Die Schweiz wird sich im Rahmen von INTERREG IV an den transnationalen Programmen «Alpenraum» und «Nordwesteuropa» beteiligen. Strategische Schwerpunkte setzt das verantwortliche Bundesamt für Raumentwicklung ARE bei der Vernetzung der Städte, bei der Stärkung der Stadt-Landbeziehung, beim Wissens- und Innovationsmanagement sowie bei der Demografie.
Weiterhin hohe Priorität haben der Schutz vor Naturgefahren und Verbesserungen bei der geografischen Erreichbarkeit und Mobilität. Neu will das ARE möglichst aktiv an der Definition von Projekten mit Schweizer Beteiligung mitarbeiten. Es wird mit den Schweizer Projektträgerinnen und -trägern vertraglich Leistungsvereinbarungen eingehen.
Transnationale Zusammenarbeit: ARE legt Fokus auf strategische Interessen der Schweiz
Weniger, dafür grössere und strategischer ausgerichtete Projekte – in diese Richtung will das Bundesamt für Raumentwicklung ARE das Engagement der Schweiz bei der Fortführung der transnationalen territorialen Zusammenarbeit in Europa unter INTERREG IV lenken. In der Programmperiode 2007 bis 2013 plant es maximal 30 Projekte mitzutragen; unter INTERREG III waren es noch 54.
EU setzt strategische Leitplanken
Jedes transnationale Programmgebiet muss sich für die Periode 2007 bis 2013 von der Europäischen Kommission sein so genanntes Operatives Programm genehmigen lassen. In diesem Dokument schreiben die Programmverantwortlichen ihre strategischen Ziele und Prioritäten fest. Die drei prioritären Themen für das Gebiet Alpenraum heissen «Innovation und KMU», «Verkehr und Mobilität» sowie «Naturgefahren». Beim Programm Nordwesteuropa wird die Schweiz ihr Engagement auf eines der insgesamt vier prioritären Themen konzentrieren, nämlich auf die Stadtentwicklung.
Schweiz nutzt Spielraum für nationale Prioritäten
Der Schweiz steht es offen, innerhalb des Rahmens, den die Operativen Progamme vorgeben, eigene strategische Ziele zu verfolgen. Das ARE wird sich deshalb primär an den Zielen des neuen Raumkonzeptes CH und der Neuen Regionalpolitik des Bundes orientieren, wenn es darum geht, über die finanzielle Unterstützung von Projekten zu entscheiden, an denen sich Schweizer Partnerinnen und Partner beteiligen. «Wir werden mit den Geldern aus dem NRP-Rahmenkredit Schwerpunkte setzen und uns finanziell nur bei Projekten engagieren, die offensichtlich auch auf die strategischen Ziele des Bundes hinarbeiten», sagt Silvia Jost, Leiterin Internationales beim Bundesamt für Raumentwicklung und Verantwortliche für die Beteiligung der Schweiz an der transnationalen Zusammenarbeit von INTERREG IV. Schweizer Interessentinnen und Interessenten sind jedoch frei, sich auch an transnationalen Projekten zu beteiligen, die vom ARE kein Geld erhalten.
ARE arbeitet neu auf strategischer Ebene in Projekten mit
INTERREG IV unterscheidet sich in einem Punkt wesentlich von INTERREG III: Neu erteilt der Bund Schweizer Partnerinnen und Partnern von transnationalen Projekten einen Leistungsauftrag, d.h. die Projekt-Kofinanzierung unterliegt nicht mehr dem Subventionsgesetz. Anstelle der bisherigen Verfügungen treten Leistungsvereinbarungen, in denen die Projektziele und die zu erbringenden Leistungen bzw. Resultate vertraglich geregelt werden. «Deshalb ist es wichtig, dass potenzielle Schweizer Projektträger mit ihrer Idee zu uns kommen, bevor sie ein fixfertiges Projekt ausgearbeitet haben», erklärt Silvia Jost. Die Kofinanzierung der Projekte sollte so früh wie möglich mit dem ARE verhandelt werden.
Sébastien Rieben verstärkt die nationale Koordinationsstelle INTERREG IV B.
Mit Sébastien Rieben erhält die nationale Koordinationsstelle Verstärkung und Unterstützung für die Koordination und Umsetzung der transnationalen Zusammenarbeit von INTERREG. Sébastien Rieben, lic. ès lettres, studierte in Lausanne Geografie, Geschichte und Französisch. Nach einem Praktikum beim Bundesamt für Raumentwicklung arbeitet er seit 1. August für die Stabsstelle Internationales. Er wird zusammen mit Silvia Jost die Schweizer Projektpartnerinnen und Projektpartner insbesondere bei der Ausarbeitung ihrer Projektideen und Förderanträge unterstützen.