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Bild: regiosuisse

Regionale Innovationssysteme (RIS) konkret: von Beratung und Finanzierung zum Anschluss an die Digitalisierung

Um im internationalen Wettbewerb mithalten zu können, müssen KMU laufend ihre Produkte, Prozesse und Geschäftsmodelle optimieren. Hier kommen die «Regionalen Innovationssysteme (RIS)» ins Spiel. Die RIS-Managements unterstützen, beraten und vernetzen KMU und potenzielle Partner. Ein zentrales Thema: die Digitalisierung. Diesem Schwerpunkt widmet sich auch das nächste regiosuisse-Wissenschaftsforum. Unter dem Titel «Digitalisierung in der Regionalentwicklung» haben die Teilnehmenden am 22. und 23. November in Lugano (TI) die Gelegenheit, zu diskutieren und sich auszutauschen.

 

RIS beziehen sich auf funktionale – in der Regel überkantonale und teilweise Landesgrenzen überschreitende – Wirtschaftsräume, in denen die für Innovationsprozesse wesentlichen Akteure in Netzwerken zusammenarbeiten: Unternehmen, Bildungs- und Forschungseinrichtungen sowie die öffentliche Hand. RIS-Managements fördern die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit der KMU mit verschiedenen Dienstleistungsangeboten. Die Neue Regionalpolitik (NRP) wirkt auf die Entwicklung der RIS ein, indem sie die RIS-Managements dabei unterstützt, die Entwicklung der Dienstleistungspalette für KMU in einem RIS zu steuern und so deren Wirksamkeit und Effizienz im Ganzen zu verbessern.

 

Sechs RIS für die Schweiz

Die RIS-Managements erarbeiten im Auftrag der Kantone überkantonale RIS-Strategien. Sie koordinieren einerseits Unterstützungsangebote und Dienstleistungen in den Bereichen Information, Beratung, Vernetzung, Infrastruktur und Finanzierung, die verschiedene Dienstleister im Rahmen der RIS anbieten. Andererseits bieten die Managements zum Teil auch selber Dienstleistungen in diesen Bereichen an. Es werden sechs RIS-Managements über die NRP unterstützt, um die RIS Westschweiz, Basel-Jura, Zentralschweiz, Mittelland, Südschweiz sowie Ostschweiz zu steuern.

 

RIS unterstützen Innovationen von Start-ups

Die RIS-Managements sind ausserdem Verbindungsglied zur nationalen und internationalen Innovationsförderlandschaft, wie z.B. Innosuisse oder Enterprise Europe Network. Im RIS Zentralschweiz zum Beispiel wurde das überkantonale RIS-Programm «zentralschweiz innovativ» geschaffen, um die Koordination der Angebote im RIS sicherstellen. Wichtige Dienstleistungserbringer im RIS sind die kantonalen «Points-of-Entry»: Universitäten und Hochschulen, Gewerbeverbände und Handelskammern, sowie weitere Partner wie das BIONIK Zentrum Luzern oder das Hightech Zentrum Aargau. Neben der Koordination bietet «zentralschweiz innovativ» auch selber Dienstleistungen an. So unterstützten sie zum Beispiel das Start-up «Novaris GmbH» mit dem «Zinno-Ideenscheck» über CHF 15'000.-, um die Vakuumschublade «soneva» für plastikfreie Lagerung zu entwickeln.

 

RIS beraten und vernetzen KMU

Nicht nur Start-ups, auch etablierte KMU profitieren von den Dienstleistungen, die im RIS angeboten werden. Anlässe wie die «Life Sciences workshops» von BaselArea.swiss helfen den Unternehmen, sich zu vernetzen und die nötigen Partner für Forschung, Produktion und Vertrieb zu finden. Beratung und Finanzierung helfen KMU dabei, Innovationsvorhaben zu initiieren und zum erfolgreichen Markteintritt zu bringen. In der Westschweiz wurde z.B. das Unternehmen «Gait Up» dabei unterstützt, mobile Sensoren für die Bewegungsanalyse im Sport- und Gesundheitsbereich zu entwickeln. Die Unterstützung reichte dabei von der Sicherstellung der Finanzierung über das Finden von Partnern bis zu einer Kundenanalyse für das Produkt.

 

Hohe Nachfrage

Die historisch gewachsenen RIS haben einen unterschiedlichen Entwicklungsstand in den verschiedenen Regionen. Während das Programm der Westschweiz seit 10 Jahren die Plattformen zur Sektorenförderung und die Coaching-Organisationen koordiniert, wurde in der Ostschweiz erstmals dieses Jahr ein RIS-Management mit der Koordination der RIS-Strategie beauftragt. Die Dienstleistungen im Rahmen der RIS geniessen eine hohe Nachfrage und die Leistungsbilanz der unterstützten KMU ist beachtlich: Mit Beiträgen der NRP und der beteiligten Kantone wurden seit 2008 beispielsweise im RIS Westschweiz 5700 Unternehmen unterstützt und an die 500 Veranstaltungen durchgeführt.

Die Schaffung klarer Anlaufstellen und eines niederschwelligen und relevanten Beratungsangebotes für KMU haben höchste Priorität für die RIS-Förderung. Hier besteht noch Verbesserungspotenzial: Doppelspurigkeiten im Angebot müssen weiter reduziert und die Innovationsförderlandschaft auf Ebene Region, Kanton und Bund übersichtlicher gestaltet werden.

 

Digitalisierung als zentrales Thema – auch am nächsten regiosuisse-Wissenschaftsforum vom 22. und 23. November

Die sechs RIS-Programme legen ihren Schwerpunkt mehrheitlich auf wissenschaftsbasierte und wertschöpfungsstarke Sektoren wie «Health & Life Sciences» oder «Natural Resources & Environment».

Von zentraler Bedeutung für Innovationsvorhaben in diesen Sektoren ist, den Anschluss an die Digitalisierung zu finden und so Produkte, Prozesse und Geschäftsmodelle zu optimieren. Dies wird auch am regiosuisse-Wissenschaftsforum «Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung in der Regionalentwicklung» vom 22. bis 23. November 2018 in Lugano (TI) ein Thema sein. Das Forum gibt die Gelegenheit, sich mit Experten- und Fallstudien zum Thema vertraut zu machen und sich auszutauschen. Melden Sie sich jetzt an!

 

Mehr Informationen zu den Regionalen Innovationssystemen (RIS)

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