Entlang eines 75 Kilometer langen Fernwanderweges an der Kantonsgrenze zwischen Bern und Luzern sollen mittels professionellem Marketing die vielfältigen touristischen Potenziale der Region ausgeschöpft werden. Dazu gehören: Übernachtungsmöglichkeiten in Landgasthöfen, Hotels und Alpbetrieben sowie Schaukäsereien, Goldwaschzentrum, historische Stätten usw. Schautafeln, Publikationen, aber auch Führungen und kulturelle Ereignisse bringen den Gästen die reiche Kultur und Geschichte des Napfgebietes näher. Ein Schwerpunkt ist das Thema «Grenzen»; Besucherinnen und Besucher erleben deren Bedeutung am konkreten Beispiel des von den verschiedensten Grenzen durchzogenen Napfgebiets.
Auswirkungen des Projekts
... auf den Arbeitsmarkt
Neue Arbeitsplätze entstehen voraussichtlich nur sehr begrenzt. Hauptsächlich werden vorhandene Stellen in der Tourismusbranche und teilweise in der Landwirtschaft gestützt. Eine genaue Beurteilung ist im Voraus nur schwierig vorzunehmen, weil der Tourismus stark mit anderen Wirtschaftsbranchen verknüpft ist. Deshalb lässt sich der Einfluss des Grenzpfades nicht ohne weiteres von der übrigen wirtschaftlichen Entwicklung isolieren. Das Projekt gibt Impulse. Das heisst, wer sich in einem sanften, gebietsbezogenen Tourismus engagieren will, hat durch das «Destination-Marketing» eine verstärkte, koordinierte Wirkung.
... auf die regionale Wirtschaftsstruktur
Der Grenzpfad eröffnet dem Gewerbe und vor allem der Landwirtschaft interessante Diversifizierungsmöglichkeiten, um dem Strukturwandel im ländlichen Raum zu begegnen.
Der koordinierende, grenzen- und branchenübergreifende Charakter des Projektes führt zu einem «Milieu-Effekt»: Im Gespräch zwischen unterschiedlichen Partnern entstehen neue Ideen, die sich u. U. zu innovativen Projekten entwickeln könnten. Diese Wirkung dürfte sich in Zukunft noch verstärken (Innovationspotentiale kreativer Milieus).
Zusätzlich wirkt sich der Grenzpfad in dreierlei Hinsicht positiv aus:
- Das kulturelle und kulturhistorische Angebot wird erweitert und verdichtet, wodurch auch die Lebensqualität für die Ansässigen steigt.
- Synergien im öffentlichen Verkehr führen zu besserer Auslastung und höherer Rentabilität.
- Wert und Einzigartigkeit des Napfgebietes werden betont, wodurch die Bevölkerung der Grenzregionen ihre Lebensqualität höher einstuft.
... auf die Umwelt
Die wichtigsten Umweltprobleme des Napfgebietes liegen in folgenden Bereichen:
- Verkehr
- Konzentration des Besucherstroms auf einige wenige Orte und Termine
- Veränderte Nutzungsstrukturen in Land- und Forstwirtschaft und deren negative Auswirkungen auf Landschaft, Flora und Fauna.
Der Grenzpfad fördert einen umweltgerechten Ferientourismus anstelle eines verkehrsintensiven, zeitlich und räumlich zu stark konzentrierten Ausflugstourismus.
Einen Hauptbestandteil des Grenzpfades bilden die Informationen über Landschaft, Flora und Fauna des Grenzgebietes, mit denen sowohl Gäste als auch Einheimische für Wert und Besonderheit der Natur des Napfgebietes sensibilisiert werden.
Wichtige regionale Institutionen des Landschafts- und Umweltschutzes sind selber am Projekt beteiligt (z. B. Wässermatten-Stiftung und Naturschutzverein Rottal).
Trägerschaft
Interessengemeinschaft Grenzpfad Napfbergland sowie die beteiligten Regionen (Luzerner Hinterland, Entlebuch, oberes Emmental, Trachselwald und Oberaargau) und Kantone (Bern und Luzern).
Objectifs et impact attendu
Touristisch-wirtschaftlich:
Touristische Wertschöpfung erhöhen durch Verknüpfung, Ergänzung und bessere Vermarktung der touristischen Angebote entlang der Grenze
Kulturell-historisch:
Den Gästen von ausserhalb, aber auch der regionalen Bevölkerung Aspekte der Geschichte, Kultur und Landschaft des Grenzgebietes vermitteln
Staatskundlich:
Kulturelle und historische Beiträge zum Thema «Grenzen»
Regionalpolitisch:
Interregionale Kooperation über die Kantonsgrenze Bern-Luzern hinweg fördern (Tourismus, Kultur, Gewerbe)
Acteurs impliqués
- Gastgewerbe
- Tourismus
- Landwirtschaft
- Gewerbe
- Kultur
- Verkehr