regiosuisse – etablierter One-Stop-Shop für die Regionalentwicklung
Mit unserer Rubrik «News aus dem Team» ermöglichen wir Einblicke in die tägliche Arbeit des regiosuisse-Teams. Heute widmen wir uns dem Hauptauftraggeber hinter regiosuisse: dem Staatssekretariat für Wirtschaft SECO und seinen Zielen und Visionen für die Netzwerkstelle.
Beim SECO sind in erster Linie folgende Personen für das regiosuisse-Mandat zuständig:
- Sabine Kollbrunner, Co-Leiterin Ressort Regional- und Raumordnungspolitik
- Mattia Celio, Leiter Wissenssystem Neue Regionalpolitik
- Béla Filep, stellvertretender Leiter Wissenssystem Neue Regionalpolitik
Aus welchem Grund hat das Staatssekretariat für Wirtschaft SECO gemeinsam mit dem Bundesamt für Raumentwicklung ARE die Schweizer Netzwerkstelle für Regionalentwicklung regiosuisse ins Leben gerufen?
Sabine Kollbrunner: Mit der Neuen Regionalpolitik investieren Bund und Kantone in innovative Menschen und Unternehmen, die ländliche Räume, Berggebiete und Grenzregionen als Wirtschafts- und Lebensraum attraktiv gestalten und nachhaltig weiterentwickeln wollen. Damit gute Projekte realisiert werden können, braucht es zum Teil eine Anschubfinanzierung. Es sind jedoch auch Wissen und Kompetenzen nötig: Regionale Akteurinnen und Akteure, die gute Ideen haben, müssen wissen, an wen sie sich wenden können. Sie sollen Informationen zu wichtigen Regionalentwicklungsfragen haben, Zugang zu guten Beispielen erhalten und sich weiterbilden und vernetzen können. Für all diese Aufgaben haben wir regiosuisse geschaffen und betreiben das Netzwerk auch in den nächsten Jahren.
Was hat regiosuisse in den letzten 16 Jahren in der Regionalentwicklung bewirkt?
Béla Filep: regiosuisse hat sich in der Regionalentwicklung als wichtiger Player im Bereich Wissensgenerierung und Wissenstransfer etabliert. So konnten über regiosuisse zum Beispiel neue Themen in der Regionalentwicklung angestossen, diskutiert und weiterentwickelt werden. Beliebt sind auch die verschiedenen Tools und Datenbanken auf regiosuisse.ch, zum Beispiel das Finanzhilfetool oder die Projektdatenbank. Ausserdem erhalten die vielen engagierten Projektträgerinnen und -träger mit regiouisse.ch eine Plattform, um ihre Projekte vorzustellen, sei es in Projektvideos, Podcasts oder Textbeiträgen. Letztere sollen auch andere potenzielle Projektträgerinnen und -träger inspirieren und animieren.
Ihr Team übernimmt bei regiosuisse die Rolle der «strategischen Leitung». Was bedeutet das? Wie treiben Sie die Entwicklung der Netzwerkstelle voran?
Mattia Celio: Die Arbeit von regiosuisse soll einen spürbaren Beitrag zur erfolgreichen Umsetzung der Ziele der NRP – der neuen Regionalpolitik – leisten. Dies ist eine anspruchsvolle und komplexe Aufgabe, deren Erfolg stark von einer kohärenten und sachgerechten Definition der Ziele und der wichtigsten Umsetzungsmodalitäten abhängt. Im Rahmen der strategischen Steuerung setzt sich das SECO zusammen mit dem ARE und in enger Zusammenarbeit mit der regiosuisse-Geschäftsleitung dafür ein, dass Kohärenz und Relevanz sichergestellt werden.
Wie stellen Sie die Koordination und Kooperation mit anderen Politiken des Bundes sicher?
Sabine Kollbrunner: Regionalentwicklung geschieht im Terrain, in einem Raum, den auch viele andere Akteurinnen und Akteure beanspruchen – von Landwirtschaft über Strassen bis zu Landschaftsschutz. Wir sind in engem Austausch mit den Zuständigen der verschiedenen Bereiche, um Chancen zu nutzen, die sich an den Schnittstellen bieten und die Nutzung des Raums zu koordinieren. Das Team von regiosuisse unterstützt dies, indem es Informationen aufbereitet, Veranstaltungen organisiert und thematische Dossiers erstellt.
Was soll regiosuisse 2025 konkret erreichen?
Mattia Celio: Dieses Jahr steht für regiosuisse im Vordergrund, das Angebot und die Produkte nach den Schwerpunkten der Neuen Regionalpolitik (NRP) weiterzuentwickeln. Diese sind in der Botschaft zur Standortförderung 2024–2027 definiert. Zudem wird es darum gehen, sicherzustellen, dass regiosuisse in seiner Rolle als Kompetenzzentrum die Bedürfnisse der verschiedenen regionalen Akteurinnen und Akteure vollumfänglich erfüllt. Das Jahr 2025 wird insbesondere durch die regiosuisse-Konferenz geprägt sein, die am 17. und 18. September in Ittingen stattfinden wird: Reservieren Sie sich jetzt schon die Daten!
Der Bundesrat hat jüngst einen Verzicht auf Einlagen in den NRP-Fonds beschlossen. Was bedeutet das für regiosuisse?
Sabine Kollbrunner: Der Bundesrat muss die Finanzlage in den Griff kriegen und hat dafür am 20. September 2024 verschiedene Sparmassnahmen kommuniziert. Dazu gehört auch, dass keine Mittel in den Fonds für Regionalentwicklung mehr eingelegt werden sollen. Der Bundesrat ist daran, die Massnahmen auszuformulieren. Ende Januar 2025 soll eine Vernehmlassung dazu stattfinden, da werden sich alle Personen, die dies möchten, zu den Vorschlägen äussern können.
Was begeistert Sie am Thema Regionalentwicklung?
Sabine Kollbrunner: All die Menschen in den Regionen, die ihr Umfeld kennen und mit guten Ideen und oft sehr viel Engagement massgeblich dazu beitragen, dass unsere Berggebiete, ländlichen Regionen und Grenzregionen spannende Arbeits- und Wohnorte bleiben oder es wieder werden – das ist für mich immer wieder faszinierend.
Mattia Celio: Die Regionalentwicklung bewegt sich in einem dynamischen und komplexen Umfeld zwischen Raum, Gesellschaft und Individuen. Eine kohärente Entwicklung erfordert daher einen interdisziplinären Ansatz und bindet eine grosse Vielfalt an Akteurinnen und Akteuren ein, die stark in den Regionen verankert sind. Dies ist ein sehr bereicherndes und spannendes Arbeitsumfeld.
Béla Filep: Mich fasziniert die Vielfalt an Themen und Menschen, welche die Regionalentwicklung ausmachen. Für eine erfolgreiche Regionalentwicklung muss man über den sektoralen Tellerrand hinausschauen, das fordert heraus. Als Geograf denke ich mich indes gerne in andere Fachgebiete rein. Letztlich gefällt mir mit Interreg die grenzüberschreitende Dimension der Neuen Regionalpolitik – die Zusammenarbeit mit unseren Nachbarn empfinde ich als sehr wichtig.