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Grenzüberschreitende Regionen

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Das Wichtigste in Kürze
  • In den grenznahen Regionen der Schweizer Nachbarstaaten wohnen mehr als 16 Millionen Menschen. In der Schweiz ist die Bevölkerung im Zeitraum von 2018 bis 2023 mit Ausnahme von Neuenburg in allen Kantonen gewachsen. Während die Bevölkerung in den deutschen und den österreichischen Grenzregionen zur Schweiz tendenziell zunahm, war die Entwicklung in den italienischen Grenzregionen tendenziell negativ. In den französischen Grenzregionen zur Schweiz hat sich die Bevölkerung – mit Ausnahme von wenigen Regionen – kaum verändert

  • Das BIP pro Kopf ist in der Schweiz tendenziell grösser als in Regionen im grenznahen Ausland. Das Wachstum des BIP pro Kopf ist in der Schweiz hingegen tendenziell tiefer als in den ausländischen Grenzregionen der Nachbarsstaaten zur Schweiz. Dies gilt insbesondere im Vergleich zu den grenznahen Regionen in Deutschland.

  • Die Zahl der Grenzgängerinnen und Grenzgänger in der Schweiz hat sich in den letzten 20 Jahren mehr als verdoppelt. Im Jahr 2023 arbeiteten rund 400'000 Grenzgängerinnen und Grenzgänger in der Schweiz. Damit war im Jahr 2023 fast jede 14. Arbeitskraft in der Schweiz eine Grenzgängerin oder ein Grenzgänger, wobei der Anteil der Grenzgängerinnen und Grenzgänger am Gesamtarbeitsmarkt in den grenznahen Arbeitsmarktregionen deutlich höher ist als im zentralen Inland.

Einleitung

Die Schweiz ist wirtschaftlich international stark verflochten, wobei die Nachbarsstaaten und insbesondere ihre Regionen an der Grenze zur Schweiz zu den wichtigsten Handelspartnern zählen. Das Handelsvolumen der Schweiz mit den Grenzregionen im nahen Ausland ist dabei fast gleich gross wie dasjenige mit den USA. Auch geografisch betrachtet sind die Kantone eng mit dem Ausland verbunden. Insgesamt verfügen 15 der 26 Kantonen über eine Aussengrenze und rund die Hälfte der Schweizer Bevölkerung lebt in einer Grenzregion. Zudem liegen zwei der drei grössten Schweizer Städte – Genf und Basel – unmittelbar an der Grenze. Viele Grenzgebiete werden durch die Grenze aber nicht etwa «getrennt», sondern sind zusammenhängende funktionale Gebiete (z.B. Agglomeration Genf mit Gemeinden der Kantone Genf und Waadt sowie der französischen Departemente Haute-Savoie, Ain und Jura). Um in diesen zusammenhängenden Gebieten gemeinsame Potenziale auszuschöpfen sowie gemeinsame Lösungen für grenzüberschreitende Herausforderungen zu erarbeiten und eine ausgewogene Entwicklung in diesen Gebieten zu erreichen, unterstützen die EU, der Bund und die Kantone mit den sogenannten Interreg-A-Programmen die Grenzregionen.

Interreg-A-Programme

Um eine ausgewogene Entwicklung und die Integration im europäischen Raum zu fördern, lancierte die Europäische Union 1990 sogenannte Interreg-Programme. Interreg bietet die Möglichkeit für konkrete grenzübergreifende Projekte zur Weiterentwicklung der Regionen. Die EU, die Nachbarländer, die Kantone, der Bund und Private finanzieren die Zusammenarbeit in zahlreichen Bereichen. Die Schweizer Finanzierung ist Teil der Neuen Regionalpolitik. Deshalb fokussiert Interreg in der Schweiz auf die regionalwirtschaftliche Entwicklung. Die Palette unterstützter Projekte ist breit. So werden beispielsweise gemeinsame touristische Produkte entwickelt oder Lösungen für die Herausforderung der Digitalisierung erarbeitet. Die sogenannten Interreg-A-Programme richten sich an Projektträger einer Mehrzahl der Kantone. Die Grenzregionen der Schweiz bilden mit den benachbarten ausländischen Regionen vier Programmgebiete: 

  • Oberrhein (AG, BL, BS, JU, SO)
  • Alpenrhein–Bodensee–Hochrhein (AG, AI, AR, GL, GR, SG, SH, TG, ZH)
  • Italien–Schweiz (GR, TI, VS)
  • Frankreich–Schweiz (BE, FR, GE, JU, NE, VD, VS)

Die Analysen dieser Story sollen aufzeigen, wie grenzüberschreitende Herausforderungen aussehen können und beschäftigt sich insbesondere damit, wie sich die Schweiz im Vergleich zum grenznahen Ausland entwickelt hat. Dabei werden anhand von verschiedenen, für die Grenzregionen relevanten Indikatoren die Entwicklungen beschrieben und interpretiert. 

Als Untersuchungsperimeter sind dabei die Schweizer Kantone sowie die Regionen der grenzüberschreitenden Interreg-A-Programme definiert (NUTS 3-Ebene; entspricht in der Schweiz den Kantonen). Neben den Interreg-A-Regionen wurde zudem die «Region Mailand» als zusätzliche Metropolregion aufgenommen. Zudem werden in den Analysen auch die Werte zu den Zentralschweizer Kantonen gezeigt, die ebenfalls keinem Interreg-A-Programm angehören. 

In den grenznahen Regionen wohnen mehr als 16 Millionen Menschen

In den grenznahen Regionen zur Schweiz wohnen fast doppelt so viele Menschen wie in der Schweiz selbst. Mit mehr als 3 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner ist die Region Mailand dabei die bevölkerungsreichste Region. Auch das Département Bas-Rhin mit der Stadt Strasbourg ist mit mehr als einer Million Einwohnerinnen und Einwohner eine der bevölkerungsreichsten Nachbarregionen. Weitere bevölkerungsreiche Regionen sind im Süden Varese (knapp 900'000 Personen), im Osten Bozen (gut eine halbe Million Einwohnerinnen und Einwohner), im Südwesten Haute-Savoie mit der Stadt Annecy (insgesamt knapp 900'000 Personen) sowie im Westen die Region Doubs rund um die Stadt Besançon (rund 550'000 Einwohnerinnen und Einwohner). Die bevölkerungsmässig kleinsten Grenzregionen sind Liechtenstein, Pirmasens, Kaufbeuren, Memmingen und Landau in der Pfalz. Diese kreisfreien Städte sowie Liechtenstein haben zwischen 40'000 bis 50'000 Einwohnerinnen und Einwohner. 

Bei Betrachtung der Anzahl Einwohnerinnen und Einwohner pro Quadratkilometer, der sogenannten Bevölkerungsdichte, zeigen sich grosse Unterschiede zwischen den Regionen. Hierbei weisen städtische Räume typischerweise höhere Dichten auf als ländlich geprägte Gebiete. Es überrascht deshalb nicht, dass die Stadt-Kantone bzw. Stadt-Regionen die dichtesten Regionen im Betrachtungsperimeter sind: Der Kanton Basel-Stadt ist mit über 5'000 Einwohnerinnen und Einwohner pro Quadratkilometer die dichteste Region, gefolgt von der Region Mailand und dem Kanton Genf. Auch weitere Regionen, welche hauptsächlich aus städtischem Gebiet bestehen, wie Karlsruhe, Freiburg im Breisgau, Kaufbeuren und Kempten weisen eine hohe Bevölkerungsdichte auf. Die geringsten Bevölkerungsdichten weisen dagegen Bergregionen auf: in der Schweiz sind dies beispielsweise Graubünden und Uri mit je rund 30 Personen pro Quadratkilometer, in den ausländischen Grenzregionen das Aostatal, der französische Jura oder Sondrio.

Neben der Bevölkerungsdichte ist auch das jährliche Bevölkerungswachstum von Region zu Region sehr unterschiedlich. Im Zeitraum von 2018 bis 2023 hat die Bevölkerung in 15 Regionen abgenommen, wobei zehn Regionen davon in Italien liegen. Mit Biella, Vercelli und Verbano-Cusio-Ossola liegen denn auch die drei Regionen mit dem stärksten relativen Rückgang in Italien. Die Bevölkerungsentwicklung in den italienischen Grenzregionen ist damit ähnlich wie im restlichen Italien, wo die Gesamtbevölkerung in den letzten Jahren stetig zurückgegangen ist.

In den weiteren grenznahen Regionen lässt sich beobachten, dass das jährliche Bevölkerungswachstum in den deutschen Grenzregionen leicht stärker ausgeprägt war als in den Grenzregionen von Frankreich und Österreich. In der Schweiz ist die Bevölkerung – mit Ausnahme von Neuenburg – in allen Kantonen gewachsen. Für die Entwicklung der Wohnbevölkerung sind der Geburtenüberschuss und der Wanderungssaldo die Hauptkomponenten.

Deutlich höheres BIP pro Kopf, jedoch tieferes Wachstum in der Schweiz

Die Regionen unterscheiden sich auch hinsichtlich ihrer Wirtschaftsleistung. Für das Jahr 2021 weisen die Kantone in der Schweiz und damit die Schweiz an sich im Vergleich zu den grenznahen Regionen ein deutlich höheres BIP pro Kopf aus. Dabei fällt auf, dass die Kantone mit dem höchsten BIP/Kopf (Basel-Stadt, Zug, Genf, Neuenburg, Schaffhausen und Zürich) mit Ausnahme des Kantons Zug, allesamt Grenzkantone sind. Mit ein Grund für das hohe BIP pro Kopf der in der Schweiz wohnhaften Bevölkerung ist, dass insbesondere in den Grenzkantonen Grenzgängerinnen und Grenzgänger tätig sind, die zwar zum BIP beitragen, aber nicht in der Schweiz wohnhaft sind. Auf der anderen Seite ist augenfällig, dass vor allem die Grenzregionen in Frankreich, sowie die Grenzregionen in Italien ein im Vergleich tiefes BIP pro Kopf aufweisen. Das tiefste BIP pro Kopf weist jedoch die Region Südwestpfalz aus. Dieser Landkreis hat auch deutschlandweit das tiefste BIP pro Kopf, was in erster Linie daran liegen dürfte, dass sich diese Region als Wohnregion auszeichnet. Ein weiterer Grund für das höhere BIP pro Kopf in der Schweiz (und Liechtenstein) liegt zudem in der gestiegenen Frankenstärke der letzten Jahre.

Bei Betrachtung des jährlichen Wachstums des BIP pro Kopf zeigt sich jedoch, dass im 5-Jahres-Zeitraum von 2016 bis 2021 insbesondere die Grenzregionen von Deutschland und Österreich ein hohes Wachstum verzeichnen konnten. Im Vergleich dazu weisen die Schweizer Regionen ein tendenziell tieferes Wachstum auf. Dies könnte mit einem «extensiven» Wachstum zu tun haben. Das hiesse, dass die Schweiz eher in die Breite wachsen würde, sprich, der «Kuchen» der Schweizer Volkswirtschaft zwar grösser wird, aber das Kuchenstück pro Person aufgrund des Bevölkerungswachstums nicht zunimmt. In einem Gastbeitrag in der NZZ wurde diese These jedoch widerlegt mit dem Einbezug der Wertschöpfung im Verhältnis zum eingesetzten Arbeitsvolumen («Arbeitsstunden»). Demnach sind 75% des BIP-Wachstums der Schweiz auf eine höhere Stunden-Arbeitsproduktivität zurückzuführen

Hochproduktive Regionen in der Schweiz 

Auch die Bruttowertschöpfung, also die Wertsteigerungen von Gütern durch Produktionsprozess, bestätigt das oben gezeichnete Bild, wonach die Schweiz nicht nur in die Breite wächst. Die Bruttowertschöpfung pro Arbeitskraft ist in den Schweizer Kantonen grossmehrheitlich höher als in den grenznahen Regionen der Nachbarländer.

Entlang der Schweizer Landesgrenze zeigt sich hierbei ein gewisser Graben, wobei die Bruttowertschöpfung in der Region in der Schweiz meist klar höher liegt als in der benachbarten Grenzregion im Ausland. Dies dürfte insbesondere mit einem wertschöpfungsintensiveren Branchenmix in der Schweiz zu tun haben. Ein Teil der Unterscheide zwischen den Schweizer Kantonen und den Regionen im Ausland ist jedoch auch hier auf die gestiegene Frankenstärke zurückzuführen.

Teilweise negative Beschäftigungsentwicklung in französischen und italienischen Grenzregionen

Das BIP kann grundsätzlich nur aufgrund zweier Faktoren wachsen: Es wird mehr gearbeitet und/oder es wird produktiver gearbeitet. Die obige Analyse der Bruttowertschöpfung pro Arbeitskraft – als Proxy der Arbeitsproduktivität – hat gezeigt, dass die Kantone in der Schweiz tendenziell produktivere Regionen sind als die Grenzregionen im nahen Ausland. Beim Beschäftigungswachstum (Zeitraum 2011–2021) zeigt sich insbesondere in den deutschen Grenzregionen ein ausgeprägtes Wachstum. Auch in der Schweiz nimmt die Beschäftigung über alle Kantone hinweg zu, jedoch etwas schwächer. Anders sieht es in einigen Grenzregionen in Italien und Frankreich aus, in denen die Beschäftigung teils rückläufig war. Ein Rückgang der Beschäftigung kann verschiedene Gründe haben – beispielsweise ein Rückgang der Erwerbsbevölkerung oder die Verlagerung von Arbeitsplätzen. Ein weiterer Grund kann sein, dass sich die Arbeitskräfte entscheiden, im grenznahen Ausland, also z.B. in der Schweiz, Arbeit zu suchen und somit als Grenzgängerinnen und Grenzgänger tätig zu sein.

Starkes Wachstum an Grenzgängerinnen und Grenzgänger seit 2002

Insgesamt gab es im Jahr 2023 in der Schweiz knapp 400'000 Grenzgängerinnen und Grenzgänger. Mittlerweile ist somit jede 14. Arbeitskraft in der Schweiz eine Grenzgängerin oder ein Grenzgänger. 

Abbildung: Grenzgängerinnen und Grenzgänger 2023

Abbildung Grenzgängerinnen und Grenzgänger

Die Zahl der Grenzgängerinnen und Grenzgänger in die Schweiz ist in den letzten 20 Jahren stark gestiegen. Dies dürfte insbesondere damit zusammenhängen, dass im Zuge des Personenfreizügigkeitsabkommens mit der EU auch der Zugang von Grenzgängerinnen und Grenzgänge zum Schweizer Arbeitsmarkt liberalisiert wurde. Seit 2002 hat sich entsprechend die Zahl der Personen, die zwar im Ausland leben, jedoch in der Schweiz arbeiten, mehr als verdoppelt. 

Mit Abstand am meisten Grenzgängerinnen und Grenzgänger stammen dabei aus Frankreich, gefolgt von Italien und Deutschland. Viele Grenzgängerinnen und Grenzgänge weist beispielsweise die Region Haute-Savoie mit mehr als 90'000 Grenzgängerinnen und Grenzgänger in der Schweiz auf. Aber auch aus den Regionen Lörrach, Ain, Varese, Doubs, Como und Haut-Rhin kommen täglich viele Personen für die Arbeit in die Schweiz. Jede dieser Regionen weist zwischen 20'000 und 40'000 Grenzgängerinnen und Grenzgänger auf. 

Gemessen an der Wohnbevölkerung der Region sind in Haute-Savoie mehr als 11% der Bevölkerung in der Schweiz arbeitstätig. Auch in den deutschen Nachbarregionen Lörrach (9.6%) und Waldshut (8.6%) arbeitet ein signifikanter Teil der Bevölkerung in der Schweiz.

Die untenstehende Abbildung zeigt, in welchen Kantonen die Grenzgängerinnen und Grenzgänger aus den jeweiligen Herkunftsländern arbeiten. Hauptsächlich sind die Grenzgängerinnen und Grenzgänger lokal auf Grenzkantone konzentriert – am ausgeprägtesten in den Kantonen Genf, Tessin, Waadt und in den beiden Basel. Es zeigt sich aber auch, dass grundsätzlich in allen Schweizer Kantonen Grenzgängerinnen und Grenzgänger tätig sind.

 

Der Anteil Grenzgängerinnen und Grenzgänger am Gesamtarbeitsmarkt der Schweiz fällt im Quervergleich sehr unterschiedlich aus, ist aber in den grenznahen Regionen deutlich höher als ausserhalb der Grenzregionen. Besonders auffällig sind dabei die Arbeitsmarktregionen Mendrisio und Le Chenit: In Le Chenit im Kanton Waadt sind rund 44% aller Beschäftigten Grenzgängerinnen und Grenzgänger. In Mendrisio am südlichsten Rand der Schweiz sind es gar fast 55%. Damit arbeiten in Mendrisio mehr Grenzgängerinnen und Grenzgänger als in der Schweiz wohnhafte Personen. Weiter weisen auch Vernier-Lancy (in der Stadt Genf) und Lugano mit mehr als 30% einen sehr hohen Anteil an Grenzgängerinnen und Grenzgänger auf. 


Eine Studie der ETH Zürich hat untersucht, wie sich die Grenzgängerliberalisierung auf die Wirtschaft der Grenzregionen ausgewirkt hat. Gemäss den Studienautoren litt die ansässige Bevölkerung dabei weder unter einer Arbeitsmarktkonkurrenz durch die Grenzgängerinnen und Grenzgänger, noch kam es zu einer Verdrängung von Arbeitskräften. Vielmehr konnte beobachtet werden, dass die Löhne der hochqualifizierten Einheimischen überproportional stiegen, ob-wohl auch die Grenzgängerinnen und Grenzgänger mehrheitlich hochqualifiziert waren. Es scheint also, als hätten sich die Einheimischen und die Grenzgängerinnen und Grenzgänger im Arbeitsmarkt ergänzt, wobei beide Seiten profitieren konnten. 

Fazit

Die Zahl der Grenzgängerinnen und Grenzgänger hat seit 2002 stetig zugenommen und aktuell ist jede 14. Arbeitskraft in der Schweiz im Ausland wohnhaft. Die Grenzgängerinnen und Grenzgänger sind somit zentral für die Wirtschaftsentwicklung, insbesondere in den Schweizer Grenzregionen. Die Grenzregionen konnten somit vom Wirtschaftswachstum profitieren und waren daher auch für Grenzgängerinnen und Grenzgänger aus dem nahen Ausland attraktiv. Eine hohe Zahl an Grenzgängerinnen und Grenzgänger kann auch Risiken für gewisse negative Effekte bergen. Zwar tragen Grenzgängerinnen und Grenzgänger nicht dazu bei, dass Schulen überfüllt sind oder die Mieten steigen, da sie nicht in der jeweiligen Region wohnhaft sind. Aber gerade im Verkehr (sowohl ÖV als auch MIV) kann der Zustrom von mehr Arbeitskräften und das damit verbundene Pendleraufkommen zu Spitzenzeiten negative Konsequenzen haben. Der Bericht «Verkehrsfluss Nationalstrassen» zeigt, dass gerade in Grenzgänger-Hotspots wie dem Tessin oder Genf die Stauintensität hoch ist und stetig zunimmt. Staus sind selbstredend nicht nur den Grenzgängerinnen und Grenzgänger geschuldet, sondern z.B. auch dem Freizeit- und Ferienverkehr oder dem Güterverkehr. Es scheint aber, dass – zumindest kurzfristig – eine gewisse Überlastung der Verkehrsinfrastruktur in Kauf genommen wird, um im Gegenzug die Wirtschaftskraft der Region zu steigern.

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