Das Ressort Regional- und Raumordnungspolitik im SECO wird neu von Sabine Kollbrunner und David Kramer gemeinsam geleitet
regiosuisse hat mit der neuen Co-Leitung gesprochen und sie über ihre Pläne und Herausforderungen befragt.
Sie übernehmen neu die Co-Leitung des Ressorts Regional- und Raumordnungspolitik im SECO. Was freut Sie besonders an dieser neuen Aufgabe?
Sabine Kollbrunner (SK): Wir freuen uns, dass wir die Welt der Neuen Regionalpolitik (NRP), die wir beide schon seit einiger Zeit kennen, in die neue Phase «NRP 2024-2031» führen dürfen. Uns ist wichtig, gemeinsam mit den Partnern und dem Team hier im Haus, auf das wir bauen können, die nächsten Schritte zu machen.
David Kramer (DK): Wir haben mit der NRP eine Maschine, die funktioniert, das hat die kürzlich veröffentlichte Evaluation gezeigt, und wir haben hier im SECO eine Equipe, die weiss was sie macht. Gleichzeitig stehen doch einige Veränderungen an, die NRP ist ein lernendes System und entsprechend immer in Bewegung. Diese Entwicklungen zu begleiten und zu gestalten ist eine grosse Herausforderung aber auch sehr spannend. Mir ist es wichtig, meine Zeit in etwas zu investieren, das Sinn ergibt, das den Menschen in den Regionen etwas bringt. Mit der NRP können wir die Akteurinnen und Akteuren in den Regionen dabei unterstützen, für ihre Regionen und damit auch für sich und die nachfolgende Generation Perspektiven zu schaffen. Deshalb freue ich mich sehr über die neue Aufgabe.
Was sind die grossen Herausforderungen der neuen Aufgabe? Was streben Sie an?
SK: Eine konkrete Herausforderung sind sicher die vielen Entscheide zum neuen Mehrjahresprogramm, die wir aufgleisen und abholen müssen, etwa beim Parlament. Dann aber auch die Herausforderung das Programm gemeinsam mit den Kantonen zu konkretisieren und in die Umsetzung zu bringen. Da kommen spannende und bereichernde Aufgaben auf uns zu. Vorerst müssen wir das Ressort noch ganz übernehmen, Valérie Donzel hat das Ressort während Jahren sehr kompetent geführt, und es wird nicht einfach sein, in ihre Fussstapfen zu treten. Im Ressort Regional- und Raumordnungspolitik haben wir neben der Regionalpolitik und kohärenten Raumentwicklung zwei grosse Zusatzdossiers, die wir abdecken dürfen. Das sind zum einen die Vorbereitungen der Landesausstellung Expo und zum anderen die Covid-19-Härtefallunterstützungen. Es ist herausfordernd aber auch sehr spannend, das alles unter einen Hut zu bringen, denn oft brennt es an allen Ecken gleichzeitig. Die Regionalentwicklung soll und muss dabei unser Kerngeschäft bleiben.
In die Umsetzung bringen, was bedeutet das?
SK: Papier ist geduldig. Die Botschaft, die wir jetzt schreiben und die vom Parlament verabschiedet wird, gibt den groben Rahmen der NRP vor. Das sind 30 Seiten. Herauszufinden, was das in der konkreten Umsetzung heisst, ist der andere Teil der Arbeit. Die Kantone sind dabei ein zentraler Player. Wir wollen das gemeinsam mit ihnen konkretisieren und sind dabei auch auf gutem Weg.
DK: Die NRP ist eine wirkungsorientierte Wirtschaftspolitik und ein wesentliches Element für eine nachhaltige Regionalentwicklung. Die Relevanz bzw. der Erfolg der NRP misst sich an der Wirkung, an den konkreten Resultaten, die sie in den ländlichen Räumen, den Berggebieten und entlang der Landesgrenzen auslöst. Die NRP erzielt dann Wirkung, wenn sie für die Akteurinnen und Akteure vor Ort ein nützliches, einfach zugängliches Instrument ist, mit dem gute Ideen in konkrete Projekte für die regionalwirtschaftliche Entwicklung umgesetzt werden können. Damit entstehen Perspektiven für alle. Diesem Anspruch stellen wir uns, daran wollen wir uns messen lassen.
Wer wird welche Themen übernehmen?
DK: Wir werden die Co-Leitung effizient nutzen. Entscheide von strategischer Bedeutung fällen wir gemeinsam, wir werden uns aber nicht beide in alle Dossiers gleich vertiefen. Wir haben die Aufgaben in drei Gruppen geteilt: Unsere Kollegin Jaqueline Hofer wird den Bereich Landesausstellung, Digitalisierung und Kommunikation leiten. Sabine Kollbrunner wird die Covid-Härtefallunterstützungen und den NRP-Bereich Innovation leiten. Bei mir (David Kramer) werden der Bereich kohärente Raumentwicklung, der Themenbereich Tourismus und die Finanzen sein. Die Begleitung der kantonalen Programme ist als Querschnittaufgabe auf alle drei Gruppen aufgeteilt, unser Kerngeschäft Regionalentwicklung soll im gesamten Team zuhause sein. Man kann mit allen Fragen sowohl auf mich als auch auf Sabine Kollbrunner zu kommen, wir werden uns gegenseitig informieren und absprechen.
Vielen Dank für das Interview, Sabine Kollbrunner und David Kramer, und alles Gute für den Start in die neue Aufgabe!