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Bild: regiosuisse.

Hasliberger Bevölkerung gestaltet die gemeinsame Zukunft

Wie mit den Auswirkungen der Zweitwohnungsinitiative umgehen? Aus dieser Frage hat sich in der Gemeinde Hasliberg (BE) das NRP-Projekt «Zukunft Hasliberg» entwickelt: betroffene Akteurinnen und Akteure ziehen am selben Strick, um die Zukunft ihrer Gemeinde und Region unter den neuen Vorzeichen zu gestalten. Einen Einblick in das Projekt bietet auch das Videoporträt von regiosuisse.


Hasliberg weist mit 68 Prozent den höchsten Zweitwohnungsanteil aller Gemeinden im Kanton Bern auf. Seit Annahme der Zweitwohnungsinitiative wird der Bau von neuen Zweitwohnungen nicht mehr bewilligt. «Wir gehen aber davon aus, dass sich unsere Gemeinde auch ohne Zweitwohnungsbau nachhaltig entwickeln kann», sagt Sandra Weber, Gemeindepräsidentin von Hasliberg und Mitglied der Projektleitung von «Zukunft Hasliberg». Deshalb wurde das von der Neuen Regionalpolitik (NRP) unterstützte Projekt lanciert, in dem Arbeitsgruppen von Freiwilligen verschiedenste Massnahmen entwickeln, u.a. um das heimische Baugewerbe zu fördern und die Auslastung der Zweiwohnungen zu erhöhen. «Wir wollen, dass Hasliberg als Wohn-, Arbeits- und Tourismusstandort nachhaltig attraktiv bleibt», sagt Weber. Zu den Massnahmen zählt beispielsweise die «Region Haslital»-App. Sie bietet eine Übersicht über aktuelle lokale Veranstaltungen und über das lokale Gewerbe, genauso wie über gemeinnützige Aktivitäten – wie das Anmalen von Schneestangen – an denen sich Einheimische, Gäste und Zweitwohnungsbesitzerinnen und -besitzer beteiligen können.

Auf einen partizipativen Ansatz wird beim NRP-Projekt besonders viel Wert gelegt. «Rund 120 Personen entwickeln in 13 Arbeitsgruppen Massnahmen, die einen Mehrwert für unsere Gemeinde und Region generieren», so Weber. Darunter finden sich Vertreterinnen und Vertreter des lokalen Gewerbes, der Landwirtschaft, des Tourismus aber auch der weiteren Bevölkerung bis hin zu den Zweitwohnungsbesitzerinnen und -besitzer. All diese Akteurinnen und Akteure ins Boot zu holen, war allerdings eine grosse Herausforderung. «Wir haben verschiedenste Kommunikationsmassnahmen umgesetzt wie Plakate, eine Website oder Konferenzen», sagt Weber. Ganz alle Leute hätten sie dennoch nicht erreicht. «Das ist aber immer sehr schwierig.» 

Das Projekt wird von 2015 bis 2017 im Rahmen der Neuen Regionalpolitik (NRP) unterstützt und dieses Jahr abgeschlossen. Die Unterstützung der NRP war vor allem bei der Kommunikation des Projektes wichtig. «Wir konnten so zeigen, dass unser Projekt unterstützt und getragen wird», sagt Weber. Die Massnahmen der verschiedenen Arbeitsgruppen werden entweder dieses Jahr zu Ende oder ausserhalb der NRP weitergeführt.

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