qualitätslabels und gewonnene Preise können einem Vorhaben Seriosität verleihen, seine «Förderwürdigkeit» und den Innovationsgehalt bestätigen und weitere mögliche Geldgeber zur Unterstützung des Vorhabens animieren. Fördergelder sollten als Auszeichnung für das Projekt und dessen Beitrag zur Entwicklung eine Region, Branche usw. positioniert werden. 
Weitere Tipps und Werkzeuge  
Informationen und Empfehlungen zur Finanzierung von gemeinsamen Aufgaben in funktionalen Räumen bietet eine im Auftrag der Tripartiten Konferenz (TK) durchgeführte Studie:  

 

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