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NRP-Mehrjahresprogramm 2024–2031

Die NRP startet 2024 in ihre dritte achtjährige Mehrjahresperiode (2024–2031). Die bisherigen thematischen Förderschwerpunkte «Industrie / Innovation» und «Tourismus» werden weitergeführt. Neu können Kleininfrastrukturen unter bestimmten Voraussetzungen mit A-fonds-perdu-Beiträgen unterstützt werden. Als Querschnittsthemen erhalten neben der «lokalen Wirtschaft», welche die Exportorientierung der NRP ergänzt, die nachhaltige Entwicklung und die Digitalisierung besonderes Gewicht.

Das Mehrjahresprogramm 2024–2031 wurde erarbeitet und vom Bundesrat im Rahmen der Botschaft zur Standortförderung 2024–2027 gutgeheissen. Es sollte 2023 vom Parlament verabschiedet werden. Der Bundesrat hat zudem die für die Unterstützung von Kleininfrastrukturen mit A-fonds-perdu-Beiträgen nötige Gesetzesanpassung dem Parlament überwiesen.

Unter der Seite «Prozess zur Erarbeitung der Neuen Regionalpolitik 2024–2031» finden Sie alle Vorarbeiten, die bereits realisiert wurden.

 

Was ist neu?

  • Kleininfrastrukturen können neu unter bestimmten Voraussetzungen mit A-fonds-perdu-Beiträgen unterstützt werden.
  • Querschnittsthemen: Neu werden zentrale Bereiche als Querschnittthemen in allen Programmen integriert: lokale Wirtschaft (neu), Nachhaltigkeit (verstärkt), Digitalisierung (wie bisher). Das bedeutet: 
    • Der Exportbasisansatz wird durch das Element der lokalen Wirtschaft ergänzt.
    • Die nachhaltige Entwicklung gewinnt in der NRP ab 2024 noch stärker an Bedeutung.
    • Die Digitalisierung behält den hohen Stellenwert für die regionalwirtschaftliche Entwicklung. 
Interaktive Grafik: ID 16

Klein­infrastrukturen

Infrastrukturförderung flexibilisieren

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Kleininfrastrukturen: Infrastrukturförderung flexibilisieren

Eine besondere Bedeutung kommt der NRP bei der Unterstützung touristischer Infrastrukturen mit Rückgratfunktion für die regionale Wirtschaft zu (Bergbahnen, Sportanlagen, Seminar- und Kongressinfrastrukturen, Wellness-Anlagen, etc.). Darlehen bleiben das wesentliche Instrument für die Finanzierung von Infrastrukturprojekten. Gewisse Kleininfrastrukturen, die selbst keinen genügenden Cash-Flow generieren – da zum Beispiel kein Eintritt verlangt werden kann –, kommen aber allein mit Darlehen nicht zum Fliegen, da sie für Investoren nicht interessant sind. Wenn solche Kleininfrastrukturen für die Entwicklung einer Destination wichtig sind und neue Absatzmöglichkeiten für Dritte schaffen, sollen sie künftig mit kleinen A-Fonds-perdu-Beiträgen unterstützt werden können.

Sofern das Parlament die dafür nötige Gesetzesanpassung annimmt, besteht zukünftig auch die Möglichkeit, Kleininfrastrukturen mit einem A-Fonds-perdu Beitrag (maximal CHF 50'000.- Bundesmittel) zu unterstützen, unter Einhaltung von klar definierten Regeln. Die Infrastrukturprojekte müssen regionalwirtschaftliches Potenzial aufweisen. Nicht unterstützt werden beispielsweise Basisinfrastrukturen, reine Aufwertungsvorhaben oder direkte Wohnbauförderung.

Im Rahmen der Pilotmassnahmen für die Bergebiete 2020–2023 wurde die Förderung von Kleininfrastrukturen getestet.

Projektkollektion: ID 27

Lokale Wirtschaft

Exportbasisansatz ergänzen

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«Lokale Wirtschaft»: Exportbasisansatz ergänzen:

Bisher war in der NRP eines der grundsätzlichen Unterstützungskriterien die Exportorientierung, d.h. es konnten nur Projekte unterstützt werden, die darauf basieren, dass Güter und Dienstleistungen aus der Region exportiert werden. Wissenschaftliche Erkenntnisse haben gezeigt, dass gerade in periurbanen und ländlichen Räumen Wertschöpfung auch durch Absatz innerhalb der Region generiert wird (z.B. durch Konsum durch die Bevölkerung oder durch andere regionale Unternehmen). Daher wird der Exportbasisansatz neu ergänzt durch die «lokale Wirtschaft». Projekte in diesem Bereich zielen darauf ab, lokale Akteurinnen und Akteure zu mobilisieren. Wenn diese bei der Bereitstellung von Waren und Dienstleistungen z.B. im handwerklichen oder touristischen Bereich zusammenarbeiten, um eine lokale und regionale Nachfrage auf innovative Art und Weise zu bedienen, entsteht eine wirtschaftliche Dynamik. 

Die lokale Wirtschaft kann neu als Querschnittsthema durch die Kantone in die Umsetzungsprogramme integriert werden. Dabei sind gewisse Vorgaben zu berücksichtigen. Ein Projekt der lokalen Wirtschaft muss z.B. einen Beitrag an die regionalwirtschaftliche Entwicklung leisten und überbetrieblich ausgerichtet sein. 

Projektkollektion: ID 30

Nachhaltigkeit

Nachhaltige Entwicklung stärken

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Nachhaltige Entwicklung stärken

Die NRP leistet bereits heute namhafte Beiträge zur nachhaltigen Entwicklung ihrer Zielgebiete im Sinne der Strategie Nachhaltige Entwicklung Schweiz (SNE 2030) des Bundesrates. Die Nachhaltige Entwicklung wird ab 2024 als Querschnittsthema geführt und noch stärker gewichtet. Die NRP bleibt im Kern ein wirtschaftspolitisches Instrument. Die NRP soll jedoch noch stärker aufzeigen, wo sie Beiträge zur SNE 2030 leistet und bei der Aufgleisung und Umsetzung von NRP-Projekten sollen neben den zentralen wirtschaftlichen auch die ökologischen und die sozialen Auswirkungen berücksichtigt werden. Die Kantone weisen nach, wie sie mit ihrem Umsetzungsprogramm zur nachhaltigen Entwicklung beitragen und legen Nachhaltigkeitsziele mit messbaren Indikatoren fest. Dafür hat das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) in Abstimmung mit den kantonalen NRP-Fachstellen das Konzept «Nachhaltige Entwicklung in der NRP» als Grundlage erstellt. Es zeigt die Chancen der nachhaltigen Entwicklung für die regionalwirtschaftliche Entwicklung auf. Zur Zielerreichung werden konkrete Massnahmen gefördert wie z.B.: niederschwellige Unterstützungsangebote zur Entwicklung und Umsetzung von Projekten der Kreislaufwirtschaft; oder auch die standortgerechte Inwertsetzung von Biodiversität und Landschaft in Übereinstimmung mit dem Landschaftskonzept Schweiz. 

Themendossier Nachhaltigkeit
Praxis-Toolbox Kreislaufwirtschaft

Projektkollektion: ID 29

Digitalisierung

Digitale Transformation weiter vorantreiben

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Digitale Transformation weiter vorantreiben

Die NRP legt weiterhin einen Fokus auf die Digitalisierung und behandelt diese nach wie vor als Querschnittsthema. Sie setzt in den Regionen Impulse bei der digitalen Transformation, indem sie regionale Projekte mit Digitalisierungsbezug mitfinanziert. Die unterstützten Projekte und Aktivitäten sollen die (digitale) Wettbewerbsfähigkeit einer Region, deren Akteurinnen und Akteure und deren Unternehmen stärken. Gefördert werden können z.B. Digitalisierungsstrategien und -konzepte /Studien, neue Geschäftsmodelle, neue Angebote und Produkte sowie digitale und technische Infrastrukturen wie z.B. Coworking Spaces (unter gewissen Bedingungen). Weitere Themen, die sich als NRP-Projekte anbieten, sind Sensibilisierungs- und Qualifizierungsmassnahmen, Plattformen, Information und Kommunikation rund um das Thema Digitalisierung sowie Wissensaustausch und Vernetzung. Die ebenfalls durch die NRP mitfinanzierten Regionalen Innovationssysteme (RIS) nehmen in Bezug auf das Vorantreiben der digitalen Transformation eine wichtige Rolle ein, indem sie z. B. KMU mit Coaching- und Vernetzungsangeboten unterstützen. Die RIS fördern die digitale Innovation in allen Lebensphasen eines Unternehmens.

Themendossier Digitalisierung
 

Projektkollektion: ID 28

 

Was bleibt gleich?

Die zentralen Förderschwerpunkte Industrie / Innovation sowie Tourismus werden weitergeführt und können von den Kantonen wie bisher durch weitere Schwerpunkte ergänzt werden. 

Auch die Eckwerte der NRP bleiben gleich: 

Themen Bemerkungen
Wirtschaftspolitische Zielsetzung NRP als wirtschaftliches Förderinstrument mit Fokus auf Innovation, Wertschöpfung und Arbeitsplätze
Wirkungsraum Ländliche Räume, Berggebiete, Grenzregionen
Gouvernanz Aufgabenteilung Bund – Kantone – Regionen: sehr weitgehende dezentrale Umsetzung als Erfolgsfaktor
Mehrjahresprogramm 2024–2031 (8 Jahre) mit zwei vierjährigen Botschafts- resp. Umsetzungsperioden (2024–2027; 2028–2031)
Förderschwerpunkte Wertschöpfungssysteme Industrie / Innovation und Tourismus
Querschnittsthemen Digitalisierung und Nachhaltigkeit
Förderkriterien Beitrag an die wirtschaftliche Regionalentwicklung durch Innovation, Wertschöpfungsorientierung, Anschubfinanzierung
Flankierende Massnahmen Kohärente Raumentwicklung, Wissenssaufbau und -vermittlung
Finanzierung àfp Beiträge, Darlehen für Infrastrukturprojekte

 

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