
Das Projekt will die Stadt Basel als Markt für lokale Produkte, die aus den umliegenden ländlichen Gebieten des Handlungsraums stammen, zugänglich machen. Zuerst wird eine Analyse der wirtschaftlichen Verflechtungen des Handlungsraums durchgeführt. Anschliessend soll die regionale Wirtschaft in zweierlei Hinsicht gestärkt werden. Einerseits werden die Vernetzung der Nicht-Hightech-KMUs im Zielgebiet gestärkt und deren Innovationsaktivitäten gefördert (B2B). Andererseits sollen die Konsumentinnen und Konsumenten stärker für regionalen Produkte sensibilisiert werden (B2C). Das Projekt wird im Rahmen des Pilotprogramms Handlungsräume Wirtschaft (PHR Wirtschaft) umgesetzt, welches sich der wirtschaftlichen Bedeutung der im Raumkonzept Schweiz definierten Handlungsräume widmet.
Ziele und erwartete Wirkungen
Die Beziehungen zwischen der Stadt Basel und ihrem angrenzenden ländlichen Umfeld werden analysiert und weiterentwickelt. Dies soll durch die Innovationstätigkeit von KMUs aus den Bereichen Tourismus, Lebensmittel sowie von KMUs aus der Umgebung geschehen. Schliesslich sollen die Basler Städterinnen und Städter für lokale Produkte und Dienstleistungen sensibilisiert werden.
Zu diesem Zweck sollen neue Ideen, Projekte und Start-ups aus den oben erwähnten Wirtschaftsbereichen unterstützt sowie der Austausch zwischen lokalen Akteurinnen und Akteuren gefördert werden. Zudem sollen neue Erkenntnisse in Bezug auf den Handlungsraum gewonnen und kommuniziert werden.
Auf diesem Weg sollen die Wettbewerbsfähigkeit der Region gestärkt und die Wertschöpfung gesteigert werden.
Tätigkeiten im Projekt
Die Umsetzung des Projekts findet in drei Etappen statt:
Etappe 1: Räumliche Analyse des Zielgebiets
In der Etappe 1 wird für das Zielgebiet eine räumliche Analyse durchgeführt. Diese Analyse soll anhand definierter Indikatoren die regionalen Abhängigkeiten und Netzwerke aufzeigen. Daher wurde die Haute Ecole de Gestion Arc und die Fachhochschule Nordwestschweiz mandatiert, diese erste Etappe umzusetzen. Diese Informationen werden der Zielgruppe (KMUs aus den oben erwähnten Branchen) zugänglich gemacht. Schliesslich sollen Governance-Modelle zur Stärkung der regionalen Zusammenarbeit definiert werden.
Etappe 2: Förderung der Innovationsaktivitäten von Nicht Hightech-KMUs
In der Etappe 2 sollen Innovationsaktivitäten der Zielgruppe gefördert werden. Zu diesem Zweck wird ein Netzwerk von KMUs gebildet. Innerhalb dieses Netzwerkes ist ein Informationsaustausch zwischen den Unternehmen im Rahmen von Seminaren und Weiterbildungen geplant. Dadurch soll die (insbesondere auch digitale) Vernetzung unter den Unternehmen gestärkt werden. Weiter ist geplant, ein Coaching-Programm für neue, innovierende Unternehmen aufzubauen. Ziel ist es, dass die KMUs neue Informations- und Kommunikationstechnologien verstärkt nutzen, um gemeinsam innerhalb des Netzwerkes neue Produkte oder Dienstleistungen zu entwickeln. Diese Förderung der Innovationsaktivitäten von Nicht-Hightech-KMUs findet in Abstimmung mit den Aktivitäten des RIS Basel-Jura statt.
Etappe 3: Animierung zur lokalen Konsumation
Um sowohl Basler Städterinnen und Städter als auch Touristinnen und Touristen zur vermehrten Konsumation lokaler Produkte zu animieren, soll die Vermarktung und Wertschätzung von gemeinsam entwickelten, neuen lokalen Produkten und/oder Dienstleitungen mit verschiedenen Massnahmen aktiv gefördert werden. Solche Massnahmen sind beispielsweise die Entwicklung eines Slogans, die Erhöhung der Sichtbarkeit und Bekanntheit der betroffenen KMUs oder die Organisation kommerzieller Aktivitäten im Umfeld hochfrequentierter Orte wie dem Euroairport oder dem Bahnhof Basel SBB.
Erwarteter Mehrwert für den Handlungsraum gemäss Raumkonzept
Die aus Etappe 1 gewonnenen Erkenntnisse werden neue Informationen zu den wirtschaftlichen Beziehungen und Verflechtungen innerhalb des Handlungsraums liefern. Diese Erkenntnisse erlauben es dem Projekt, gezielt die wirtschaftliche Verflechtung von Stadt und Land zu stärken. Dadurch soll Wissen darüber geschaffen werden, wie wichtig die Handlungsraumebene für die Absatzmarktförderung ist. Zudem können daraus Erkenntnisse zur richtigen Strategie für die Region gewonnen werden.
Involvierte Akteure
Fondation Rurale Interjurassienne: Gesamtleitung des Projektes
BaselArea.Swiss: Begleitgruppenmitglied
Kinitic AG: Begleitgruppenmitglied
Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit folgenden Akteuren entwickelt: Haute Ecole de Gestion Arc, Fachhochschule Nordwestschweiz, Landwirtschaftliches Zentrum Ebenrain, Jurapark und Jura Tourisme.
PHR Wirtschaft
Das Pilotprogramm Handlungsräume Wirtschaft (PHR Wirtschaft) widmet sich der wirtschaftlichen Bedeutung der im Raumkonzept Schweiz definierten Handlungsräume. Über stadt-land-übergreifende wirtschaftsorientierte Projekte sollen Erkenntnisse zur Bedeutung der Handlungsräume aus wirtschaftlicher Sicht gewonnen werden. Das Pilotprogramm wird im Rahmen der Neuen Regionalpolitik (NRP) in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) umgesetzt.
Handlungsräume gemäss Raumkonzept Schweiz
Das PHR Wirtschaft ist eine gemeinsame Massnahme der „Agglomerationspolitik des Bundes 2016+“ (AggloPol) und der „Politik des Bundes für die ländlichen Räume und Berggebiete“ (P-LRB), mit deren Umsetzung der Bundesrat das ARE und das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) im Februar 2015 beauftragt hat. Es ist somit eine Massnahme zur kohärenten Raumentwicklung. In den sechs Handlungsräumen Metropolitanraum Zürich, Métropole lémanique, Hauptstadtregion Schweiz, Trinationaler Metropolitanraum Basel, Luzern und Jurabogen werden im Rahmen des PHR Wirtschaft konkrete Projekte durchgeführt.
Das PHR Wirtschaft wird im Rahmen der NRP umgesetzt und fokussiert daher auf wirtschaftliche Zielsetzungen.
Neben dem Ziel, Impulse für die wirtschaftliche Weiterentwicklung der Region zu liefern, will das PHR Wirtschaft anhand konkreter Projekte prüfen, welche Bedeutung wirtschaftliche Fragestellungen in den skizzierten Handlungsräumen haben. Die Projekte sollen der Frage nachgehen, welche Herausforderungen und Aufgaben in den Handlungsräumen des Raumkonzepts Schweiz besonders gut bewältigt werden können.
Zudem sollen die Schnittstellen zu anderen Themenbereichen angegangen werden. Der Nutzen des PHR Wirtschaft muss mehrheitlich den ländlichen Räumen, Berggebieten und den Grenzregionen zugutekommen (Fördergebiet der NRP).
Kontakt beim SECO: Sabine Kollbrunner (sabine.kollbrunner@seco.admin.ch, 058 462 22 64), Cyril Lyner (cyril.lyner@seco.admin.ch, 058 464 73 50). Kontakt beim ARE. Alessia Daouk (alessia.daouk@are.admin.ch, 058 463 39 38)