Neue Arbeitsformen
Die Digitalisierung ermöglicht zunehmend neue flexiblere Arbeitsformen weg vom «statischen» Arbeitsplatz und subsummiert unter dem Begriff «Arbeit 4.0». Die wichtigste Arbeitsplatzkomponente ist heutzutage eine stabile und leistungsfähige Internetverbindung. Immer mehr Arbeiten werden im Homeoffice ausgeführt. Aber auch andere Arbeitsformen wie Crowdworking und Coworking Spaces sind im Aufschwung. Crowdworking (auch Crowdsourcing) bezeichnet das Vergeben von Aufträgen mittels webbasierter Plattformen an eine unbestimmte Personengruppe (Crowd). Coworking Space wiederum bezeichnet einen meist grossen offenen Raum, in dem sich Freelancer, kleinere Start-ups oder digitale Nomadinnen und Nomaden zur individuellen Arbeit treffen und bei gewissen Problemstellungen vom gegenseitigen Wissensaustausch profitieren.
Voraussetzungen: Für externe Arbeitsformen müssen Räumlichkeiten und entsprechende Infrastruktur vorhanden sein. Ein Arbeitsplatz umfasst neben Bildschirm und Internetverbindung weiter ein soziales Umfeld, Verpflegungsmöglichkeiten, gute Erreichbarkeit, kurze Wege usw.
Wirkung: Neue Arbeitsformen bringen vielschichtige Veränderungen mit sich. Die Frage der Wohnattraktivität wird wichtiger, das Pendeln wird reduziert und Unternehmen können aus einem grösseren Rekrutierungspool schöpfen. Ausserdem eröffnen sich Möglichkeiten für neue Dienstleistungsangebote wie Coworking Spaces oder Homeoffice-Mittagstische. Diese haben wiederum positive Effekte für die Lebendigkeit des Ortes sowie dessen Innovations- und Entwicklungskraft.
Herausforderungen: Für Coworking Spaces gilt es, regelmässige Nutzerinnen und Nutzer zu gewinnen. Bei zunehmend externen Arbeitsformen stellt sich für die Unternehmen auch die Frage, wie die einzelnen Mitarbeitenden zu einem Team vereint werden können. Weiter müssen Unternehmen klären, welche Leistungen von Arbeitgeberseite und welche von den Arbeitnehmerinnen und -nehmern getragen werden. Beteiligt sich das Unternehmen beispielsweise an den privaten Internetkosten, die auch für das Homeoffice anfallen?
Im Sinne der Innovation ist es interessant, dass die Einrichtung von Coworking Spaces später zur Entwicklung grösserer Projekte führen kann. Falls Coworking Spaces an andere Angebote und Dienstleistungen (z.B. Kita, Bank, Arzt, Post, Fitness, Geschäfte) angegliedert werden oder als Ausgangs-/Gründungspunkt für solche Dienstleistungen dienen, können sie dezentrale Zentren stärken. In dieser Hinsicht lohnt es sich, Menschen zu ermutigen, sich an diesen Orten zu treffen, sich auszutauschen und zu arbeiten, um einen Mehrwert für den Ort zu schaffen.
- A fonds perdus Beiträge können zum Beispiel für strategische Vorstudien und Machbarkeitsstudien verwendet werden, die klären, ob und in welcher Form in einer Region, ein Coworking Space geschaffen werden soll.
- Darlehen sind zur Unterstützung von Infrastrukturprojekten vorgesehen.
- Der Coworking Space soll dazu dienen, die lokale Wertschöpfung zu stärken, indem er exportorientierten KMU bessere Rahmenbedingungen bietet. Er wird primär für unternehmerische Zwecke und nicht mehrheitlich für die lokale Bevölkerung geschaffen.
- Das Angebot befindet sich an einem zentralen, leicht zugänglichen Ort. Es hat eine möglichst grosse regionale Abdeckung und darf nicht mit vergleichbaren Angeboten in der Region konkurrieren. Durch die geografische Nähe oder die Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen werden Synergien erzeugt.
- Es handelt sich um ein überbetriebliches Projekt oder um eine Kooperation im Sinne einer Private-Public-Partnership.
- Der Unterhalt und der Betrieb des Coworking Space sind langfristig gesichert. Dazu trägt auch die Kombination des Coworking Space mit anderen Dienstleistungen bei.
Plattform Digitalisierung und Regionalentwicklung: «Coworking Spaces in peripheren Räumen – Chancen und Herausforderungen»
Coworking bietet eine attraktive Alternative zum Pendeln oder zum Homeoffice. Besonders geschätzt werden der soziale Austausch und die berufliche Vernetzung sowie die zeitliche Flexibilität des Raumangebots.
Plattform «Digitalisierung und Regionalentwicklung»: «Digitale Grundversorgung in peripheren Räumen»
Die Digitalisierung bietet Chancen für die Bereitstellung der Grundversorgung in peripheren Räumen:
- Welche Chancen sind das und wie können diese genutzt werden?
- Welche Wirkung hat die Digitalisierung der Grundversorgung auf die territoriale Entwicklung der Region?
- Wie kann eine grössere Widerstandsfähigkeit für periphere Regionen aufgebaut werden?