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Thomas Bachmann

Kreislauffähig und ästhetisch bauen – Beispiel Coworking Space

In der Vielfalt der zahlreichen neu entstandenen Coworking-Spaces finden sich einige echte Besonderheiten. Einer davon ist der im September eröffnete Gloria Coworking Space auf dem Areal der ehemaligen Spielzeugfabrik Wisa Gloria in Lenzburg. Die Initianten waren erfolgreich darin, den Coworking Space nach den Grundsätzen der Kreislaufwirtschaft zu realisieren und den Ort mit einer regionalwirtschaftlichen Bedeutung zu versehen. 

Alle Möbel in der rund 400 Quadratmeter grossen Bürolandschaft waren bereits zuvor an anderer Stelle im Einsatz. Jedes Möbelstück erzählt seine eigene Geschichte. Beispielsweise die auffälligen grünen Tische stammen vom Auditorium der Universität Zürich. Sämtliche Bürostühle konnten kostenlos vom Callcenter einer Bank übernommen werden. Die siebzig Fenster zur Abgrenzung der Sitzungsräume gehörten zu den Laubengängen eines Wohnungsbaus in Wohlen. Punkto Nachhaltigkeit geht der Coworking Space noch einen Schritt weiter. Es gibt auch eine Trockentoilette, die erste ihrer Art in einem Büro in der Schweiz. So werden über 100'000 Liter sauberes Trinkwasser pro Jahr eingespart.

Wiederverwendet und ästhetisch

Ein Besuch im Gloria Coworking Space zeigt, dass Nachhaltigkeit und Zirkularität keine Einschränkung oder gar Verzicht bedeuten, sondern Kreativität und Unternehmergeist ankurbeln. Mit dem umgesetzten Konzept konnte der Arbeitsraum kostengünstig gebaut und ausgestattet werden, ohne Abstriche bei der Qualität der Materialien und Möbel oder der Ästhetik zu machen.

Offen und vernetzt

Hinter dem Gloria Coworking Space steht das Büro gutundgut und diverse engagierte Partnerinnen und Partner aus der Region Lenzburg. Die Vernetzung des Ortes mit der Umgebung und der Region ist ein zentraler Pfeiler des Konzepts. Inzwischen lassen sich dank regionalen Kooperationen Übernachtungen, Caterings und Räumlichkeiten für Events dazubuchen. Es finden regelmässig kulturelle Anlässe statt. In Einklang mit dem unternehmerischen Spirit des ehemaligen Gewerbeareals, sind handwerkliche Unternehmerinnen und Unternehmen im Space integriert, so zum Beispiel ein Uhrmacher. Im Laufe der Zeit soll ein Mikrokosmos mit den unterschiedlichsten Menschen und Aktivitäten unter einem Dach entstehen. 

Coworking Space Gloria Lenzburg

 

Foto: © Coworking Space Gloria Lenzburg

 

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