Digitalisierung in Schweizer Gemeinden – Gemeindeumfrage 2023
Die Digitalisierung ist laut laut unserem Partner Verein Myni Gmeind für Gemeinden eine grosse Herausforderung: In Zusammenarbeit des Schweizerischen Gemeindeverbands (SGV), des Vereins Myni Gmeind und des Meinungsforschungsinstituts TransferPlus AG wurde eine Umfrage mit 736 Gemeinden durchgeführt. Die Ergebnisse der Umfrage sind nun online einsehbar.
Die Umfrage dient dem Ziel, herauszufinden welche Themen im Bereich der Digitalisierung die Gemeinden aktuell beschäftigen. Sie zeigt, wo noch Handlungsbedarf besteht und welche Massnahmen bereits umgesetzt wurden. Zudem wurde erhoben, ob die Digitalisierung unter den Gemeinden als Chance oder Risiko angesehen wird und ob sich die Gemeinden als «Vorreiter» oder «Nachzügler» sehen. Die Resultate der Umfrage helfen dem SGV, dem Verein Myni Gmeind, Kantonen und Bund, die Gemeinden in der digitalen Transformation gezielt zu unterstützen.
Ergebnisse
An der Umfrage haben gemäss Myni Gmeind schweizweit 736 Gemeinden teilgenommen (= 34 % Rücklaufquote, vergleichbar wie 2022). Die Umfrage wurde von den Gemeinden mehrheitlich durch Gemeinde- und Stadtschreiber/-innen (> 60%) beantwortet, 13% von Gemeinde- und Stadtpräsident/innen.
Eine Erkenntnis aus der Umfrage ist, dass 75% der Gemeinden die Digitalisierung grundsätzlich als Chance sehen, nur ein Drittel sieht sich als aber als «Vorreiter», zwei Drittel sehen sich eher als «Nachzügler». Die Gemeinden, welche sich als «Vorreiter» sehen, besetzen eine Stelle (Person oder Gremium) für die bereichsübergreifende Koordination. Von diesen Gemeinden hat jede Dritte bereits eine übergreifende Digitalisierungsstrategie definiert. Unter den Gemeinden, die sich als «Nachzügler» definieren, verfügen nur 14 Prozent über eine griffige Digitalisierungsstrategie.
Die Beweggründe für die Digitalisierung sei wie in den Vorjahren gleichgeblieben:
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2023 |
2022 |
2021 |
Steigerung Effizienz |
77 |
73 |
79 |
Verbesserung Dienstleistungen |
70 |
73 |
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Stärkung Kommunikation mit Bevölkerung |
64 |
63 |
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Ermöglichung flexibler & attraktiver Arbeitsformen |
47 |
49 |
34 |
Erfüllung Anforderungen Kantone und Bund |
49 |
39 |
45 |
Förderung innovativer und flexibler Kultur |
43 |
44 |
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Neue Partizipationsmöglichkeiten der Einwohnenden |
43 |
39 |
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Eine spannende Erkenntnis sei, dass aus Sicht der Gemeinden der Nutzen der Digitalisierung nicht mit einer Senkung der Kosten verbunden ist.
Aktuell stehen gemäss der Umfrage die Digitalisierung von Verwaltungsprozessen (49%), die Anschaffung digitaler Tools, u.a. auch für die IT-Sicherheit und die Digitale Transformation (Entwicklung der Kultur der Mitarbeitenden) im Vordergrund.
Zudem seien sich die Gemeinden einig, dass das Thema Unterstützungsbedarf von Dritten in folgenden Bereichen verlangt:
- IT-Sicherheit (Datenschutz, Datensicherheit und Cyberangriffe)
- Digitalisierung von Verwaltungsprozessen (eGovernment)
- Weiterbildung in der Verwaltung zu Digitalisierungs-Themen
- Digitale Dienstleistungen für Bevölkerung und Wirtschaft
- Digitalisierung des Prozessmanagements in der Verwaltung
Fazit
Myni Gmeind kommt zum Fazit, dass die digitale Transformation auf der Leitungsebene von Gemeindeverwaltungen angekommen sei. Neu liege der Fokus stärker auf den für die Transformation benötigten personellen und finanziellen Ressourcen. Bei der Schaffung technischer Voraussetzungen fokussieren sich die Massnahmen auf die Digitalisierung der Verwaltungsprozesse, der IT-Sicherheit, den digitalen Dienstleistungen für die Bevölkerung wie auch für die Wirtschaft. Somit bleibe das Thema der «Digitalisierung» ein Brennpunkt in der aktuellen Gemeindeentwicklung.
Zu Myni Gmeind
Der 2018 gegründete gemeinnützige Verein Myni Gmeind unterstützt Gemeinden und Regionen. Die gemeinsamen Projekte zielen darauf ab, die Lebensqualität der Einwohner, die Attraktivität als Wirtschafts- und Arbeitsstandort sowie die Effizienz der Behördentätigkeit zu erhöhen. Der Schweizerische Gemeindeverband ist seit 2019 Partner des Vereins. Zahlreiche Unternehmen und Organisationen engagieren sich in Projekten und mit finanzieller Unterstützung. Mehr Informationen auf www.mynigmeind.ch