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Neue Regionalpolitik: Konkrete Ziele und Massnahmen für eine nachhaltige Regionalentwicklung

Für die Neue Regionalpolitik (NRP) hat das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) zusammen mit den kantonalen Fachstellen das Konzept «Nachhaltige Entwicklung in der NRP» erarbeitet. Es zeigt auf, wie das Förderprogramm bereits heute zur nachhaltigen Regionalentwicklung beiträgt und wo Potenziale auszuschöpfen sind. Kern des Konzepts sind konkrete Nachhaltigkeitsziele mit messbaren Indikatoren, welche die Kantone in die Umsetzungsprogramme ab 2024 integrieren. Die wirtschaftspolitische Ausrichtung der NRP bleibt dabei unverändert.

Das Konzept trägt dazu bei, die Beiträge der Neuen Regionalpolitik (NRP) an die Strategie Nachhaltige Entwicklung 2030 der Schweiz (SNE 2030, siehe Kasten) zu verstärken. Dazu zeigt das Konzept die bisherigen Beiträge an die nachhaltige Entwicklung auf, identifiziert weitere Potenziale und macht konkrete Vorschläge für die Nutzung der Chancen, die sich für die Regionen ergeben. Das Konzepts orientiert sich an den drei Schwerpunktthemen der SNE 2030: «Nachhaltiger Konsum und nachhaltige Produktion», «Klima, Energie und Biodiversität» und «Chancengleichheit und sozialer Zusammenhalt». Zu jedem Schwerpunkt wurden drei NRP-Nachhaltigkeitsziele mit Indikatoren definiert. Die neun Ziele enthalten beispielsweise Aspekte der Kreislaufwirtschaft, der Inwertsetzung von Landschaft und Biodiversität, sowie der Mobilisierung von Akteurinnen und Akteuren.

«Le concept mis en place pour le développement durable à partir de 2024 met le canton au défi de rendre les projets NPR plus durables. A nous de démontrer l’engagement du canton en faveur de projets respectant les critères de la politique régionale et contribuant à un avenir meilleur!».
Véronique Gruber, Cheffe de projet Politique régionale, Etat de Fribourg.

Für ihre Umsetzungsprogramme wählen die NRP-Fachstellen für jedes Schwerpunktthema mindestens ein Nachhaltigkeitsziel aus und integrieren diese zusammen mit den zugehörigen Indikatoren in die Wirkungsmodelle der prioritären NRP-Themen (u.a. Tourismus, Industrie und Regionale Innovationssysteme). Die Zielwerte für die ausgewählten Nachhaltigkeitsziele bestimmen die NRP-Fachstellen eigenständig, so dass den regionalen Gegebenheiten Rechnung getragen wird. Die Zielwerte sollen ambitioniert und realistisch sein. Die Fachstellen legen zudem im Umsetzungsprogramm fest, mit welchen Massnahmen und akteursbezogenen Angeboten die gewählten Nachhaltigkeitsziele erreicht werden sollen. Als mögliche Hebel dienen Wissensaufbau, die Vermittlung von Handlungskompetenzen oder das Setzen von Anreizen.

«Die NRP leistet schon seit vielen Jahren wertvolle Beiträge an die wirtschaftliche Entwicklung im Kanton Uri. Nebst der wirtschaftlichen Dimension verleiht sie auch wichtige Impulse zur ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit. Das Nachhaltigkeitskonzept will dies in der NRP zukünftig noch expliziter verankern. Uns ist es wichtig, dass das Konzept einfach umgesetzt werden kann und für die Projektträgerschaften keine unnötigen Hürden schafft.».
Linda Russi, Projektleiterin NRP / Tourismus, Kanton Uri

Was bedeutet «nachhaltig» in der NRP?

Im Zentrum der NRP steht unverändert die wirtschaftliche Stärkung von ländlichen Regionen, Berg- und Grenzgebieten, so dass zukunftsfähige Arbeitsplätze erhalten und geschaffen werden, regionale Disparitäten nicht zunehmen und eine dezentrale Besiedlung erhalten bleibt. Die gesellschaftlichen und ökologischen Wirkungen der Regionalentwicklung werden aber ab 2024 deutlicher betont und explizit angesprochen. Die Chancen der nachhaltigen Entwicklung sollen in den Zielgebieten der NRP erkannt und konsequent genutzt werden. Gleichzeitig sollen die Risiken reduziert werden, die sich aufgrund von Zielkonflikten an den Schnittstellen zwischen wirtschaftlicher Entwicklung sowie ökologischen und gesellschaftlichen Anliegen ergeben können. Das Konzept mit seinem Nachhaltigkeitsverständnis ist verbindlich für die kantonalen und überkantonalen NRP-Programme und für die Regionalen Innovationssysteme ab 2024, für die Interreg-Projekte mit Schweizer Beteiligung ab 2028.

Das Nachhaltigkeitsverständnis der NRP im Wortlaut: «Die NRP unterstützt in ihren Zielgebieten die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, stärkt die Krisenfestigkeit der Regionen und schafft Perspektiven für eine zukunftsfähige Entwicklung. In partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit den regionalen Akteurinnen und Akteuren fördert sie gleichzeitig die gesellschaftliche Solidarität, trägt zur Sicherung der natürlichen Ressourcen bei und setzt diese in Wert.»

Sie wollen mehr über das Nachhaltigkeitsverständnis der NRP und die Umsetzung des Nachhaltigkeitskonzeptes erfahren oder haben Fragen? Melden Sie sich bei Ueli Ramseier, Wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Ressort Regional- und Raumordnungspolitik des SECO.

Die Strategie Nachhaltige Entwicklung 2030

Die Schweiz hat in ihrer Strategie Nachhaltige Entwicklung 2030 (SNE 2030) analysiert, welche Beiträge sie zur Erreichung der globalen Sustainable Development Goals (SDG, Agenda 2030) bereits leistet und wo Handlungsbedarf besteht. Es haben sich drei Schwerpunkthemen herauskristallisiert: «Nachhaltiger Konsum und nachhaltige Produktion», «Klima, Energie und Biodiversität» und «Chancengleichheit und sozialer Zusammenhalt». Jedes Schwerpunktthema unterteilt sich in drei bis vier Herausforderungen, diese enthalten wiederum einige nationale strategische Stossrichtungen.

Die Neue Regionalpolitik (NRP) leistet bereits namhafte Beiträge zur SNE 2030, beispielsweise zur nationalen Stossrichtung «Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit sowie die Produktivität der Schweizer Wirtschaft fördern» im Schwerpunktthema «Nachhaltiger Konsum und nachhaltige Produktion». Aber auch zu den beiden anderen Schwerpunkten («Klima, Energie, Biodiversität» und «Chancengleichheit und sozialer Zusammenhalt») trägt die NRP bereits heute bei.

Alle Bundesstellen sind aufgefordert, im Rahmen ihrer Zuständigkeiten zur Umsetzung der Agenda 2030 und der SNE 2030 beizutragen. Entsprechend arbeitete die Direktion für Standortförderung des SECO im Allgemeinen und für die NRP im Speziellen im Hinblick auf die Botschaftsperiode 2024-2027 an der Umsetzung der SNE 2030 für ihre Politiken und Instrumente. Damit nimmt das SECO eine Vorreiterrolle in der Bundesverwaltung ein.

 

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