Die Plattform für Regionalentwicklung in der Schweiz

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Wissensgemeinschaft «Kreislaufwirtschaft und Regionalentwicklung»

Die Frage des nachhaltigen Ressourcenmanagements ist ein Thema, das sowohl auf politischer als auch auf operativer Ebene immer wichtiger wird. Ziel dieser Wissensgemeinschaft (WiGe) ist es einerseits, zu verstehen, inwiefern die Kreislaufwirtschaft ein Thema für die Akteurinnen und Akteure der Regionalentwicklung darstellt, und andererseits ein Produkt zu entwickeln, das ihren Erwartungen entspricht.

Die Kreislaufwirtschaft ist ein Konzept, das daraufsetzt, eine lineare Wirtschaft in einen Ansatz umzuwandeln, der auf eine bessere Nutzung der natürlichen Ressourcen über einen möglichst langen Zeitraum abzielt. Die Schliessung von Material- und Produktkreisläufen impliziert eine permanente Wiederverwendung von Rohstoffen, was sowohl der Umwelt als auch der Schweizer Wirtschaft zugutekommt.

Das nachfolgende Diagramm stellt den Lebenszyklus eines Produkts und die betrieblichen Strategien zur Verbesserung des Kreislaufs von Material und Energie innerhalb des Wirtschaftssystems dar (Teilen, Reparatur, Wiederverwendung, Wiederaufbereitung und Recycling).

 

Quelle: Bundesamt für Umwelt BAFU

 

Ziel der WiGe

Eine der Herausforderungen dieser WiGe besteht darin, regionale Akteurinnen und Akteure rund um die Kreislaufwirtschaft zu vernetzen. Ziel ist es, ein gemeinsames Verständnis dafür zu schaffen, was dieses Konzept den Regionen im Hinblick auf regionale Wertschöpfungsketten oder neue Geschäftsmodelle, die eine bessere Nutzung endogener Ressourcen fördern, bringen kann. Die Valorisierung bestehender Good-Practice-Beispiele wird ebenfalls ein wesentlicher Punkt sein.

Diese WiGe soll es ermöglichen, eine Dynamik um eine Gemeinschaft von Akteurinnen und Akteuren mit unterschiedlichen Hintergründen, die ihre Erfahrungen mitgestalten und austauschen, auszulösen.

Diese WiGe verfolgt also die folgenden strukturierenden Fragen:

  • Welche Herausforderungen stellt die Kreislaufwirtschaft für Akteurinnen und Akteure der Regionalentwicklung und der Regionalpolitik dar?
  • Welche Strategien, Werkzeuge und Instrumente fördern die Umsetzung der Kreislaufwirtschaft in den Regionen? Wie lässt sich dieses Konzept auf jede Art von Räumen anwenden?
  • Welche Rolle können diese Akteurinnen und Akteure bei der Schaffung der Rahmenbedingungen spielen, um die positiven Auswirkungen der Kreislaufwirtschaft auf Wirtschaft und Gesellschaft zu optimieren? Was sind die spezifischen Vorgaben für die Umsetzung eines solchen Konzepts auf regionaler Ebene?

 

Zielgruppen

Die WiGe richtet sich an Fachleute der Regionalentwicklung (Kantonsverantwortliche, Regionen, Projektträgerinnen und -träger) und Akteurinnen und Akteure, die von der Erfahrung in der Anwendung von Strategien oder Instrumenten im Zusammenhang mit der Kreislaufwirtschaft profitieren können (Cluster, Hochschulen, Dachverbände, Kompetenzzentren, Unternehmen usw.).

Von diesen Personen wird erwartet, dass sie:

  1. einen Beitrag zur WiGe leisten, indem sie an den Veranstaltungen teilnehmen und ihre Erfahrungen und Produkte austauschen, sowie
  2. die WiGe als Informationsquelle und Kommunikationshilfe nutzen.

 

Prozess

Das folgende Diagramm  beschreibt die verschiedenen Schritte des Prozesses und die geplanten Aktivitäten 2020/2021:

Prozess WiGe

 

Quelle: Abbildung 2: Diagramm der verschiedenen Prozessschritte und geplanten Aktivitäten, regiosuisse

 

Die in den bisherigen WiGe-Sitzungen diskutierten Themen und die Ergebnisse sind in den Agendaeinträgen dokumentiert.

 

Panorama der Kreislaufwirtschaft

Institutioneller Kontext

Die Europäische Kommission hat vor kurzem einen neuen Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft ausgearbeitet, dessen Hauptziel darin besteht, die Wettbewerbsfähigkeit der wirtschaftlichen Aktivitäten zu stärken, gleichzeitig die Umwelt zu schützen und eine effiziente Nutzung der Ressourcen zu gewährleisten. Dieses Instrument ist eines der Hauptelemente des «Grünen Deals» für Europa, eines neuen europäischen Programms für nachhaltiges Wachstum.

Mehr Informationen zum europäischen Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft werden auf der Website der Europäischen Kommission bereitgestellt.

Auch in der Schweiz ist die Kreislaufwirtschaft Gegenstand besonderer Aufmerksamkeit, insbesondere durch verschiedene parlamentarische Initiativen, Interpellationen und Postulate, die in den letzten Jahren eingereicht wurden:

 

Übersicht Parlamentarische Initiativen, Interpellationen und Postulate zum Thema Kreislaufwirtschaft

 

7 parlamentarische Initiativen:

1 Interpellation:

3 Postulate:

Das von Staatsrat Beat Vonlanthen am 15. Juni 2017 eingereichte Postulat «Die Chancen der Kreislaufwirtschaft nutzen. Prüfung steuerlicher Anreize und weiterer Massnahmen» war u.a. Gegenstand eines Berichts des Bundesrats. Der Bundesrat kommt darin zum Schluss, dass ein koordiniertes Massnahmenpaket, das sowohl das Angebot als auch die Nachfrage abdeckt, das geeignetste Instrument wäre, um die Kreislaufwirtschaft wirksam zu fördern.

Weitere Informationen und Studien

 

Bestehende Initiativen zur Förderung der Kreislaufwirtschaft

 

Mehrere Initiativen, die teilweise vom Bund unterstützt werden, zielen ebenso darauf ab, die Kreislaufwirtschaft zu fördern und ihre Umsetzung zu erleichtern:

  • Der Verein «Go for impact» hat zum Ziel, Unternehmen in ihren Bemühungen zu unterstützen, ihre Umweltauswirkungen zu reduzieren und ihre positiven Auswirkungen auf die Umwelt in der Schweiz und im Ausland zu erhöhen, insbesondere im Hinblick auf Materialien und Rohstoffe.
  • Das NFP 73 ist das erste Nationale Forschungsprogramm, das sich auf alle natürlichen Ressourcen konzentriert, alle Stufen der Wertschöpfungskette einbezieht und eine umfassende Untersuchung von Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft integriert. Zu einer Reihe von Projekten gehört ein Fokus auf die Kreislaufwirtschaft.
  • Ein Team von engagierten Organisationen lancierte im Sommer 2018 die «Circular Economy Switzerland». Unterstützt von der MAVA-Stiftung und Förderfonds «Engagement» der Migros-Gruppe will die Circular Economy Switzerland mit verschiedenen Projekten und Veranstaltungen die Kreislaufwirtschaft in der Schweiz fördern: Impact Hub «circular economy incubator» – 27 Schweizer Start-ups wollen eine kreisförmigere Schweiz aufbauen.

 

Veranstaltungen

Mehrere Veranstaltungen zur Förderung der Kreislaufwirtschaft, zum Austausch von Erfahrungsberichten oder zur Unterstützung privater und öffentlicher Akteurinnen und Akteure werden regelmässig auf der Plattform von Circular Economy Switzerland aufgeführt. Die Liste der bevorstehenden Veranstaltungen finden Sie unter diesem Link.

 

Kontakt

Kontaktperson: Benoît Charrière – Leiter regiosuisse-Wissensgemeinschaften

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