Das regiosuisse-Wissenschaftsforum 2018 stand ganz im Zeichen der digitalen Transformation
Bis zu 70 Personen waren am 22. und 23. November beim regiosuisse-Wissenschaftsforum 2018 zum Thema «Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung in der Regionalentwicklung» an der Università della Svizzera italiana (USI) in Lugano mit dabei. Geboten wurden neue Erkenntnisse, Erfahrungen, inspirierende Beispiele, Möglichkeiten zum Netzwerken und Diskutieren aber auch prägnante Aussagen, die zum Nachdenken anregten.
«65% der heutigen Schulanfängerinnen und Schulanfänger werden später einmal in Berufen arbeiten, die es heute noch nicht gibt». Mit diesem Verweis auf ein Statement aus einem WEF-Bericht zeigte der Tessiner Regierungsrat Christian Vitta bei seiner Einführung zum regiosuisse-Wissenschaftsforum 2018 die Brisanz des Themas «Digitale Transformation» eindrücklich auf. Nicht verwunderlich, war die Veranstaltung ausgebucht. Bis zu 70 Personen lauschten den verschiedenen Keynotes-Speakern, informierten sich über Strategien und Projekte, die sich die neuen digitalen Möglichkeiten zu Nutze machen, probierten an Ausstellungsständen digitale Gadgets aus und diskutierten in Arbeits-Sessions Fallstudien aus verschiedenen Regionen. Insgesamt viel Wissen, Beispiele, Austausch, Inspiration und Statements, die zum Nachdenken anregten.
Ein paar Blitzlichter
So beleuchtete etwa Oliver Bendel von der FHNW bei seiner Keynote verschiedene Fragen im Bereich der Ethik. Zum Beispiel: Wen soll ein selbstfahrendes Fahrzeug verschonen, wenn die Bremsen versagen? Oder: Soll ein Chatbot während der Konversation zu erkennen geben, dass er nur eine Maschine ist? Sein prägnantes Fazit: Ethik und Moral können zwar relevante Fragen aufwerfen, sie allein vermögen aber nicht zu entscheiden, was gut und was böse ist. Dies müsse gemeinsam verhandelt und entschieden werden. Wichtig sei deshalb, in Gesetzen und Regulationen festzulegen, wie wir die Möglichkeiten anwenden wollen und können, die sich im Zuge der Digitalisierung ergeben, und welchen moralischen Ansprüchen diese Nutzung dann genügen soll. Auch Johannes Kleske, von der Third Wave GmbH, verwies während seiner Live-Zuschaltung aus Berlin darauf, dass wir um gewisse Entscheide nicht herumkommen. Zum Beispiel wenn es darum geht, ob wir im Zusammenhang mit der Digitalisierung den Weg einer längerfristig ausgerichteten «Responsive Innovation» einschlagen, die Zeit braucht oder den einer disruptiven Innovation à la Silicon Valley, die schnell ist und damit den Nerv der Wirtschaft trifft.
Wie ‒ unabhängig von all diesen drängenden Fragen ‒ digitale Technologien gewinnbringend eingesetzt werden können, wurde unter anderem zum Schluss der Veranstaltung von Pietro Pompeo im Hotel Dante in Lugano präsentiert. Mit Erfolg setzt das Hotel seit Jahren auf den Einsatz neuer technologischer Lösungen, um das Credo der absoluten Service- und Kundenorientierung effizient umzusetzen und sich so von den Mitbewerbern abzuheben.
Mit einer Veranstaltungs-App, digitalen Postern, zahlreichen Videoeinspielungen, Live-Zuschaltung und Drohneneinsatz gab das Wissenschaftsforum zudem Einblick in die vielfältigen Möglichkeiten, die sich im Zuge der Digitalisierung bei der Durchführung von Veranstaltungen bieten.
Weitere Informationen und Impressionen zum regiosuisse-Wissenschaftsforum 2018 finden Sie hier:
Präsentationen zu den Keynotes und Inputreferaten
Informationen zu den Fallbeispielen aus verschiedenen Regionen
Digitale Poster mit Fallbeispielen zur Digitalisierung aus Forschung und Praxis
Mehr zu den regiosuisse-Wissenschaftsforen
Nationales Forschungsprogramm "Digitale Transformation" (NFP 77) ist ausgeschrieben