Autoimmunerkrankungen (AIE) sind in westlichen Ländern der dritthäufigste Morbiditätsgrund und betreffen oft jungen Menschen. Aufgrund ihres chronischen und oft zu Behinderung führenden Verlaufs ist die wirtschaftliche und soziale Belastung dieser Krankheiten gross. Mehr als 40 Millionen Menschen sind europaweit (EU-27) betroffen. Die jährlichen Therapiekosten werden auf 240 Milliarden Euro geschätzt. AIE sind auch mit genetischen Faktoren und komplexen Umweltfaktoren, die noch wenig verstanden sind, assoziiert. In allen AIE ist ein Bruch der Immuntoleranz beteiligt. Oft werden gezielte Behandlungen verschrieben, die oft schlecht angepasst sind auf die Patienten und ohne vorherige Stratifizierung verabreicht werden. Aufgrund der Abwesenheit dieser Daten wurde der Grossteil der Forschung auf Patientenkohorten durchgeführt, ohne die individuellen und spezifischen Faktoren detailliert zu beschreiben und zu berücksichtigen. Im Hinblick auf die Problematik ist es für AIE unverzichtbar geworden, neue Instrumente, die eine biologische Schichtung der Patienten ermöglichen, zu entwickeln und in der Klinik umzusetzen.
Das Hauptziel des Projektes ist es, eine gemeinsame Plattform zu entwickeln, mit der eine Schichtung der von AIE betroffenen Patienten nach biologischen Variablen erleichtert und optimiert werden soll.