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Breitbanderschliessung

Breitbanderschliessung

Breitbandinfrastruktur

Möglichkeiten der Neue Regionalpolitik (NRP) betreffend Breitbandinfrastrukturen

Eine Breitbandinfrastruktur, die dem Bedarf der Wirtschaft entspricht, ist für Regionen ausserhalb der urbanen Zentren verstärkt ein wichtiger Standortfaktor. Die Vernetzung bietet die Chance, geografische Distanzen einfach zu überwinden und neue wirtschaftliche Potenziale zu erschliessen, wie zum Beispiel neue Vertriebskanäle für Unternehmen, eine bessere Vernetzung in der Produktion und zwischen den Akteuren oder weitere Automatisierungen in der Dienstleistungserbringung. 

Die NRP kommt für die direkte Finanzierung eines Ausbaus von Breitbandinfrastrukturen nicht in Frage. Sie soll als regionale Strukturpolitik zum Wirtschaftswachstum ihrer Zielgebiete beitragen. Sie stärkt dazu die Wertschöpfung, die Innovationsfähigkeit und das Unternehmertum. Die Förderung durch die NRP ist unternehmensnah und auf regionale Zentren ausgerichtet. Sie setzt basierend auf spezifischen regionalen Potenzialen Impulse. Es würde dem Zweck der NRP widersprechen, Basisvoraussetzungen zu schaffen respektive infrastrukturelle Einrichtungen wie den Ausbau von Glasfasernetzen oder den Bau von Antennen zu finanzieren. Die NRP ist keine Politik, die flächendeckend Infrastrukturen finanziert.

Die NRP kann im Zusammenhang mit Breitbandinfrastrukturen Folgendes leisten

  • Sie kann mit A-Fonds-perdu Beiträgen Vorabklärungen wie zum Beispiel die Erarbeitung von regionalen Erschliessungskonzepten oder Projekte zur Nutzbarmachung von Breitbandinfrastrukturen mitfinanzieren.
  • Die NRP kann über Darlehen wertschöpfungsorientierte Infrastrukturen fördern, sofern es sich um Schlüsselprojekte im Rahmen von übergeordneten Initiativen und Strategien handelt. Dazu gehört die Arealerschliessung von regionalen Industrie- und Gewerbezonen. Angesichts des NRP-Grundsatzes der «regionalen Zentren als Entwicklungsmotoren» wirkt die NRP darauf hin, regional bedeutsame Industrie-/Gewerbezonen zu fördern.
  • Die NRP kann Wissensvermittlung/Sensibilisierung zum Thema Breitbanderschliessung betreiben.

Die Veranstaltung Plattform «Digitalisierung und Regionalentwicklung» vom 10. Juni 2021 beschäftigte sich mit der Frage nach Möglichkeiten der digitalen Grundversorgung in peripheren Räumen. Die dazu verfasste Essenz gibt einen guten Überblick über die wichtigsten Punkte, die diskutiert wurden.
 

Beispiele von NRP- und Innotour-Projekten
 
Beispiele Erschliessungskonzepte
Projektkollektion: ID 21
Beispiele Nutzbarmachung
Projektkollektion: ID 20
Weitere Beispiele 

«SUISSEDIGITAL» ist der Wirtschaftsverband der Schweizer Kommunikationsnetze. Ihm gehören rund 200 privatwirtschaftlich und öffentlich-rechtlich organisierte Unternehmen aus der ganzen Schweiz und dem Fürstentum Liechtenstein an. Diese versorgen zahlreiche Geschäftskundinnen und -kunden und rund drei Millionen Haushalte mit Breitbandinternet, Festnetz- und zum Teil Mobiltelefonie sowie Radio und Fernsehen.
 
«Mojolan Sàrl» ist eine Internetanbieterin, die sich auf den ländlichen Jurabogen spezialisiert hat. Die Verbindung zum Hochgeschwindigkeits-Internet erfolgt über eine Funkverbindung zwischen dem Gebäude der Kundinnen und Kunden und einem Relais des Netzes, das sich in der Nähe des Gebäudes befindet. Um an das Netzwerk angeschlossen zu werden, muss eine externe Antenne installiert werden, die dann an den Wifi-Router angeschlossen wird. Der Startpunkt des Netzes befindet sich in einem Dorf oder einer Stadt, wo es eine Hochgeschwindigkeitsverbindung (in der Regel Glasfaser) gibt.
 
«Interface SMARTER» ist eine digitale Schnittstelle für die Bereitstellung strategischer Daten und die Planung von Infrastrukturmassnahmen. Dahinter steht das regionale Entwicklungszentrum «Antenne Région Valais romand» (ARVr) für die Gemeinden und regionalen Akteurinnen und Akteure im französischsprachigen Teil des Wallis. Die Idee von «Interface SMARTER» geht auf ein Pilotprojekt zur Unterstützung von Walliser Gemeinden bei der Umsetzung konkret geplanter Infrastrukturmassnahmen (Strassen, Brücken, sanfte Mobilität usw.) zurück. 
 
Das Projekt «ftth fr – la fibre fribourgeoise» verfolgt das Ziel eines vollständigen Glasfasernetzes für den Kanton Fribourg. Dazu haben sich die «Groupe E», der Kanton Freiburg, «IB Murten» und «Gruyère Energie» zum Gemeinschaftsunternehmen «ftth fr AG» zusammengeschlossen. Dieses baut die nötige technische Infrastruktur des Glasfasernetzes auf und koordiniert die Arbeiten mit unterschiedlichen Stromversorge-Unternehmen, die ebenfalls von den Infrastrukturen profitieren können (beispielsweise durch die gemeinsame Nutzung der Leitungen). Im nachfolgenden Videobeitrag aus Le Châtelard (FR) finden Sie heraus, wie die «ftth fr AG» dank des Glasfasernetzes das tägliche Leben der Einwohnerinnen und Einwohner dieses kleinen peripheren Dorfes verändert hat.
 

 

Digitale Infrastrukturen

Digitale Infrastrukturen ermöglichen digitale Dienste und netzbasierte Geschäftsmodelle. Sie sind Grundlage für die digitale Transformation und Digitalisierung in der postindustriellen Gesellschaft. Dabei wird grundsätzlich zwischen Hardware (physische Komponente eines datenverarbeitenden Systems) und Software (Programme und Daten) unterschieden. Insbesondere der Anschluss an ein Breitbandnetz (Glasfaser) gilt als wichtige Komponente der digitalen Infrastrukturen.

Voraussetzungen: Digitale Infrastrukturen sind teuer. Unternehmen müssen dazu in der Lage sein, diese Kosten zu tragen. Ob ein Unternehmen weiter über den Anschluss an ein Breitbandnetz verfügt, hängt unter anderem von dessen Standort ab.

Wirkung: Ein Unternehmen, das über moderne digitale Infrastrukturen verfügt, verschafft sich dadurch möglicherweise einen Wettbewerbsvorteil. Ausserdem können infolge der Effizienzsteigerung bei gewissen Arbeitsprozessen die Kosten für digitale Infrastrukturen amortisiert werden.

Herausforderungen: Für viele Unternehmen stellen Investitionen im Bereich der digitalen Infrastrukturen eine finanzielle Herausforderung dar und nicht in allen Regionen herrschen diesbezüglich dieselben Voraussetzungen. Gerade in peripheren Regionen fehlt teilweise (noch) der Anschluss an ein Breitbandnetz. Ob ein solcher Anschluss Aufgabe der staatlichen Grundversorgung ist, wird kontrovers debattiert.

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