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KOF Tourismusprognose: Pandemie führt zu 13 Millionen weniger Logiernächten

Seit dem Sommer hat sich die Lage im Tourismus entspannt, nun wird die Branche wieder ausgebremst. Die Konjunkturforschungsstelle (KOF) erwartet, dass in der Wintersaison rund ein Drittel weniger europäische Gäste in die Schweiz kommen als im Vorjahr. Touristen aus Fernmärkten werden weitgehend ausbleiben. Insgesamt dürften die Logiernächte diesen Winter um 30% zurückgehen. Für das ganze Tourismusjahr 2020 muss die Branche mit einem Verlust von über 10 Mrd. Franken rechnen.

Der Tourismus wurde stark von der Corona-Krise getroffen. Die Wintersaison wurde jäh unterbrochen und der Start in die Sommersaison war zögerlich. Seit Mitte Juni hat die touristische Nachfrage aber wieder angezogen. Ihre Sommerferien verbrachten die Schweizerinnen und Schweizer häufiger im Inland. Dennoch konnte die inländische Nachfrage das Fernbleiben der ausländischen Touristen nicht kompensieren. Die Übernachtungszahlen der ausländischen Gäste lagen 40% unter denen des Vorjahres. 

Wintersaison 2020/2021: Ein Drittel weniger Touristen aus Europa

Die KOF geht in ihrer Prognose davon aus, dass die Infektionszahlen während der Wintermonate hoch und Reisebeschränkungen innerhalb Europas zumindest vorerst bestehen bleiben. Für die Fernmärkte wird angenommen, dass die Beschränkungen im Frühjahr 2021 schrittweise aufgehoben werden. Somit ist davon auszugehen, dass die Gäste aus diesen Märkten auch im Winter weitgehend ausbleiben. In einem solchen Szenario werden die Übernachtungszahlen der europäischen Touristen in der Wintersaison rund einen Drittel unter dem Wert des Vorjahres liegen und rund die Hälfte des Vorkrisenniveaus betragen. Die inländischen Gäste werden weiterhin eine Stütze für den Tourismus bleiben. Die Zahl ihrer Übernachtungen dürfte in der kommenden Wintersaison rund 8% über dem Vorkrisenniveau liegen. In der Summe dürften die Logiernächte um 30% zurückgehen.

Tourismusjahr 2020: Ein Drittel aller Logiernächte ist weggefallen

Im gesamten Tourismusjahr 2020 sinkt die Zahl der Logiernächte im Vergleich zum Vorjahr prognostiziert um 33.7%. Während der Einbruch bei der inländischen Nachfrage vergleichsweise gering ausfällt (-14%), sind die Verluste im internationalen Geschäft massiv (-50%). Die Zahl der Logiernächte von Gästen aus den Fernmärkten sinkt dabei um über 70%. Insgesamt wird die Zahl der Logiernächte der ausländischen Gäste Ende 2021 bei knapp 80%, Ende 2022 dann bei 90% des Vorkrisenniveaus liegen. Dieses wird erst Ende 2023 wieder erreicht.

In der Summe führt die COVID-19-Pandemie zu einem geschätzten Verlust von 13.3 Millionen Logiernächten im Tourismusjahr 2020. Für die Hotellerie resultiert daraus ein Umsatzverlust von 1.6 Mrd. Franken in diesem Tourismusjahr. Für den gesamten Tourismus liegt der Umsatzverlust im gleichen Zeitraum bei über 10 Mrd. Franken. Im nächsten Jahr dürfte der Nachfrageverlust gegenüber dem Tourismusjahr 2019 bei 6.2 Mrd. Franken liegen.

Ausführlicher Bericht: Prognosen für den Schweizer Tourismus, Ausgabe Oktober 2020

 

Text: KOF

 

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