Die Plattform für Regionalentwicklung in der Schweiz

Monitoring-Tool für Regionen

Das interaktive Auswertungstool ermöglicht es, verschiedene regiosuisse-Indikatoren wie die Arbeitsplatzdichte oder das Beschäftigungswachstum nach Region oder Arbeitsmarktregion darzustellen und auszuwerten. Vergleiche zwischen Regionen sind zudem für unterschiedliche Zeiträume möglich.

Wie funktioniert es?
Suchen Sie eine Region via Dropdown-Menü aus. Anschliessend sehen Sie die entsprechenden Auswertungen in den Diagrammen unterhalb der Karte sowie auf den weiteren Seiten, die Sie über die Pfeile erreichen. Bei den Auswertungen von Zeitreihen (z.B. Bevölkerungswachstum) können Sie zudem noch die gewünschte Zeitspanne auswählen. Es ist auch möglich, die Grafiken grösser darzustellen und die Daten in Tabellenform einzusehen. Alle Informationen finden Sie innerhalb des interaktiven Tools durch Anwählen folgender Symbole:

i - Button: Informationen zur Navigation und den Filtermöglichkeiten    
? - Button: Informationen zu den einzelnen Grafiken einblenden 

Sie können die Daten auch nach RIS auswerten. Nutzen Sie dazu das separate Dashboard und suchen Sie eine Arbeitsmarktgrossregion oder mehrere Arbeitsmarktregionen via Dropdown-Menü aus.

Beispielanalyse
Unterhalb des Tools befindet sich eine beispielhafte Analyse, die Ihnen dabei helfen kann, die Daten richtig zu interpretieren.

 

  • Grundauswertung nach RIS

Nachfolgend wird eine Beispielanalyse anhand der sechs standardmässig eingeblendeten Arbeitsmarktregionen (Escholzmatt-Marbach-Schüpfheim, Faido, Ilanz/Glion, Saignelégier–Le Noirmont, Vaz/Obervaz, Zweisimmen–Lenk) durchgeführt. Weitere Informationen zu den standardmässig eingeblendeten Regionen erhalten Sie durch Klick auf den i-Button.

Im Vergleich der sechs Arbeitsmarktregionen weist die Region «Saignelégier–Le Noirmont» im Zeitraum 2000-2019 mit gut 10 % das mit Abstand stärkste Bevölkerungswachstum auf. Von den restlichen Regionen weist sonst lediglich noch «Escholzmatt-Marbach-Schüpfheim» ein knapp positives Wachstum auf. In den anderen vier Regionen ist die Bevölkerung zwischen 2000-2019 gesunken – in Faido gar um knapp 11 %. Durch Drücken auf (→) gelangt man auf die zweite Seite (Detailauswertung Bevölkerung), auf der zusätzlich auch die Entwicklung der Altersstruktur der Bevölkerung analysiert werden kann. Es zeigt sich, dass sich alle Regionen in Richtung einer älter werdenden Gesellschaft bewegen. Interessant ist auch, dass die beiden Regionen «Saignelégier–Le Noirmont» und «Escholzmatt-Marbach-Schüpfheim» im Vergleich zu den restlichen vier Regionen eine deutlich jüngere Altersstruktur aufweisen.

Kehren wir aber auf die erste Seite zurück (Grundauswertung nach Arbeitsmarktregion). Durch Verwenden des Schiebereglers kann das Bevölkerungswachstum auch für einen kürzeren Zeitraum betrachtet werden, z.B. für 2011-2018. Für diesen Zeitraum zeigt sich grundsätzlich ein ähnliches Bild wie zuvor, das Bevölkerungswachstum kann nun aber direkt mit dem Beschäftigungswachstum im gleichen Zeitraum verglichen werden. Für die Region «Saignelégier–Le Noirmont» zeigt sich, dass neben der Bevölkerung auch die Anzahl der Arbeitsplätze ausserordentlich stark zugenommen hat (+13 %). Auch in den Regionen «Vaz/Obervaz» (+10 %) und «Escholzmatt-Marbach-Schüpfheim» (+5 %) war das Beschäftigungswachstum ansehnlich. In den restlichen drei Regionen hat sich die Anzahl der Arbeitsplätze kaum verändert. 

Die sechs Arbeitsmarktregionen weisen zum Teil sehr unterschiedliche Branchenstrukturen auf. Während in den beiden Regionen «Escholzmatt-Marbach-Schüpfheim» und «Zweisimmen-Lenk» die Landwirtschaft eine wichtige Rolle spielt, handelt es sich bei «Ilanz/Glion» und insbesondere bei «Vaz/Obervaz» um eher touristische Regionen mit vielen Arbeitsplätzen im Gastgewerbe. In der Region «Saignelégier–Le Noirmont» dominiert das Branchenaggregat «Verarbeitendes Gewerbe / Industrie» mit einem Anteil von über 50 % am gesamten Branchenmix – eine sehr wichtige Rolle spielt hierbei sicherlich die Uhrenindustrie. Wenn auf das erwähnte Branchenaggregat geklickt wird, wird in der darüberliegenden Grafik (Branchenwachstum) das Wachstum der gewählten Branche und Region abgebildet. Bei der Region «Saignelégier–Le Noirmont» zeigt sich, dass das Branchenaggregat «Verarbeitendes Gewerbe / Industrie» im Zeitraum 2011-2018 um mehr als 20 % gewachsen ist und dadurch das allgemein hohe Arbeitsplatzwachstum stark geprägt hat.

Auf der dritten Seite des Tools (Detailauswertung Beschäftigung) befinden sich weitere Auswertungen zur Beschäftigung. Einerseits ist zu erkennen, dass die beiden Regionen «Saignelégier–Le Noirmont» und «Faido» im betrachteten Zeitraum von 2011-2018 durchwegs eine höhere Arbeitslosenquote aufzuweisen hatten als die vier restlichen Regionen. Andererseits zeigt sich, dass sich bei der Gründungstätigkeit (Neu geschaffene Arbeitsplätze in neu gegründeten Unternehmen) keine der Regionen abzuheben vermag.

Kehren wir nochmals auf die erste Seite zurück (Grundauswertung nach Arbeitsmarktregion). Durch differenzierte Betrachtung der Arbeitsplatzdichte (Arbeitsplätze pro 100 Einwohner) kann das Zusammenspiel zwischen Bevölkerung und Beschäftigung analysiert werden. Im Vergleich mit dem Landesdurchschnitt (61.2) zeigt sich, dass im Jahr 2011 fast alle Regionen (Ausnahme «Vaz/Obervaz») eine unterdurchschnittliche Arbeitsplatzdichte aufwiesen. Dies hat zur Bedeutung, des es sich bei den betrachteten Regionen tendenziell um Wohnregionen handelt – insbesondere bei den beiden Regionen «Faido» (44.7) und «Escholzmatt-Marbach-Schüpfheim» (50.5) dürfte dies der Fall sein. Ausser in den beiden Regionen «Illanz/Gion» und «Zweisimmen-Lenk», in denen zwischen 2011-2018 sowohl das Beschäftigungs- als auch das Bevölkerungswachstum negativ ausfiel, ist die Arbeitsplatzdichte in den letzten Jahren in allen Regionen gestiegen. Während diese Steigerung in der Region «Vaz/Obervaz» durch das dynamische Beschäftigungswachstum und die gleichzeitige Abnahme der Bevölkerung begründet ist, haben sich in der Region «Saignelégier–Le Noirmont» sowohl die Bevölkerung als auch die Arbeitsplätze stark entwickelt. 

Zusätzliche Arbeitsplätze haben in der Regel auch höhere Zupendlerströme zur Folge. Diese Aussage lässt sich durch Betrachtung der Pendlerströme auf der vierten Seite des Tools (Detailauswertung Arbeitsplatzdichte und Pendlerströme) evaluieren. In der Region «Vaz/Obervaz», in der die Arbeitsplatzdichte aufgrund des dynamischen Beschäftigungswachstums im Zeitraum 2011-2018 am stärksten gestiegen ist, haben im gleichen Zeitraum auch die Zupendlerströme stark zugenommen, und zwar um fast 60 %. Gleichzeitig haben sich die Wegpendlerströme kaum verändert – dies obwohl die Bevölkerungszahl rückläufig war.
 

Bei allfälligen Fragen zum Tool können Sie sich gerne an Matthias Setz wenden.

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