Dank «industrieller Ökologie» können sich Unternehmen in ländlichen Regionen im globalen Wettbewerb bessere Chancen verschaffen. Durch verstärkte Zusammenarbeit nutzen sie Synergien und sparen dadurch Ressourcen und Energie. Insbesondere kann die Zusammenarbeit im Rahmen industrieller Ökologie zur Entwicklung neuer Produkte, Prozesse und Märkte führen und stärkt die Wettbewerbs- und Exportfähigkeit. Die regiosuisse-Wissensgemeinschaft «Romandie» befasste sich mit dem Thema «industrielle Ökologie» und zeigte deren Bedeutung aus Sicht der Regionalentwicklung auf.
Mit «Echo» lancierte das Regionalmanagement Unterwallis (Antenne Régions Valais romand) im 2007 ein Projekt der industriellen Ökologie, das die Vision verfolgt, aus dem Wallis eine Quelle nachhaltigen Wirtschaftens zu machen. Ein entsprechendes Pilotprojekt wurde in Siders gestartet. Dort dient in der Gewerbezone «Ile Falcon» die Abwärme der zentralen Waschanstalt dazu, die umliegenden Betriebsgebäude zu heizen. Zudem werden die Abfälle mehrerer Betriebe gemeinsam gesammelt, gelagert und verwertet.
Mit Vernetzung Vorteile und neue Produkte schaffen
Die industrielle Ökologie basiert auf der Annahme, dass ein eng verbundenes wirtschaftliches Leistungssystem Energie- und Materialflüsse wie ein Ökosystem optimiert und so seinen Stoffwechsel effizient gestaltet. Konkret vernetzen sich Unternehmen untereinander, schliessen Kreisläufe, nutzen Ökosystemdienstleistungen und vermindern Abfall.
Neben deutlichen Kosteneinsparungen erhöhen Unternehmen ihre Kompetenzen und entwickeln neue Prozesse, Produkte und Märkte. Zudem geht – laut den Teilnehmenden der Wissensgemeinschaft – aus den Unternehmen Innovation hervor, die den Regionen zu Alleinstellungsmerkmalen verhilft und eine eindeutige Positionierung als Innovationsstandort erlaubt. Eine Ausrichtung der Unternehmensstrategie nach den Grundsätzen der industriellen Ökologie stärkt schliesslich die Wettbewerbs- und Exportfähigkeit von Unternehmen und der Region als Ganzes.
Wichtige Rolle von Kanton und Regionalmanagement
Projekte der industriellen Ökologie, wie sie im Unterwallis lanciert wurden, motivieren Unternehmen dazu, Energie und Ressourcen konsumierende Leistungssysteme nicht isoliert voneinander, sondern systemisch und überbetrieblich zu betrachten. Dabei kommt dem Regionalmanagement und dem Kanton eine motivierende, koordinierende und unterstützende Rolle zu. Zu ihren wichtigsten Aufgaben gehört es, einen günstigen Gesetzesrahmen zu schaffen, die Vernetzung und Kommunikation zu fördern, Strategien für Gewerbe- und Industriezonen zu entwickeln und Unternehmen zu beraten.
Zum Ergebnisblatt «industrielle Ökologie und NRP» mit Links zu Projektbeispielen