Die Plattform für Regionalentwicklung in der Schweiz

Nährboden für Ideen

Nährboden für Kreativität, Innovation und gute Projektideen schaffen

Gute Ideen fallen eher selten vom Himmel. Häufig sind sie das Resultat einer gezielten Suche nach neuen Lösungen und Ansätzen. Damit kreative Ideen und innovative Projekte entstehen, braucht es ein Umfeld, das deren Entwicklung fördert. Regionalmanagements und weitere regionale Entwicklungsträger können hier unterstützend wirken und eine Katalysatorfunktion übernehmen.
Wie kann die Entwicklung guter Projektideen gefördert werden?

 

  • Für anstehende Herausforderungen und Chancen sensibilisieren: Wer Probleme, Herausforderungen, Handlungsbedarf und Entwicklungsmöglichkeiten einer Region oder Branche kennt, agiert eher als «proaktiver Gestalter». SWOT- und Potenzial-Analysen können wichtige Grundlagen und Impulse für die Ideen- und Projektentwicklung liefern.  
  • Bei vorhandenen Potenzialen, Bedürfnissen und Trends ansetzen: In jedem Raum sind Voraussetzungen vorhanden ‒ tatkräftige Organisationen oder Einzelpersonen, Wissen oder Strukturen, kulturelle oder natürliche Ressourcen, Landschaftspotenziale usw. ‒, an die bei der Ideen- und Projektentwicklung angeknüpft werden kann. Innovativ sein, kann auch heissen, im Bestehenden das zu finden, was sich mit neuen Möglichkeiten (z.B. neuen Technologien) erfolgreich (weiter)entwickeln lässt. (Kunden)Bedürfnisse, Marktnischen und Trends bieten weitere Anknüpfungspunkte für neue Ideen und Projekte.
  • Mit «Guten Beispielen» inspirieren: Andere Vorhaben und Initiativen liefern Inspiration und Motivation für die Entwicklung eigener Projekte. Projektbesichtigungen, Projektdatenbanken oder Personen, die begeistert von ihren Initiativen erzählen, wirken häufig als Treiber für die Projektentwicklung. Sie tragen auch dazu bei, dass vorhandenes Know-how in die Entwicklung neuer Vorhaben einfliesst. 
  • Kreative und Veränderungswillige aktivieren und unterstützen: Ideenbörsen, Innovationsworkshops und Austauschplattformen können kreative und veränderungswillige Akteurinnen und Akteure inspirieren und aktivieren. Innovative Personen sollten zudem Wertschätzung für ihr Engagement erhalten. Wer etwas Neues ausprobieren will, wird allzu oft belächelt oder stösst auf Ablehnung. Viele Ideen ersticken so im Keim. Mit der Ausschreibung und Vergabe von Preisen können Engagement und Ideen gefördert und anerkannt werden. Gleichzeitig wird der Transfer guter Beispiele vorangetrieben.
  • Netzwerke und Plattformen initiieren und nutzen: Regionale oder thematische Netzwerke, Arbeitsgruppen und weitere Plattformen für die Zusammenarbeit bündeln Wissen, Kompetenzen und Erfahrungen. Damit erweitern sie den «Suchraum» für Lösungsansätze und sind häufig ergiebige Quelle für Projektideen. Vielversprechend können ‒ besonders in weniger dicht besiedelten Regionen ‒ auch strategische Partnerschaften mit Hochschulen, Organisationen oder Unternehmen sein. Regionale Alumni-Netzwerke, die abgewanderte Fachpersonen einbinden, oder Entwicklungspole – beispielsweise Industriezonen –, die eine «räumliche Dichte» an Akteurinnen und Akteuren aufweisen, können die Projektentwicklung ebenfalls stimulieren.
  • Kreativitätskultur, Offenheit und Risikobereitschaft etablieren: Wer innovative Ideen will, muss sie auch zulassen. Innovationen und gute Projektideen basieren auf einer offenen Kultur, die Spielraum für (verrückte) Ideen lässt. Dazu zählt die Bereitschaft, gewohnte Wege zu verlassen und über die Grenze der eigenen Branche, Wertschöpfungskette und Region hinauszublicken. Eine solche Grundhaltung erfordert eine gewisse Risikobereitschaft und die Fähigkeit konstruktiv mit Fehlern und Misserfolgen umzugehen. 
  • Innovative und partizipative Entwicklungsansätze stärken: Zur Beteiligung der verschiedenen Anspruchsgruppen und der Bevölkerung bei der Ideen- und Projektentwicklung existieren zahlreiche Methoden und Ansätze. Neue Technologien eröffnen dabei neue Möglichkeiten. So kann beispielsweise über «Crowdsourcing» die breite Öffentlichkeit an Innovationsprozessen beteiligt und das kreative Potenzial in (und ausserhalb) einer Region aktiviert werden. Auch Ansätze wie «Co-Creation» oder «Design-Thinking» können für die Innovations- und Ideenentwicklung fruchtbar sein. 
  • Mit regionalen Strategien Entwicklungsrahmen und Impulse schaffen: Eine regionale Strategie, die Entwicklungspotenziale aufzeigt, kann Treiber für neue Ideen und Projekte sein. Sie bietet eine Orientierungshilfe und stellt sicher, dass Projekte nicht isoliert entwickelt werden. Die strategischen Leitplanken dürfen jedoch nicht zu eng ausgelegt werden, damit Anpassungen an veränderte Rahmenbedingungen oder an neue Erkenntnisse möglich bleiben.

     

  • Förderprogramme als Anreiz nutzen: Förderprogramme und Fördergelder ermöglichen und initiieren Projekte. Sie schaffen Anreize für die Projektentwicklung und erzeugen Bewusstsein und Sensibilisierung für bestimmte Themen, Potenziale und Problemstellungen. Enthalten die Förderprogramme zu komplexe Vorgaben und sind Projekteingaben kompliziert und aufwendig, bremst dies die Innovationskraft und Kreativität häufig wieder aus und kann Projektinitianten davon abhalten, ihre Idee weiterzuentwickeln.  
  • Initialphase durch Vorprojekte oder Coaching unterstützen: Oftmals schaffen Projektideen nur den Durchbruch, wenn die Initiantinnen und Initianten bereits in der Entwicklungsphase durch finanzielle Beiträge oder mit einem Coaching unterstützt werden. Die Unterstützung ermöglicht es, Ideen weiterzuentwickeln und zu optimieren, was im Endeffekt auch die nachhaltige Wirkung der Projekte verbessert. 

 

Weitere Tipps und Werkzeuge

Ansätze, wie Innovationsprozesse und Projektentwicklungen stimuliert werden können, zeigen auch folgende Publikationen und Beispiele:

Eine einfache Methode, mit der Geschäftsmodelle entwickelt und optimiert werden können, ist das «Businessmodell Canvas». Mehr dazu im Praxisleitfaden, Kap. 4.9:

 

 

 

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