Eine Praxis-Toolbox zur Förderung der Kreislaufwirtschaft in Regionen, Gemeinden und Städten
Die Kreislaufwirtschaft erlebt momentan Aufschwung und bietet Chancen für die nachhaltige Entwicklung von Regionen und Städten. Sie bietet die Möglichkeit, lokale und regionale Akteurinnen und Akteure miteinander zu vernetzen, die Zusammenarbeit zu stärken und Potenziale in Wert zu setzen.
Doch wie funktioniert Kreislaufwirtschaft überhaupt? Welche Mehrwerte bietet sie für meine Region? Wie lassen sich Kreislaufwirtschaftsprojekte in meiner Stadt anstossen? Was ist meine Rolle als Regionalentwicklerin oder Regionalentwickler oder als zuständige Person in der Stadt- oder Gemeindeverwaltung und worin liegen meine Handlungsmöglichkeiten? Was muss bei der Umsetzung beachtet werden? Wo finde ich gute Beispiele und Ansprechpersonen?
Die vorliegende regiosuisse-Toolbox bietet Antworten und Unterstützung auf dem Weg zu mehr Kreislaufwirtschaft in Ihrer Region, Gemeinde oder Stadt. Sie erhalten einen Orientierungsrahmen, Inspiration, Hilfestellungen und praktische Tipps. Die Toolbox ist modular aufgebaut und kann von A bis Z – respektive von Wissen bis Kommunikation – durchgespielt werden oder je nach Interesse auch punktuell durchstöbert werden.
Tauchen Sie ein und packen Sie die Kreislaufwirtschaft an!
Die wichtigsten Handlungsmöglichkeiten für Kreislaufwirtschaft in Regionen und Städten sind folgend aufgeführt. Wie Regionen, Gemeinden und Städte bzgl. KLW konkret aktiv werden können, erfahren sie in den nachfolgenden Handlungsmöglichkeiten:
- Information / Sensibilisierung zu einem neuen Thema im Rahmen von bestehenden Gefässen
- Koordinierte öffentliche Beschaffung: Gemeinde als Zielgruppe
- Herausforderung in Bezug auf einen Rohstoff / eine Branche mit KLW-Konzept adressieren
- Konzeption und Bewirtschaftung von Arbeitszonen unter dem Aspekt der Kreislaufwirtschaft
- Region integriert KLW in seine Strategie – aus Eigeninitiative oder aufgrund kantonaler Vorgaben
- Unterstützung bei der Projektentwicklung für Initiativen aus der Gesellschaft und Wirtschaft
Zusätzlich finden Sie in der Praxis-Toolbox Handlungsmöglichkeiten für KMUs.
Die Toolbox basiert auf den Erkenntnissen der regiosuisse-Wissensgemeinschaft «Kreislaufwirtschaft und Regionalentwicklung» Es stützt sich damit auf das Praxiswissen sowie bestehende Grundlagen verschiedener Stakeholder und soll den regionalen Akteurinnen und Akteuren ermöglichen, die Kreislaufwirtschaft und deren Implementierung besser zu verstehen.
Haben Sie Fragen, Anliegen oder Anregungen?
Dann melden Sie sich bei uns!
Wissen
Modul Wissen
Definition
Was ist Kreislaufwirtschaft?
Kreislaufwirtschaft ist ein ganzheitlicher Ansatz, der den gesamten Kreislauf von der Rohstoffgewinnung über die Design-, Produktions-, Distributions- und eine möglichst lange Nutzungsphase bis hin zum Recycling betrachtet (vgl. BAFU Infografik Kreislaufwirtschaft, 05.12.2019). Gelingt es, Material- und Produktekreisläufe zu schliessen, können Rohstoffe immer wieder von neuem verwendet werden. Dies kommt sowohl der Umwelt als auch der Regionalwirtschaft zugute.
Prinzipien der Kreislaufwirtschaft
Übergeordnete Handlungsleitlinien
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Eine Nachhaltige Nutzung von Ressourcen: In erster Linie sollen erneuerbare Ressourcen bspw. aus der heimischen Land-, Forst-, Fischwirtschaft genutzt werden. Übergeordnetes Ziel ist es, Wertschöpfung zu schaffen und gleichzeitig die natürlichen Kreisläufe und Ökosysteme zu erhalten. Wo nötig werden nicht erneuerbare Ressourcen sparsam eingesetzt, in ihrer Qualität erhalten und durch Recycling in den Material- und Wertschöpfungskreislauf rückgeführt.
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Die Nutzung erneuerbarer Energien: In der Kreislaufwirtschaft sollen in erster Linie erneuerbare Energien verwendet werden. Sie sollen so effizient wie möglich eingesetzt werden und idealerweise aus geografisch nahen Quellen stammen.
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Die Verwendung von Materialien und Substanzen: Es sollen Materialien und Ressourcen verwendet werden, die weder die Umwelt noch die Gesundheit gefährden und die qualitativ hochwertig, trennbar und – wo nötig – rezyklier-bar sind. Wo möglich sollen Materialkreisläufe geschlossen werden und Materialien verwendet werden, die kompostiert und/oder vergärt werden können.
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Design der Material- und Energiekreisläufe
Das Design der Material- und Energiekreisläufe zielt darauf ab, den Ressourcenverbrauch, die Abfälle, Emissionen und Energieverluste zu minimieren. Dies wird durch folgende drei spezifische Arten möglich:
Verkleinerung der Material- und Energiekreisläufe – beispielsweise durch Effizienzsteigerungen und durch Einsparungen sowie bevorzugte Nutzung erneuerbarer Rohstoffe und Energiequellen.
- Verlangsamung der Material- und Energiekreisläufe – beispielsweise durch Verlängerung der Produktlebensdauer mit Hilfe eines langlebigen und modularen Designs, das die einfache Zerlegbarkeit eines Produkts in Einzelkomponenten ermöglicht. Auch die Wiederverwendung der Produkte durch Weitergabe, Verkauf oder Tausch erhöht die Nutzungsintensität von Produkten und führt dadurch zur Verlangsamung der Material- und Energiekreisläufe.
- Schliessung der Material- und Energiekreisläufe durch Sammlung, Rezyklierung und Aufbereitung von Rohstoffen, sodass diese als Sekundärrohstoffe wiederverwendet werden können.
Mehrwerte
Mehrwert für Städte, Regionen und die lokale Wirtschaft
Während die Kreislaufwirtschaft eine Verringerung der Umweltauswirkungen ermöglicht, zielt sie auch darauf ab, aus wirtschaftlicher Sicht einen Mehrwert für Städte und Regionen zu schaffen.
- Geringere Abhängigkeit von globalen Handelsströmen: Durch längere Produktelebensdauer, mehr Effizienz und mehr Recycling können wirtschaftliche Ressourcenkreisläufe verlangsamt und geschlossen werden. Dies reduziert die Abhängigkeit von globalen Handelsströmen und die Risiken der Ressourcenknappheit.
Ein Beispiel: Referat zu Star'terre - Höhere regionale Wertschöpfung: Die «Relokalisierung» von Wertschöpfungsketten im lokalen, regionalen und nationalen Kontext bietet eine Chance auf mehr dezentralisierte Produktion. Das sichert auch in Krisen den Zugang zu qualitativ hochwertigen und vertrauenswürdigen Produkten für die Bevölkerung. Zusätzlich bleibt ein grösserer Teil der Wertschöpfung im Land.
Ein Beispiel: Referat zu Regionalpark Chasseral - Stärkung des Innovationspotenzials: Die Kreislaufwirtschaft bietet Chancen für innovative Geschäftsmodelle. Dies insbesondere in Kombination mit der Digitalisierung.
- Schaffung von Arbeitsplätzen: Die Ausrichtung der regionalen Wirtschaft auf eine Kreislaufwirtschaft unterstützt regionale Unternehmen dabei, lokale Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen. Dies kommt auch Fachkräften aus der Bevölkerung zugute.
Die bestehenden Stärken der Schweizer Wirtschaft wie gut ausgebildete Arbeitskräfte und hohes Innovationspotenzial können so in Wert gesetzt werden und die Resilienz von Regionen kann längerfristig gestärkt werden. Die Kreislaufwirtschaft an sich ist kein Selbstzweck, sondern ein Mittel zur Unterstützung eines nachhaltigen Ressourcenverbrauchs und damit einer nachhaltigen Entwicklung.
Ein Beispiel: Referat zum Mehrwert aus Sicht der Region Biel/Bienne (in Französisch).
Welche Handlungsmöglichkeiten haben Regionen und Städte?
Neben den in der Grafik gezeigten Kreislaufabschnitten und deren Beispiele gibt es verschiedene Handlungsmöglichkeiten wie im Alltag der Ansatz der Kreislaufwirtschaft integriert werden kann:
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Information / Sensibilisierung zu einem neue Thema im Rahmen von bestehenden Gefässen
Ausgangslage
Region hat ein Format (z.B. Themenabende) zur Sensibilisierung und Informationsvermittlung, um für Gemeinden, Firmen oder die Bevölkerung aktuelle Themen aufzugreifen
Ziele
- Die Prinzipien, Möglichkeiten und Ansätze der Kreislaufwirtschaft sind auf eine einfache, niederschwellige Art bekannt gemacht
- Das Bewusstsein der Akteurinnen und Akteure ist erweitert
- Unternehmen können sich vernetzen und den Kontakt zu Gemeinden und der Region verstärken
Akteurinnen und Akteure / Partnerinnen und Partner / Kooperationen
Information und Networking für Gemeinden und Unternehmen und evtl. die Bevölkerung
Vorgehen
- Der regionale Entwicklungsträger (RET) identifiziert die wichtigen Themen und Branchen für die Region und die Unternehmen
- Der RET organisiert 1-2 Referierende und stellt ein Programm zusammen
- Der RET lädt Gemeinden, Unternehmen und gegebenenfalls die Bevölkerung zum Anlass ein
Materialien
Z.B.
- Expertendatenbank für mögliche Referentinnen oder Referenten
- Inhalte der regiosuisse-Toolbox
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Koordinierte-öffentliche Beschaffung: Gemeinde als Zielgruppe
Wenn es um Kreislaufprodukte geht, betrifft eines der Hauptthemen die Einkaufsphase. In dieser Hinsicht kommt den Regionen als öffentlichen Akteuren eine Schlüsselrolle bei der Ausrichtung der Kriterien zur öffentlichen Beschaffung zu.
Ausgangslage
- An einer Gemeindeverbandssitzung wird kommuniziert, dass eine grosse Beschaffung (z.B. Schulmobiliar, Büromobiliar, Fahrzeuge…) in einer/ zwei Gemeinden ansteht oder
- die Region hat Kenntnis einer Beschaffung in einer Gemeinde und bringt die Vorteile einer «koordinierten zirkulären öffentlichen Beschaffung» an einer Gemeindeverbandssitzung ein.
Ziele
- Die Region und/oder die Gemeinde möchte sich nachhaltig entwickeln
- Gemeinden möchten von den Chancen einer koordinierten zirkulären Beschaffung profitieren.
Akteurinnen und Akteure / Partnerinnen und Partner / Kooperationen
- Gemeinden
- Institutionen wie z.B. die Schule.
Vorgehen
- Der regionale Entwicklungsträger (RET) bringt das Thema der Kreislaufwirtschaft in der Gemeindeverbandssitzung ein
- Nachfragen, ob in anderen Gemeinden der Region die betreffende Beschaffung in nächster Zeit auch ansteht
- Der RET zeigt den Mehrwert einer koordinierten zirkulären Beschaffung für die Region auf
- Die Gemeinde(n) verankern im Falle einer Ausschreibung zirkuläre Kriterien.
Materialien
Z.B.
- Veranstaltungsserie mit einem Thema zum «Impact der zirkulären Beschaffung»
- Video oder Faktenblatt zur öffentlichen Beschaffung publizieren
- Liste mit Produkten, welche zirkulär sind und dabei einfach und wirkungsvoll sowie koordiniert beschafft werden können.
- Präsentation mit dem Mehrwert einer (koordinierten) zirkulären Beschaffung.
Die Wissensplattform für die nachhaltige öffentliche Beschaffung richtet sich an die Beschaffungsstellen der öffentlichen Hand und stellt umfassende Informationen und Arbeitsmittel zur nachhaltigen Beschaffung zur Verfügung.
Auf der Plattform Kompass Nachhaltigkeit finden Unternehmen und öffentliche Beschaffende praktische Informationen dazu, wie sie soziale und ökologische Kriterien in ihre Beschaffungsprozesse integrieren können.Prozirkula bietet als Kompetenzzentrum für öffentliche Kreislaufbeschaffung mit einer Wissens-Datenbank und Beratungs-, Weiterbildungs-, und Vernetzungsangeboten Unterstützung in der Umsetzung der kreislauffähigen Beschaffung. Ein Referat zur zirkulären öffentlichen Beschaffung von ProZirkula gibt Einblick in die Vorteile und Möglichkeiten der Beschaffung zirkulärer Produkte.
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Herausforderung in Bezug auf eine Ressource / eine Branche mit KLW-Konzept adressieren
Hat eine Region oder Stadt eine Herausforderung mit einer (Sekundär-)Ressource, eine Knappheit oder ein Überschuss einer Ressource, lohnt es sich mit dem Ansatz der Kreislaufwirtschaft und in Zusammenarbeit mit den relevanten Akteuren nach Lösungen und/oder neuen Geschäftsmodellen zu suchen.
Ausgangslage
- Region hat ein Problem mit einer Ressource oder einer Branche
- Ressourcenknappheit wie beispielsweise Wasser betrifft die Industrie, die Gemeinden, die Landwirtschaft
- Ressourcenüberschuss wie beispielsweise Holz: Wertschöpfungskette mit ungenutztem Potenzial.
Ziele
- Eine Ressourcenknappheit ist gelöst oder ein Ressourcenüberschuss genutzt
- Herausforderungen einer Branche bezüglich Ressourcen werden mit dem Ansatz der Kreislaufwirtschaft angegangen
- Die Wertschöpfung in der Region ist erhalten oder erhöht.
Akteurinnen und Akteure / Partnerinnen und Partner / Kooperationen
- Region
- Unternehmen
- Branchenverbände
- Kanton
Vorgehen
- Kontaktaufnahme mit den Betroffenen der Branche/ Ressource zur Identifikation der Herausforderung
- Einbezug einer Expertin oder eines Experten
- Ausgangslage/ Stoffflüsse aufstellen
- konkretes Projekt mit Beteiligten wird aufgebaut
- Geschäftsmodelle werden angepasst/ weiterentwickelt.
Materialien
Z.B.
- Argumentation, warum die Region eine Herausforderung einer Branche oder eine Ressource im Rahmen der Kreislaufwirtschaft angehen kann
- Expertendatenbank.
Es können verschiedene Fragen gestellt werden, um die Wertschöpfungsketten von spezifischen Ressourcen zu betrachten:
- Nahrung, Nährstoffe: Wie können die Nährstoffe für die landwirtschaftliche Produktion gezielt eingesetzt und rückgewonnen werden? Ein Beispiel: Aquakultur – Der Kern der Kreislaufwirtschaft im Tropenhaus Frutigen
- Wasser: Was ist ein nachhaltiges Wassermanagement in der Region? Wie kann eine nachhaltige Wassernutzung oder Bewässerung für die landwirtschaftliche Produktion bereitgestellt werden?
- Konstruktion und Gebäude: Wie können Baumaterialien wiederverwendet werden, sodass weniger Abfall anfällt? Gibt es Alternativen?
- Elektronik: Wie können die seltenen Erden aus dem Elektronikschrott spezifischer Produkte rückgewonnen werden?
- Verpackung: Wie kann Verpackungsmaterial eingespart werden oder wie kann durch die angepasste Verpackung die Logistik reduziert werden?
- Batterien und Fahrzeuge: Wie können alte Batterien in der Region für andere Prozesse (Bsp. Energiespeicher) wiederverwendet werden?
- Plastik: Kann Plastik durch nachwachsende Rohstoffe ersetzt oder Sekundärplastik verwendet werden?
- Holz: Wie kann die Holzwertschöpfung in der Region verstärkt werden?
- Textilien: Wie können Textilien wiederverwendet werden?
Wird eine ganze Branche mit dem Ansatz der Kreislaufwirtschaft betrachtet, kann ein ganzheitlich abgestimmte Entwicklung angestrebt werden.
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Ausgewählte Branchen
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Landwirtschaft und Ernährung
Es gibt ein grosses Potenzial, die Produktion von landwirtschaftlichen Produkten in der Schweiz im Rahmen eines Kreislaufmodells besser in Wert zu setzen. Dabei kann auf viele Initiativen aufgebaut werden, die den natürlichen Kreislauf von Produktion, Verwertung und Kompostierung wieder in Gang setzen wollen (Beispiel Ricoter).
Gleichzeitig besteht ein grosses Potenzial in der Vermeidung und Verwertung von Lebensmittelabfällen:
- Inwertsetzung von landwirtschaftlichen Abfällen aus dem Projekt «no agro waste Horizon 2020»
- Projekte zu No food waste in der Schweiz
Ein aktuelles Thema mit grossem Potenzial ist die Wasserressourcennutzung einer Region. Das BAFU stellt zur regionalen Planung von Wasserressourcen Praxisgrundlagen zur Verfügung.
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Holzwirtschaft
Jährlich werden in der Schweiz rund zehn Millionen Kubikmeter Holz verbraucht. Holz wird heute schwerpunktmässig aus Deutschland oder Österreich importiert. Hier gibt es also ein entsprechendes Potenzial für die Nutzung und Inwertsetzung eines nachhaltigen einheimischen Wertstoffs.
Im Kanton Waadt wurde diesbezüglich ein Programme Bois zur stärkeren Einbindung der Holzwirtschaft in die regionale Wirtschaft gegründet und Holz wird als lokaler, nachwachsender Energieträger vom Kanton direkt gefördert. Die Nutzung von Holz als Bau- und Wertstoff trägt somit zum Erhalt von dezentralen Arbeitsplätzen entlang der Wertschöpfungskette bei, insbesondere in den ländlichen und peripheren Regionen der Schweiz.
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Abfallwirtschaft
Die Schweiz ist international ein Spitzenreiter, wenn es um die Abfallmenge pro Kopf geht. Es gibt also ein grosses Potenzial zur Reduktion, aber auch zur Zweitverwertung von Abfall. Geschichtlich hat die Inwertsetzung der energetischen und stofflichen Rückstände der Abfallverbrennung in der Schweiz eine lange Tradition. Seit einiger Zeit gewinnen auch Fragen der CO2-Rückgewinnung und der Vergasung von Bioabfällen an Gewicht.
Ein Beispiel hierfür ist die Methanisierung von Bioabfällen. Im Sinne der Kreislaufwirtschaft gilt es, vermehrt auch Abfallprodukte direkt wiederzuverwenden, wie dies beispielsweise bei Freitag im Rahmen des Upcyclings von Lastwagenblachen zu Taschen und Accessoires geschieht.
Es ist eine Seite, vermehrt Möglichkeiten neuer Reziklierprozesse aufzubauen und auszuweiten. Damit diese Geschäftsmodelle auch ein Erfolg werden, bedingt es, Abnehmer für die Sekundärrohstoffe zu finden
Bei diesem Schritt können RETs oder Städte auch unterstützend wirken, indem sie die Unternehmen zusammenbringen, gemeinsam das Potenzial ermitteln und Lösungsansätze für die Nutzung von Sekundärressourcen zu ermöglichen.
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Bauwirtschaft
Die Bauwirtschaft beschäftigt in der Schweiz mehr als 500.000 Personen und ist für rund 10% des Schweizer BIP verantwortlich. Sie ist bezogen auf die Menge auch die grösste Produzentin von Abfall, weit vor der Industrie und den privaten Haushalten. Es gibt in der Baubranche daher ein grosses Potenzial für die Verwendung von rezyklierbaren Baustoffen und den konsequenten Einsatz von lokalen Ressourcen.
Die Rezyklierbarkeit betrifft insbesondere Beton und Betonprodukte, findet aber länger je mehr auch in anderen Bereichen Anwendung, beispielsweise durch die Verwendung von natürlichen, regional gewonnenen Bau- und Dämmstoffen wie Lehm oder Hanf.
Die Plattform «Circular Building Industry Innovation Booster” (CBI-Booster) hat zum Ziel, den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft in der Schweizer Bauwirtschaft zu ermöglichen. Sie bietet die Expertise und die Möglichkeit, kreislaufwirtschaftliche Ansätze in der Bauwirtschaft zu entwickeln, zu testen und zu verbessern. Auf der Webseite finden Sie Ideen, Kontakte für fachliche Unterstützung, wie auch Informationen zu Anschubfinanzierung.
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Möbel und Ausstattung
Der Verkauf von Möbeln und Einrichtungsgegenständen beläuft sich in der Schweiz gesamthaft auf rund CHF 3,8 Milliarden Franken pro Jahr. In Bezug auf die Kreislaufwirtschaft besteht insbesondere im Bereich der Verwendung von hochwertigen und rezyklierbaren Werkstoffen, dem fachgerechten Unterhalt der Materialien sowie der Entsorgung und Wiederverwertung von Möbeln und Einrichtungsgegenständen ein grosses Potenzial.
Die konsequente Umsetzung von Kreislaufprinzipien in der Möbelproduktion wird im Rahmen der vom Migros-Pionierfonds und der Stiftung Pusch getragenen Initiative «Make furniture circular» gefördert.
Im Bereich der privaten Möbel haben sich früh schon Formen der Wiederverwendung und des Occasionshandels etabliert. Man denke hier nur an die grosse Zahl von Brockenstuben und Antiquitätenhändlern, die es in der Schweiz gibt.
Im Bereich der Büromöbel gibt es ebenfalls wegweisende Initiativen hinsichtlich der Produktion und Zertifizierung. Ein weiteres, grosses Potenzial liegt in der kommerziellen und privaten Zweitnutzung von Möbeln und Einrichtungen aus dem Büro- oder Hotelbereich.
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Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie
Die Maschinenindustrie stellt traditionell einen wichtigen Pfeiler der Schweizer Exportwirtschaft dar. Durch die Auslagerung ins Ausland sind in dem Bereich in den letzten 30 Jahren viele Arbeitsplätze in der Schweiz verloren gegangen. Nichtsdestotrotz haben sich viele Nischenanbieter halten können und es besteht ein beträchtliches Potenzial für Modelle der Kreislaufwirtschaft in dem Bereich, insbesondere in Bezug auf die Konstruktion, Herstellung und Vertrieb von Maschinen vor Ort in der Schweiz.
Durch regelmässige Wartung und Reparaturen kann die Lebensdauer von Maschinen und Geräten verlängert werden. Einzelne Anbieter von Maschinen haben beispielsweise sogenannte Remanufacturing-Angebote entwickelt, dem Vorbild von Baumaschinenhersteller Caterpillar folgend.
Andere haben Modelle zur Vermietung von Maschinen und Antriebsmotoren entwickelt oder Plattformen zum Austausch von Wissen und zur Beratung geschaffen, die es der Branche erlauben, zu erfahren, wie Ressourcen effizienter und umweltschonender zu nutzen sind.
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Konzeption und Bewirtschaftung von Arbeitszonen unter dem Aspekt der Kreislaufwirtschaft
Ausgangslage
- Ein Areal verändert sich stark durch beispielsweise den Wegzug eines grösseren Unternehmens, durch die Planung einer Infrastruktur (Strasse, Bahnhof, Fernwärmenetz) oder durch eine andere raumplanerische Herausforderung oder
- es steht die Revision des regionalen Richtplans an.
Ziele
- Zukunftsfähige Areal- und Standortentwicklung in ist einem Instrument (Regionalen Richtplan, Nutzungskonzept) verankert
- Unternehmen erkennen die Chancen der Kreislaufwirtschaft für die Weiterentwicklung ihres Geschäftsmodells
- Ein Kreislaufwirtschaftskonzept für ein Areal liegt vor.
Akteurinnen und Akteure / Partnerinnen und Partner / Kooperationen
- Region
- Gemeinden
- Fachleute/ Raumplanerinnen und Raumplaner
- Ev. Kantonale Behörde
Vorgehen
- Der regionalen Entwicklungsträger (RET) führt Interviews mit den betroffenen Unternehmen, um die Herausforderungen und unterschiedlichen Interessen zu identifizieren
- Der RET baut ein Projekt auf, bei dem die betroffenen Gemeinde, der Kanton und wichtige Organisationen involviert sind, bzw. eine Trägerschaft bilden
- Kreislaufwirtschaft wird als Methode genutzt, um zukunftsfähige Standorte zu entwickeln.
Materialien
Z.B.
- Factsheet oder Video zur zukunftsfähigen Standortentwicklung mit Kreislaufwirtschaft
- Expertendatenbank: Planerinnen und Planer sowie Beratungsunternehmen, welche Kreislaufwirtschaft miteinbeziehen
Gemeinsame Dienstleistungen und Kooperationen
Das Potenzial durch gemeinsame Dienstleistungen und Kooperationen von mehreren Firmen innerhalb von Regionen ist gross. Es können neue Geschäftsmodelle entstehen, Ressourcen auf verschiedenen Ebenen eingespart und dadurch die Wertschöpfung in der Region erhöht werden. Beispielsweise können durch Kooperation zweier Firmen Nebenprodukte in Wert gesetzt werden, wie es in Hinwil bei der Gemüseproduktion mit Hilfe der Abwärme aus der Kehrichtverbrennungsanlage (KEZO) und mit Hilfe von aus der Luft gefiltertem CO2 von Climeworks geschieht.Sollen spezifische Nebenprodukte in Wert gesetzt werden, lohnt es sich eine genaue Potenzialanalyse auf Ressourcenebene zu machen.
Auch können Dienstleistungen wie Seminarräume, Verpflegungsmöglichkeiten, die Aus- und Weiterbildung von Arbeitnehmenden, die Nutzung von Fahrzeugflotten oder Infrastruktur geteilt und gemeinsam bewirtschaftet werden, um nicht mehrfach Räumlichkeiten und Infrastrukturen zu bauen und die vorhandenen Ressourcen bestmöglich auszunutzen.
Strategische Entwicklung
Es ist auch möglich, die Kreislaufwirtschaft in der Grössenordnung einer Arbeitszone zu denken, um Ressourcenströme und Dienstleistungen zu bündeln.Mit dem Ansatz der Kreislaufwirtschaft kann auch eine gesamtheitliche Betrachtung auf die Entwicklung einer Arbeitszone oder eines Entwicklungsschwerpunkts in Form eines Entwicklungskonzepts aufgebaut werden. Somit wäre die strategische Entwicklung ein Grundstein für die Umsetzung der Kreislaufwirtschaft in der Arbeitszone. Hier spielt auch die raumplanerische Dimension eine Rolle.
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Region integriert KLW in seine Strategie – aus Eigeninitiative oder aufgrund kantonaler Vorgaben
Ausgangslage
- Die Region möchte eine Kreislaufwirtschaft-Strategie in ihre bestehende Strategie integrieren
- Der Kanton nimmt die Kreislaufwirtschaft in ihr Umsetzungsprogramm auf und Region wird beauftragt, die Kreislaufwirtschaft ihrer Strategie zu integrieren.
Ziele
- Eine Strategie ist aufgebaut und konsolidiert
- Die relevanten Akteure in der Region sind beim Strategieaufbau integriert und miteinbezogen.
Akteurinnen und Akteure / Partnerinnen und Partner / Kooperationen
- Region
- Unternehmen
- Gemeinden
Vorgehen
Aufbau einer Entwicklungsstrategie gemäss Toolbox:
- Abklären der Rahmenbedingungen
- Aufbau von Zielen und einer Roadmap mit Hilfe der «Theory of change»
- Aufbau von Entwicklungsszenarien und einer Vision
- Synthese und Verankerung in Form einer Strategie.
Materialien
Z.B.
- Inhalte KLW-Praxistool
- Fragen zur Vorbereitung der Strategie
- Vorlage für die «Theorie of Change»
- Beispiel einer Strategie
Gibt ein Kanton eine Kreislaufwirtschaftsstrategie vor oder hat eine Region oder eine Stadt die Eigeninitiative, eine nachhaltige Zukunftsstrategie zu entwickeln, können klassisch die Kapitel Potenzialanalyse und Strategiebildung verwendet werden.
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Unterstützung bei der Projektentwicklung für Initiativen aus der Gesellschaft und Wirtschaft
Ausgangslage
- Basierend auf einer bestehenden Strategie der Region sollen Projekte zum Thema Kreislaufwirtschaft oder Nachhaltigkeit aufgebaut werden
- Der Kanton nimmt Nachhaltigkeit oder Kreislaufwirtschaft in das Umsetzungsprogramm auf und fordert die regionalen Entwicklungsträger auf, Projekte zu diesem Themenbereich aufzubauen und umzusetzen.
Ziele
- Ein oder mehrere Projekte in der Region zum Thema Nachhaltigkeit/Kreislaufwirtschaft sind aufgebaut
- Die Herausforderungen der Region bezüglich Ressourcen sind aufgegriffen.
Akteurinnen und Akteure / Partnerinnen und Partner / Kooperationen
- Region
- Unternehmen
- Gemeinden.
Vorgehen
- Führen von 2-3 Informations- und Diskussionsabenden mit Unternehmen, dem Kanton und z.B. mit einem Regionalen Innovationssystem, um zu sensibilisieren, informieren, vernetzen oder um spezifische Themen zu identifizieren
- Aufbau von Runden Tischen zu spezifischen Themen (Beschaffung, Branche, Rohstoff, Herausforderung) und Aufbau einer konkreten Fragestellung und Trägerschaft
- Ausarbeiten einer Projektskizze, Aufbau eines Projekts und Ausarbeitung eines NRP-Antrages.
Materialien
Z.B.
- Input Referat von regiosuisse zum Aufbau von Projekten im Bereich Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft
- Liste mit Referierenden für einen Informationsanlass
- Expertendatenbank
- Vorlage Projektskizze
Kommt eine Initiative aus der Gesellschaft kann mit den Modulen zur Potenzialanalyse und zum Massnahmenaufbau das Bestreben unterstützt werden.
- Ist eine Initiative förderfähig im Rahmen der Neuen Regionalpolitik?
- Informationen zu Förderinstrumenten, um die Initiative zu unterstützen.
Panorama
Institutioneller Kontext der Kreislaufwirtschaft
Die Europäische Kommission hat vor kurzem einen neuen Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft ausgearbeitet, dessen Hauptziel darin besteht, die Wettbewerbsfähigkeit der wirtschaftlichen Aktivitäten zu stärken, gleichzeitig die Umwelt zu schützen und eine effiziente Nutzung der Ressourcen zu gewährleisten. Dieses Instrument ist eines der Hauptelemente des «Grünen Deals» für Europa, eines neuen europäischen Programms für nachhaltiges Wachstum.
Mehr Informationen zum europäischen Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft werden auf der Website der Europäischen Kommission bereitgestellt.
Auch in der Schweiz ist die Kreislaufwirtschaft Gegenstand besonderer Aufmerksamkeit, insbesondere durch verschiedene parlamentarische Initiativen, Interpellationen und Postulate, die in den letzten Jahren eingereicht wurden:
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Übersicht Parlamentarische Initiativen, Interpellationen und Postulate zum Thema Kreislaufwirtschaft
6 parlamentarische Initiativen:
- Schweizer Kreislaufwirtschaft stärken. Ressourceneffizienz im Umweltschutzgesetz (19.450 Girod)
- Schweizer Kreislaufwirtschaft stärken. Umweltbelastung im Ausland berücksichtigen (19.445 Müller-Altermatt)
- Schweizer Kreislaufwirtschaft stärken. Plattform für Schweizer Ressourceneffizienz (19.449 Grunder)
- Schweizer Kreislaufwirtschaft weiterführen. Sammlung und Recycling statt Abfallberge (19.446 Bäumle, 19.451 Gmür)
- Die Schweizer Kreislaufwirtschaft stärken. Mehr Wiederverwertung von Abfällen (19.447 Thorens Goumaz)
- Schweizer Kreislaufwirtschaft stärken. Effizienzsteigerung bei Abfallanlagen und bei der Verwertung von Abfällen (19.448 Jans)
1 Interpellation:
3 Postulate:
- Die Chancen der Kreislaufwirtschaft nutzen. Prüfung steuerlicher Anreize und weiterer Massnahmen (Po.17.3505 Vonlanthen)
Das von Staatsrat Beat Vonlanthen am 15. Juni 2017 eingereichte Postulat «Die Chancen der Kreislaufwirtschaft nutzen. Prüfung steuerlicher Anreize und weiterer Massnahmen» war u.a. Gegenstand eines Berichts des Bundesrats. Der Bundesrat kommt darin zum Schluss, dass ein koordiniertes Massnahmenpaket, das sowohl das Angebot als auch die Nachfrage abdeckt, das geeignetste Instrument wäre, um die Kreislaufwirtschaft wirksam zu fördern.
- Aktionsplan gegen die Lebensmittelverschwendung (Po.18.3829 Chevalley)
- Die Hürden gegen Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft abbauen (Po.18.3509 Noser
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Weitere Informationen und Studien
- Magazin regioS 22: Kreislaufwirtschaft – Schlüssel für nachhaltiges Wirtschaften in den Regionen
- Der Bund trägt auch durch die Förderung von Umwelttechnologien und des grünen öffentlichen Beschaffungswesens zur Entstehung der Kreislaufwirtschaft bei.
- Des Weiteren hat INFRAS im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) eine Studie zur Beurteilung von ausgewählten Massnahmen zur Förderung der Kreislaufwirtschaft in der Nutzungsphase durchgeführt.
- Die Universität Luzern führte – ebenfalls im Auftrag des BAFU – einen Rechtsvergleich bestehender rechtlicher Massnahmen in der Europäischen Union und ausgewählten Staaten sowie der Schweiz zur Förderung der Kreislaufwirtschaft im Konsumbereich durch.
- Studie zur Kreislaufwirtschaft in der Schweiz und in Lichtenstein im Auftrag der ESPON im Rahmen des Projektes CIRCTER - Circular Economy and Territorial Consequences
- Eine erste repräsentative Studie zum Umsetzung der Kreislaufwirtschaft auf Unternehmensebene. Den Statusbericht der Schweizer Kreislaufwirtschaft von Thobias Stucki und Martin Wörter im Auftrag der Berner Fachhochschule in Zusammenarbeit mit der ETH Zürich.
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Bestehende Initiativen zur Förderung der Kreislaufwirtschaft
Mehrere Initiativen, die teilweise vom Bund unterstützt werden, zielen ebenso darauf ab, die Kreislaufwirtschaft zu fördern und ihre Umsetzung zu erleichtern:
- Der Verein «Go for impact» hat zum Ziel, Unternehmen in ihren Bemühungen zu unterstützen, ihre Umweltauswirkungen zu reduzieren und ihre positiven Auswirkungen auf die Umwelt in der Schweiz und im Ausland zu erhöhen, insbesondere im Hinblick auf Materialien und Rohstoffe.
- Das NFP 73 ist das erste Nationale Forschungsprogramm, das sich auf alle natürlichen Ressourcen konzentriert, alle Stufen der Wertschöpfungskette einbezieht und eine umfassende Untersuchung von Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft integriert. Zu einer Reihe von Projekten gehört ein Fokus auf die Kreislaufwirtschaft.
- Ein Team von engagierten Organisationen lancierte im Sommer 2018 die «Circular Economy Switzerland». Unterstützt von der MAVA-Stiftung und Förderfonds «Engagement» der Migros-Gruppe will die Circular Economy Switzerland mit verschiedenen Projekten und Veranstaltungen die Kreislaufwirtschaft in der Schweiz fördern: Impact Hub «circular economy incubator» – 27 Schweizer Start-ups wollen eine kreisförmigere Schweiz aufbauen.
Veranstaltungen
Veranstaltungen im Zusammenhang mit der Kreislaufwirtschaft
Mehrere Veranstaltungen zur Förderung der Kreislaufwirtschaft, zum Austausch von Erfahrungsberichten oder zur Unterstützung privater und öffentlicher Akteurinnen und Akteure werden regelmässig auf der Plattform von Circular Economy Switzerland aufgeführt.
Quellen
Die Informationen im Modul Wissen basieren auf den Erfahrungen des regiosuisse Teams sowie auf folgenden Quellen:
Kreislaufwirtschaft für KMUs
Schweizer KMUs: wirtschaftlich erfolgreich und umweltschonend durch Kreislaufwirtschaft
Studie zu Kreislaufwirtschaft-KMUs
Schweizer KMUs stehen vor vielfältigen Herausforderungen: Wichtige Ressourcen sind nur im Ausland verfügbar. Viele Unternehmen haben sich ehrgeizige Klimaziele gesteckt. Zudem weisen die Zeiger im In- und Ausland in Richtung Ressourcenschonung und Abfallreduktion. Kreislaufwirtschaft kann dabei helfen, diesen Herausforderungen zu begegnen. Dank zirkulärer Geschäftsmodelle können Schweizer KMUs mit Ressourcen schonen, Energie sparen und Abfall reduzieren Geld verdienen. Eine neue Studie hat 11 Faktoren identifiziert, die Schweizer KMUs dabei helfen, erfolgreich durch Kreislaufwirtschaft zu sein.
«Wir glauben daran, dass es sich lohnt, ein Zeichen zu setzen gegen übertriebene Konsum- und Wegwerfmentalität», sagt Aurel Greiner von revendo. Er ist einer von 15 erfolgreichen Schweizer Unternehmer/innen, die ihr Know-How in die Studie eingebracht haben. Das KMU revendo repariert gebrauchte Handys und Tablets, aktualisiert die Software und verkauft sie mit Garantie an neue Kund/innen. Dieses Wiederaufbereiten ist ein Geschäftsmodell der Kreislaufwirtschaft, daneben stehen das Teilen, das Wiederverwenden und das Reparieren. Diese Strategien verlängern das Leben von Produkten und sind deswegen besonders ressourcenschonend. Momentan wirtschaften die meisten Schweizer KMUs nach dem linearen Prinzip: Ressourcen entnehmen, Produkte herstellen, verkaufen, nutzen und entsorgen. Nur ein Zehntel der Schweizer Unternehmen setzen bisher massgebend auf Kreislaufwirtschaft.
Besonders umweltschonend: teilen, wiederverwenden und wiederaufbereiten
Dabei spielen KMUs bis 250 Mitarbeitende eine entscheidende Rolle, denn sie machen über 99 % der Unternehmen in der Schweiz aus. Um den KMUs einen Weg in Richtung Kreislaufwirtschaft aufzuzeigen und um sie zu unterstützen, haben BAFU und SECO beim Think- and Do-Tank sanu durabilitas eine Studie in Auftrag gegeben. Das Ziel: herausfinden, welche Faktoren ausschlaggebend dafür sind, dass Schweizer KMU's Kreislaufwirtschaft erfolgreich in ihre Geschäftsmodelle integrieren. Untersucht wurden nicht nur bereits erfolgreiche Kreislaufwirtschaft-KMUs aus der Schweiz, sondern auch der aktuelle Stand internationaler Forschung. Zudem hatten fünf Expertinnen und Experten die Möglichkeit, ihr Wissen einzubringen.
Es ist die erste Studie, die spezifisch Schweizer Kreislaufwirtschaft-KMUs untersucht hat. Ausserdem stehen erstmalig die besonders ressourcenschonenden Geschäftsmodelle der Kreislaufwirtschaft im Zentrum: Teilen, Wiederverwenden und Wiederaufbereiten.
ein Gastbeitrag von sanu durabilitas, Autorin: Heidi Schmidt
11 Erfolgsgeheimnisse
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N°1: zusätzlichen Nutzen kommunizieren – den Mehrwert des zirkulären Produktes oder der Dienstleistung gegenüber der linearen Produktion aufzeigen, um sich von Wettbewerbern abzuheben und Kundschaft sowie Partner und Partnerinnen zu gewinnen.
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N°2: Öko-Nische verlassen – ein gewohntes Konsumerlebnis gestalten, damit die Kundschaft wenig Anpassungsaufwand hat und somit Kundenkreise über die umweltbewusste Nische hinaus gewonnen werden können.
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N°3: bequemes Angebot präsentieren – zeigen, dass Ressourcenschonen nicht anstrengend ist, denn Produkte und Dienstleistungen können so gestaltet sein, dass sie einfach zu nutzen sind.
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N°4: sanft Gewohnheiten ändern – Anreize und Angebote schaffen, die neue, nachhaltigere Konsumgewohnheiten fördern, um den Kunden und Kundinnen den Umstieg zu erleichtern.
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N°5: physisch präsent sein – eine zentrale Verkaufsstelle bieten, um Vertrauen zu stärken und die Sichtbarkeit von Kreislaufwirtschaft-Geschäftsmodellen zu erhöhen.
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N°6: mutig Neues lernen – Unternehmenskultur fördern, die Innovation und das Erlernen neuer Fähigkeiten unterstützt.
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N°7: finanziellen Spielraum schaffen – Strategien zur finanziellen Absicherung entwickeln, um das ökonomische Risiko zu reduzieren und Innovationen vorantreiben zu können.
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N°8: klare Vision verfolgen – eine klare Richtung definieren, die als Grundlage für Entscheide und Strategien dient
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N°9: B2B-Markt nicht vergessen – Potenziale im Business-to-Business-Segment erkennen, um von Skaleneffekten und Transparenz zu profitieren.
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N°10: branchenweit und -übergreifend zusammenarbeiten – Kooperationen in der ganzen Branche, über sie hinaus und entlang der ganzen Wertschöpfungskette initiieren und pflegen, um Synergien zu schaffen und gemeinsame Herausforderungen zu bewältigen.
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N°11: Rahmenbedingungen aktiv mitgestalten – sich politisch und gesellschaftlich engagieren, um Gesetze, Normen, Prozesse und Wissen in Bezug auf die Kreislaufwirtschaft zu verbessern.
Hürden
Verschiedene Studien zeigen, dass das Potenzial der Kreislaufwirtschaft in der Schweiz trotz der klaren ökonomischen, ökologischen und sozialen Vorteile nicht ausgeschöpft wird. Grund dafür sind zahlreiche Hürden, die sich KMUs in den Weg stellen, wenn sie auf zirkuläre Geschäftsmodelle setzen möchten:
- Mangelndes Bewusstsein und Wissen bei Partnern und Kundschaft, was Kreislaufwirtschaft ist
- Etablierte Prozesse und Strukturen verändern
- Psychologischer und zeitlicher Umstellungsaufwand der Kundschaft
- Schwierigkeit, Wertversprechen im aktuellen Kontext zu formulieren
- Fehlende Zeit und Finanzierung für technologische Innovationen und Unternehmensentwicklung
- Zu wenig ausgereifte neue Technologien bzw. zu schwierige, technische Umsetzung
- Fehlendes Fachwissen für die Umsetzung und qualifiziertes Personal
- Ökonomisches Risiko aufgrund der hohen Investitionskosten und unsichere Zahlungsbereitschaft der Kundschaft
- Unvorteilhafte Gesetze und Normen sowie fehlende staatliche Förderinstrumente
Die identifizierten Erfolgsfaktoren sowie die Handlungsempfehlungen für Verbände und die öffentliche Hand helfen dabei, genau diese Hürden zu überwinden. In der EU gehen einige der Mitgliedstaaten stark voran, diese Hürden abzubauen. Um die Wettbewerbschancen für Schweizer Kreislaufwirtschaft-KMUs nicht zu verschlechtern, gilt es, auch die Rahmenbedingungen in der Schweiz zu verbessern.
Öffentliche Hand / Verbände / Organisationen
Auch wenn Schweizer KMUs zentral sind für die Weiterentwicklung zirkulärer Geschäftsmodelle; sie können es nicht allein schaffen, die Schweiz fit für mehr Kreislaufwirtschaft zu machen. Deswegen wurden in der Studie von sanu durabilitas auch Empfehlungen zur Förderung kreislaufwirtschaftsbasierter Geschäftsmodelle erarbeitet. Sie reichen von ökonomischen Anreizen über Informationsinstrumenten bis hin zu regulativen Elementen.
Download POLICY BRIEF: Empfehlungen zur Förderung kreislaufwirtschaftsbasierter Geschäft
Informationen zur Studie
Welche KMUs in der Schweiz setzen erfolgreich Geschäftsmodelle der Kreislaufwirtschaft um? Was hat dabei geholfen, Hürden zu überwinden und zu skalieren? Was können andere KMUs von ihnen lernen? Darum geht es in einer neuen Studie zur Diffusion von Kreislaufwirtschaft.
Der Think- and Do-Tank sanu durabilitas hat im Auftrag des BAFU und SECO wissenschaftliche Literatur ausgewertet, erfolgreiche Schweizer Kreislaufwirtschaft-KMUs interviewt und Experten und Expertinnen befragt. Das Ergebnis: «Kreislaufwirtschaft für KMUs: 11 Erfolgsgeheimnisse».
In der Zusammenfassung der Studie erfahren KMUs, welche Strategien dabei helfen, ein Unternehmen erfolgreich in Richtung Kreislaufwirtschaft weiterzuentwickeln, und wie sie bestehende Hürden überwinden können.
Methodik
Die für die Studie ausgewählten Schweizer KMUs stammen aus Sektoren, die sowohl umweltrelevant sind wie auch vor einer Diffusionsherausforderung stehen (vgl. Studie von Stucki und Wörter 2022: Statusbericht der Schweizer Kreislaufwirtschaft): Bau/Wohnen, Nahrungsmittel, Mobilität, Textilien und Elektronik. Alle KMUs setzen auf die besonders ressourcenschonenden, zirkulären Geschäftsmodelle Teilen, Wiederaufbereiten und Wiederverwenden:
- revendo
- FREITAG
- Burri
- Rework
- reCIRCLE
- sumami
- RUSS
- Loopia
- 2nd Peak
- Rent a Bike
- loopi
- Codha
- Sharley
- OiOiOi
- Elite
Aufbauend auf der Analyse wissenschaftlicher Literatur wurden die Erkenntnisse zu Hürden und Erfolgsfaktoren beim Umsetzen von zirkulären Geschäftsmodellen im Austausch mit den KMUs weiterentwickelt. Die Resultate bestätigen, dass die befragten Schweizer Kreislaufwirtschaf-KMUs ähnlichen Hürden begegnen, wie bereits in der internationalen Forschung identifiziert. Auch die daraus entwickelten Erfolgsfaktoren weichen nicht grundsätzlich von den wissenschaftlichen Empfehlungen ab. Dank der Befragung konnten allerdings spezifische Aspekte herausgearbeitet werden, welche für die Praxis Schweizer KMUs lehrreich sein können.
Nebst der Literaturanalyse stützt sich die Studie auf die Methode der Fokusgruppe für die Datenerhebung sowie die qualitative Datenanalyse. Die Unternehmen wurden zu einer der Fokusgruppen eingeladen, welche nach Geschäftsmodellen organisiert waren. Zur Validierung und Kontextualisierung der Resultate, wurden fünf externe KLW-Experten und Expertinnen befragt:
- Dr. Harald Desing (Empa)
- Stéphanie Estoppey (Studiocolony productdesing)
- Dr. Rahel Meili (Berner Fachhochschule)
- Dr. Fabian Takacs (Universität St. Gallen)
- Dr. Maja Wiprächtiger (realcycle Gmbh)
Potenzialanalyse
Modul Potenzialanalyse
Resultate des Moduls
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Interviews mit regionalen Akteurinnen und Akteuren sind durchgeführt und ausgewertet
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Synthese der Umfeldanalyse ist erstellt
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Potenziale sind identifiziert und priorisiert und weiteres Vorgehen steht fest (Foto-Protokoll Workshop)
Rolle der Region
Schlüsselakteurinnen und -akteure
Regionen, Gemeinden und Städten kommt bei der Umsetzung von Initiativen im Bereich der Kreislaufwirtschaft eine grosse Bedeutung zu. Das Regionalmanagement kann dabei eine zentrale Rolle einnehmen, indem es einen entsprechenden Prozess initiiert und moderiert und die richtigen Partner zusammenbringt, um darüber nachzudenken, wie eine Kreislaufwirtschaftsinitiative erfolgreich aufgezogen werden kann. Eine Umfeld- und Potenzialanalyse kann einen ersten Schritt eines solchen Prozesses darstellen.
Die folgenden Ausführungen gelten dabei nicht nur für Regionen, sondern auch für Städte, Gemeinden oder Kantone, wo (analog zu Regionalmanagements oder Regionalentwickelnden) Personen aus Verwaltung oder Politik die Kreislaufwirtschaft vorantreiben können.
-
Weitere Informationen und Hilfestellungen:
Informationen zum Thema «Zusammenarbeit und Kooperation als Basis für Regionalentwicklungsprojekte» finden Sie hier.
Umfeldanalyse
Vorbereitung
In einem ersten Schritt geht es darum, sich einen Überblick über die Situation vor Ort zu verschaffen und die wichtigsten Zusammenhänge innerhalb und zwischen den Branchen (z.B. ressourcenspezifisch: Energie, Mobilität, Logistik, Abfall, Wasser etc.) zu verstehen.
Dabei ist es hilfreich, dass sich die Regionalentwickelnden als Vorbereitung beispielsweise folgende Fragen stellen:
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Wie funktioniert meine Region?
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Welche Branchen und Ressourcen haben den grössten Impact auf die Wirtschaft und Umwelt in der Region?
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Wer sind die Schlüsselakteure? (Beispiele siehe Abbildung Regionale Schlüsselakteure)
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Welche relevanten Initiativen und Strategien gibt es schon in der Region? (Kantonale Strategiepapiere im Bereich Nachhaltigkeit, Förderung von Projekten)
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Mit welchen Herausforderungen ist die Region konfrontiert?
Analyse
Für die Umfeldanalyse können Gespräche mit den wichtigsten Schlüsselakteuren beim Systemverständnis helfen und gleichzeitig dazu beitragen, wichtige Akteure ins Boot zu holen. Ergänzend können zur Vertiefung Daten analysiert werden (z.B. Schlüsselindikatoren zu Branchen und Ressourcen).
Für die Gespräche mit den identifizierten Schlüsselakteuren können folgende Fragen hilfreich sein:
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Welche Rollen, Bedürfnisse und Probleme haben die Schlüsselakteuren?
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Stehen wichtige Entscheidungen bevor ?
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Bestehen in der Region Engpässe bei spezifischen Ressourcen (z.B. Wasser, Materialien, Energie)?
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Bestehen in der Region grosse Mengen an Abfallprodukten oder ungenutzten Nebenprodukten?
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Wo bestehen in der Region Chancen der Kreislaufwirtschaft?
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Synthese erstellen
Aus den Daten und den Gesprächen können schliesslich die wichtigsten Probleme und die wichtigsten Treiber/Chancen der Kreislaufwirtschaft hergeleitet und in einer Synthese verankert werden. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage nach dem Perimeter. Soll eine Branche, eine (Arbeits-)zone, eine Produktklasse, die öffentliche Beschaffung oder ein Kreislaufabschnitt eines Produktes betrachtet werden? Mehr zur Präzisierung der Potenziale in Modul 1 unter Potenziale.
Mögliche Herangehensweise
Die Potenzialanalyse kann auf Basis der Umfeldanalyse gemeinsam mit Schlüsselakteuren in der Stadt, Gemeinde oder Region erarbeitet werden. Ziel ist es, ein gemeinsames Verständnis zu entwickeln, die Erkenntnisse aus der Umfeldanalyse zu verifizieren, den Problemen vertiefter auf den Grund zu gehen und Lösungsansätze zu identifizieren und zu priorisieren. Dazu können z.B. Workshops im grösseren oder kleineren Kreis durchgeführt werden.
Workshopplanung und -durchführung
Für den ersten Workshop mit den Schlüsselakteuren dienen folgende Arbeitsschritte als Grundlage:
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Vorbereitung: Auswahl der Akteure für den Workshop, Versand der Einladung zum Workshop, Versand der Synthese der Umfeldanalyse, Programm erstellen.
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Durchführung: Zum Einstieg in den Workshop können die Erkenntnisse aus der Umfeldanalyse präsentiert und mit den Akteuren validiert werden. In einem nächsten Schritt kann mittels einer Stärken-Schwächen-Chancen-Risiken (SWOT) Analyse ein gemeinsames Verständnis für die Bedürfnisse der Region geschaffen werden. Dies kann beispielsweise für die ganzheitliche Betrachtung einer spezifischen Branche, einer Wertschöpfungskette eines Produktetyps, einer Ressource oder von transversalen Themen wie Mobilität oder Logistik vertieft werden. Aus dieser Analyse können gemeinsam Potenziale erarbeitet und priorisiert werden. Abschliessend können die nächsten Schritte, der Beizug weiterer Akteure und die Verantwortlichkeiten geklärt werden.
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Nachbereitung: Versand Foto-Protokoll (Bsp. als PowerPoint oder Word) des Workshops mit der Essenz zur Entscheidung der weiteren Bearbeitung. Je nach Konkretisierung des Potenzials kann die Ebene des Potenzialansatzes identifiziert werden. Dies dient als Vorbereitung für das nächste Modul zur Ziel- und Strategiedefinition.
Ebene des Potenzialansatzes: Die Grafik veranschaulicht, dass verschiedene Ansätze auf verschiedenen Ebenen bei unterschiedlichen Institutionen möglich sind. Sie ist nutzbar, um Potenziale den Ebenen zuzuordnen, Strategien für Ebenen zu verankern und Massnahmen gezielt auszurichten. Ein Beispiel dafür ist: Die Förderung von nachhaltigen Baustoffen. Es gibt verschiedene Ansätze, wie die Verwendung von nachhaltigen Baustoffen gefördert werden kann. Es können beispielsweise die betroffenen Akteure mit Erfolgsbeispielen informiert werden, oder die Ausbildung in diesem Bereich gestärkt werden. Es könnte auch ein Monitoring dazu eingerichtet werden, welche Materialien wo eingesetzt werden. Auch möglich wäre, dass nachhaltige Baustoffe mit Anreizen gefördert werden oder auch dass gesetzliche Vorgaben ausgearbeitet werden. Diese genannten Bespiele zeigen die verschiedenen Ebenen der Intervention auf.
Ziel- und Strategiedefinition
Modul Ziel- und Strategiedefinition
Resultate des Moduls
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Rahmenbedingungen sind geklärt
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Ziele und Roadmap sind definiert
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Entwicklungsstrategie steht fest
Ziel- und Strategiedefinition
Sinn & Zweck
Die Ziel- und Strategiebildung bezweckt, eine gemeinsame Stossrichtung und Messbarkeit der Entwicklung zu definieren. Auf dieser Basis könnte bei Bedarf auch finanzielle Unterstützung für die Umsetzung beantragt werden.
Zieldefinition
Vorbereitung
Die Zieldefinition kann beispielsweise durch Regionalentwicklerinnen und -entwickler (respektive zuständige Personen in der Stadt oder Gemeinde) alleine vorbereitet werden und im anschliessenden Workshop zur Strategiebildung diskutiert werden.
Für die Zieldefinition stellen sich folgende Fragen:
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Besteht bereits eine regionale Entwicklungsstrategie (oder Ähnliches), die ergänzt werden könnte oder mit der die Ziele abgestimmt werden sollten?
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Können beispielsweise kantonale oder nationale Strategien für die Legitimation beigezogen werden?
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Welche Zielgruppen möchten wir erreichen?
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Welche Ziele verfolgt die Region in Bezug auf die Kreislaufwirtschaft? Sind es allgemeine Zielsetzungen, spezifische Branchenziele, spezifische Ressourcenziele usw.?
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Bestehen zu den Zielsetzungen Kennzahlen, die das Ziel messbar machen?
Insbesondere die Zielgruppe gilt es möglichst früh zu klären und gemeinsam mit den beteiligten Akteurinnen und Akteuren massgeschneidert auf die lokalen Gegebenheiten festzulegen. Je nach Kontext und Reifegrad können die Ziele variieren. Sie können beispielsweise aus der Umfeld- und/oder Potenzialanalyse hergeleitet oder separat erarbeitet werden.
Hierzu kann die «Theory of change» Unterstützung bieten. Dabei werden zu Beginn die langfristigen Ziele festgehalten, die dafür notwendigen Rahmenbedingungen festgelegt, zu erwartende Resultate bestimmt und Aktivitäten geplant. Eine einfache Vorlage hierzu ist folgend bereitgestellt. Eine Abstimmung der Ziele in bestehende Strategien (z.B. regionale Entwicklungsstrategie) ist wichtig und sinnvoll.
Strategiebildung
Mögliche Herangehensweise
Eine Strategie kann dabei helfen, das gemeinsame Verständnis auf den Punkt zu bringen, wie die definierten Ziele erreicht werden können. Idealerweise wird sie daher gemeinsam mit den Schlüsselakteuren entwickelt. Die Strategie sollte eine Vision, klare Ziele, Rollen und Verantwortlichkeiten sowie Bezüge zu anderen Strategien aufzeigen. Eine gemeinsam getragene Strategie bildet einen wichtigen Grundstein für eine effiziente Umsetzung des geplanten Vorhabens und gibt die Richtung des gemeinsamen Weges vor. Je nach Kontext können die Kreislaufwirtschaftsziele auch in bestehende Strategien integriert werden. Es ist auch möglich einen Strategieprozess mit der Umfeld- und Potenzialanalyse zu kombinieren.
Je nach Kontext ist für die Strategiebildung der Aufbau verschiedener Entwicklungsszenarien zielführend oder es reicht, ein Vorgehen in Form einer Roadmap zu erarbeiten.
Workshopplanung und -durchführung
Vorgehen für einen Workshop zur Strategiebildung:
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Vorbereitung: Einschätzung des Kontexts und Definition eines Programms für den Workshop, Versand Einladung und bei Bedarf Zieldefinition an die Teilnehmenden
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Durchführung: Diskussion Zieldefinition; Aufbau Entwicklungsszenarien und Priorisierung, gemeinsames Verständnis zur Vision, Vorgehen/Roadmap und Zeitplan
-
Nachbearbeitung: Strategie schriftlich verankern, z.B. in einer regionalen Entwicklungsstrategie oder Ähnlichem; Versand an die Teilnehmenden
Weitere Hilfsmittel
Weiterführende Informationen
- Unterstützungsmöglichkeiten für die Finanzierung komplexer Strategieprozesse
- Beispiel für eine Strategie: Strategie zur Implementierung der Kreislaufwirtschaft in der Wallonie
Massnahmen & Projektumsetzung
Modul Massnahmen und Projektumsetzung
Resultate des Moduls
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Massnahmen sind definiert
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Verantwortlichkeiten und klar definierte Aufgaben für die Umsetzung sind festgelegt
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Wirkungsmodell liegt vor
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Finanzierungsplan ist aufgestellt
Massnahmen herleiten
Massnahmen mit regionalen Akteuren definieren
Das Ziel dieses Arbeitsschritts besteht darin, als Resultat eine Auswahl an Massnahmen zu haben, die umsetzbar sind, deren Wirkung sichergestellt ist und somit die gesetzten Ziele erreicht werden können. Zudem sollen die nächsten Schritte und die Verantwortlichkeiten klar sein.
Für den Aufbau der Massnahmen wird empfohlen, mit den relevanten Akteuren der Region, Stadt oder Gemeinde einen Workshop durchzuführen.
Für die Vorbereitung des Workshops können folgende Fragen gestellt werden.
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Welche Akteure müssen für den Massnahmenaufbau einbezogen werden? Sind zusätzliche Fachpersonen notwendig?
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Sollen im Workshop die Massnahmen von Grund auf erarbeitet werden oder ein bereits erarbeiteter Entwurf diskutiert werden? Je nach Situation können die folgenden Fragen als Vorbereitung oder für die Durchführung des Workshops genutzt werden.
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Für den Aufbau der Massnahmen mit den regionalen Akteuren sind unter anderem folgende Fragen relevant:
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Für welchen Perimeter sollen Massnahmen aufgebaut werden? (Kanton, Region, Gemeinde, Unternehmen)
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Auf welcher Ebene soll eine Massnahme ansetzen bzw. An welche Zielgruppen richtet sie sich? (Potenzialansatz im Modul Potenzialanalyse)
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Sind die Massnahmen bereits einfach aus der Strategie ableitbar oder ist zusätzliche Fachkompetenz notwendig?
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Bestehen Projektbeispiele zu ähnlichen Herausforderungen? (Massnahmenkatalog konsultieren, Webseite mit Beispielsammlung)
Für die Vertiefung der Massnahmen sind folgende Fragen relevant:
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Sind die Massnahmen zielführend?
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Erzielen die Massnahmen die beabsichtigte Wirkung? (siehe Wirkung sicherstellen)
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Wie könnten die Massnahmen finanziert werden? (siehe Finanzierung sicherstellen)
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Sind die Massnahmen umsetzbar? Wie schnell sind diese umsetzbar?
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Wenn nein, was ist dafür notwendig?
Aus den oben beschriebenen Fragen lässt sich ein massgeschneidertes Programm für die Durchführung des Workshops zusammenstellen. Dies könnte folgendermassen aussehen:
Zu Beginn die Theory-of-change-Grafik nochmals kurz vorstellen und in Teilresultate strukturieren. Anschliessend die Aktivitäten/ Massnahmen zu den beabsichtigten Teilresultaten sammeln. Dabei die Fragen zum Massnahmenaufbau berücksichtigen. Dann die Massnahmen prüfen und präzisieren. Dabei die Fragen zur Vertiefung der Massnahmen berücksichtigen. Abschliessend die nächsten Schritte und Verantwortlichkeiten definieren.
- Besteht bereits ein Entwurf der Massnahmen, kann mit einer Kurzpräsentation dieses Entwurfs, einer gemeinsamen Würdigung, der Ausarbeitung einer Empfehlung und der weiteren Schritte für die Massnahmenumsetzung und der Klärung der Verantwortlichkeiten der Prozess effizienter gestaltet werden.
Die Nachbearbeitung ist abhängig von der Reife der Massnahmen. Je nach Situation und Kontext sind zusätzliche fachliche, finanzielle oder personelle Abklärungen notwendig. Es lohnt sich, nach der Nachbearbeitung die ausgearbeiteten Massnahmen an die Akteure zu versenden und bei Bedarf Rückmeldungen einzuholen. Je nach Bedarf könnte ein zweiter Workshop hilfreich sein.
Zudem stehen ein Massnahmenkatalog und weitere Materialien zum Aufbau von Massnahmen bereit.
Wirkung sicherstellen
Wie kann ich sicherstellen, dass das geplante Vorhaben Wirkung zeigt? Richten sich die vorgesehenen Massnahmen tatsächlich an den strategischen Zielen aus? Es lohnt sich, diese Fragen frühzeitig ins Visier zu nehmen. Dabei kann beispielsweise ein Wirkungsmodell mit messbaren Indikatoren erstellt werden. Die Wirkungszusammenhänge werden darin vereinfacht dargestellt, was die Identifikation von Zielgruppen und Massnahmen erleichtert. Auch für die Kommunikation nach aussen ist ein Wirkungsmodell hilfreich. Es kann dabei unterstützen, Ziele und die angestrebte Wirkung verständlich darzustellen.
Bei Kreislaufwirtschaftsprojekten sind oft viele Partner involviert. Die gemeinsame Entwicklung eines Wirkungsmodells kann dabei helfen, Klarheit und Verbindlichkeit bezüglich des Auftrags, Vorgehens und der Rollenverteilung zu schaffen. Auch kann das Wirkungsmodell zur gemeinsamen Reflexion während der Umsetzung hinzugezogen werden. Zudem können Erfolge anhand der messbaren Wirkungsindikatoren festgestellt und nach aussen kommuniziert werden.
Weitere Informationen zum Erstellen eines Wirkungsmodelles finden sich im entsprechenden regiosuisse-Themendossier.
Finanzierung sicherstellen
Um die Umsetzung der definierten Massnahmen zu gewährleisten, lohnt es sich, mögliche Finanzierungsmöglichkeiten frühzeitig abzuklären und einen Finanzierungsplan zu erstellen.
Unterstützung in Form von Tipps und Werkzeugen finden Sie hier:
Projektumsetzung
Umsetzung der Massnahmen begleiten
Um das Vorhaben auf der Ebene der Region oder Stadt voranzubringen, ist es wichtig, dass die Rollen der Beteiligten geklärt sind und jemand die Fäden in der Hand hält. Die zuständige Person (z.B. Regionalmanagerin oder -manager oder dafür mandatierte Person in der kommunalen Verwaltung) nimmt verschiedene Aufgaben wahr – wie zum Beispiel:
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Regelmässige Projektfortschrittskontrolle (z.B. mit Wirkungsmodell)
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Kommunikation (intern und extern)
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Koordination zwischen den Beteiligten
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Sparringpartner für Involvierte
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Ankurbeln eines gemeinsamen Lernprozesses: z.B. durch Organisation von Reflexionsworkshops während und nach dem Projekt zur gemeinsamen Wirkungsanalyse
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Weiterführende Informationen zur erfolgreichen Projektumsetzung
Massnahmenkatalog
Die nachstehende Tabelle gibt einen Überblick über mögliche Maßnahmen in verschiedenen Themenbereichen der Kreislaufwirtschaft. Eine ausführlichere Version kann unterhalb der Tabelle heruntergeladen werden.
Thematischer Bereich / Branche | Massnahme | Handlungsebene |
---|---|---|
Interdisziplinär | Verband von Gemeinden und Regionen, die sich der Kreislaufwirtschaft verschrieben haben | Alle Ebenen |
Bau | Börse für gebrauchte Bauwerkzeuge | Gemeinde / Unternehmen |
Wasser | Regenwassersammlung | Gemeinde |
Finanz | Bürgschaften für Projekte der Kreislaufwirtschaft | Bund/Kanton |
Energie | Fernwärme | Gemeinde |
Interdisziplinär | Schaffung einer gemeinsamen Vision (roadmap) | Region/Gemeinde |
Finanz | Einrichtung eines Finanzierungsfonds für Unternehmen der Kreislaufwirtschaft | Kanton |
Bau | Nachhaltigkeitskriterien für den Bau | Kanton/Dachorganisationen |
Bau | Entwicklung von Modellen für zirkulare Baustellen | Gemeinde/Kanton und Dachorganisationen |
Energie | Erneuerbare Energien | Gemeinde /Kanton |
Mobilität | Förderung des öffentlichen Verkehrs (Zugang und Netz) | Bund/Kanton/Gemeinde |
Konsum | Miet- oder Leasingmodell, z. B. für Möbel, Geräte | Kanton/Gemeinde (Bund) |
Mobilität | Fahrzeug-Sharing | Gemeinde /Kanton |
Interdisziplinär | Plattform für die Kreislaufwirtschaft in der Region | Region/Gemeinde |
Konsum | Reparatur- und Recyclingstellen | Gemeinde |
Finanz / interdisziplinär | Auszeichnungen für Projekte im Bereich der Kreislaufwirtschaft | Region/Gemeinde/Kanton |
Ressourcen | Regenwassersammlung | Gemeinde |
Ernährung | Verringerung der Lebensmittelverschwendung | Bund/Kanton |
Ernährung | Reduzierung der Verpackungen | Bund/Kanton |
Mobilität | Stärkung der Infrastruktur für sanfte Mobilität | Bund/Kanton |
Ernährung | Unterstützung der lokalen Lebensmittelketten | Gemeinde /Kanton |
Konsum | Stimulierung der Sharing Economy | Kanton |
Bau | Verwendung von recycelten Rohstoffen | Gemeinde /Kanton und Unternehmen |
Ernährung | Aufwertung der Sortierung von organischen Abfällen | Gemeinde /Kanton |
Ausführlichere Version des Massnahmenkatalogs mit Informationen (z.B. zu Zielen und beabsichtigter Wirkung der jeweiligen Massnahme) sowie mit Filtermöglichkeit:
Kommunikation
Modul Kommunikation
Resultate des Moduls
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Konzept mit klar definierten Zielgruppen und einem Aktionsplan liegt vor.
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Informations- und Kommunikationsaktivitäten werden umgesetzt.
Kernaufgaben
Sensibilisierung und Zusammenarbeit
Die Sensibilisierung und Zusammenarbeit verschiedener Akteurinnen und Akteuren aus unterschiedlichen Branchen, Organisationen und Institutionen ist eine essenzielle Grundlage für die Kreislaufwirtschaft. Eine gezielte und aktive Kommunikation ist daher ein wichtiger Treiber der Kreislaufwirtschaft.
Kernaufgaben einer aktiven Kommunikation:
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Sensibilisieren, Inspirieren, Motivieren
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Informieren, Bekanntmachen, Positionieren
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Beteiligen
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Vernetzen
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Austauschen von Wissen und Erfahrungen
Akteurinnen und Akteure sensibilisieren und Engagement fördern
Damit der Übergang von einem linearen in ein zirkuläres Wirtschaftssystem gelingt, braucht es ein Umdenken möglichst vieler Akteurinnen und Akteure. Auch die Verbraucherinnen und Verbraucher spielen eine wichtige Rolle im System der Kreislaufwirtschaft und können durch ihr Konsumverhalten wesentlich mitwirken.
Erfolgreiche Strategien und Projekte im Bereich Kreislaufwirtschaft bedingen deshalb, dass verschiedene Zielgruppen für die Kreislaufwirtschaft sensibilisiert werden. Es gilt deshalb, den verschiedenen Gruppen die zirkulären Grundprinzipien, den Mehrwert und die Handlungsmöglichkeiten der Kreislaufwirtschaft aufzuzeigen.
Die Sensibilisierungsmassnahmen sollen zum Umdenken und letztlich zum Handeln anregen. Daher ist es wichtig, die Argumentation und die Kommunikation von guten Beispielen auf die jeweilige Zielgruppe anzupassen.
Für Unternehmen können z.B. Webinare oder Informationsveranstaltungen durchgeführt werden, wobei es für die Teilnehmenden hilfreich sein kann, direkt von anderen Unternehmen zu erfahren, auf was es bei der Kreislaufwirtschaft ankommt (z.B. über Beispiele wie das und/oder Beispiele wie dasjenige des Tropenhaus Wolhusen oder die Firma Eberhard oder Unternehmen aus der Region) hilfreich sein.
Für die Bevölkerung dagegen ist es hilfreich zu erfahren, was jeder und jede im Alltag beitragen kann. Dabei können bestehende Sensibilisierungskampagnen aufgegriffen werden wie Foodwaste.ch oder dem der Secondhand Day oder auf bestehende lokale Initiativen hingewiesen werden.
Gemeinden innerhalb einer Region können zum Beispiel über die Möglichkeiten der nachhaltigen öffentlichen Beschaffung aufgeklärt werden. Gute Beispiele dazu sind auf der Plattform Kompass Nachhaltigkeit verfügbar.
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Weitere Informationen und Hilfsmittel für die zielgruppenspezifische Kommunikation
- Basisinformationen zur Kreislaufwirtschaft: Modul Wissen
- Inputs im Bereich Recycling liefert u.a. die Website von Swiss Recycling, wo auch Handlungsmöglichkeiten und -empfehlungen für Unternehmen und für die Bevölkerung aufgezeigt werden.
Projektkommunikation
Projekte und Strategien kommunizieren
Eine aktive Kommunikation bildet einen wichtigen Erfolgsfaktor für regionale oder lokale Kreislaufwirtschaftsprojekte und -strategien. Sie hilft beispielsweise dabei, den nötigen Rückhalt für ein Vorhaben zu erreichen und kann Akteurinnen und Akteuren für ihr Engagement in der Kreislaufwirtschaft bestärken. Massnahmen, mit denen über das Vorhaben, dessen Verlauf und schliesslich auch die Projektergebnisse kommuniziert wird, sind von Beginn weg einzuplanen und umzusetzen.
Tipps für die Projektkommunikation:
Kommunikation systematisch planen und umsetzen
Eine effiziente und wirkungsvolle Kommunikation bedingt eine gewisse Strategie und Planung. Ein Konzept mit klar definierten Zielgruppen und einem Aktionsplan ist hilfreich. Zudem gilt es festzulegen, wer für die Kommunikation zuständig ist.
Regionen, Städte, Organisationen oder Unternehmen, die bereits über ein Kommunikationskonzept verfügen, können die Informations- und Kommunikationsaktivitäten in Zusammenhang mit ihrem Kreislaufwirtschaftsprojekt dort integrieren. Dies erleichtert auch die Koordination und macht Synergien sichtbar.
Weitere Informationen und Tipps für die Planung und Umsetzung der Kommunikation finden Sie im «Praxisblatt Kommunikation» und im «Dossier Kommunikation».
Erfahrungsaustausch
Wissen und Erfahrungen austauschen
Erfahrungen und Erkenntnisse, die bei der Projektumsetzung gewonnen werden, sind für das eigene Vorhaben hilfreich, aber auch für andere, die ähnliches planen. Fachleute oder Verantwortliche anderer Kreislaufwirtschaftsprojekte können wertwolle Impulse liefern. Die Möglichkeiten, Wissen für andere nutzbar zu machen und gleichzeitig von den Erfahrungen anderer zu profitieren sind vielfältig:
- regiosuisse bietet die Möglichkeit, spannende Beispiele zu teilen (z.B. an Veranstaltungen oder über die Website). Möchten Sie Ihre Erfahrungen an einer regiosuisse-Veranstaltung präsentieren oder haben Sie interessante Erkenntnisse und Neuigkeiten, über die wir auf unserer Website oder anderen Kanälen berichten können, dann melden Sie sich bei info@regiosuisse.ch.
- In der regiosuisse-Projektdatenbank finden Sie unter Aktivierung des Filters Kreislaufwirtschaft spannende Projekte
- Die von regiosuisse lancierte LinkedIn-Gruppe «Public Regional Management» bietet eine weitere Möglichkeit, Neuigkeiten, Wissen, Erfahrungen und Ideen mit Expert*innen der Regionalentwicklung auszutauschen.
- Die Plattform genie.ch richtet sich an Fachpersonen aus Unternehmen und der Verwaltung und bietet unter anderem Workshops und einen Newsletter.
- Circular Hub bietet als Wissens- und Netzwerkplattform Beratung, Kurse sowie ein Magazin für Unternehmen.
- Circular Economy Switzerland bietet als Koordinations- und Austauschplattform u.a. spannende Workshops an.
- SHIFT Switzerland hat zum Ziel, Partnerschaften zwischen Kreislaufwirtschaftsakteur*innen zu fördern und bietet spannende Veranstaltungen.
Kennen Sie weitere spannende Plattformen und Institutionen, die die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch bieten? Dann wenden Sie sich an info@regiosuisse.ch.
Weiterführende Hilfsmittel
Tipps und Tricks
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Die Kreislaufwirtschaft möglichst einfach anhand von guten Beispielen erklären und aufzeigen, wo die einzelnen Akteurinnen und Akteure ansetzen können.
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Erfahrungen mit anderen austauschen und Erfolgsgeschichten über verschiedene Kanäle publizieren. Dazu auch die verschiedenen bestehenden Plattformen nutzen.
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Regelmässig über das eigene Vorhaben und den Realisierungsstand informieren.