Ein Wirkungsmodell hilft all die Fragen zu reflektieren und zu prüfen, die sich eine Projektträgerschaft stellt: Richten sich die vorgesehenen Tätigkeiten tatsächlich an den Zielen aus? Konzentrieren wir uns auf das Wesentliche?
Sprache eines Wirkungsmodells
In den letzten Jahren hat sich wirkungsorientiertes Arbeiten in verschiedenen Bereichen etabliert. Überall dort, wo mit Programmen und Projekten gesellschaftliche, ökologische und wirtschaftliche Veränderungen erreicht werden möchten. Die Darstellung der erreichten Veränderungen werden nach einer klaren Wirkungslogik von Input, Output, Outcome (mit klarer Benennung der Zielgruppen) und Impact in einem Wirkungsmodell aufgeführt. Es orientiert sich an den oben gestellten Fragen und wird üblicherweise mit Indikatoren und Sollwerten ergänzt. Wir halten uns hier an die Darstellung, welche die NRP seit 2020 benutzt.
Orientierung für einen Projektstart und während der Umsetzung
Das Wirkungsmodell macht die erwarteten Ziele explizit, legt das Zielpublikum fest und veranschaulicht die Wirkungszusammenhänge innerhalb eines Projekts. Es hilft die eigene Rolle und Einflussbereiche zu klären. Zudem nutzen wir es bei der Steuerung und laufenden Kursanpassungen. Die Projektpartner können sich in der Projektarbeit jeweils einfach an den gemeinsam definierten Projektzielen orientieren. Damit ist das Wirkungsmodell ein wichtiges Hilfsinstrument bei der Planung des Projektes und der regelmässigen Reflektion im Projektverlauf: Sind wir auf gutem Weg, unsere Ziele zu erreichen oder sollen wir unsere Tätigkeiten anpassen?
Das Aufstellen eines Projekts und Programms in einem Wirkungsmodell ermöglicht durch explizite Formulierung ein gemeinsames Verständnis:
- Klarheit und Verbindlichkeit für Involvierte und Externe bezüglich Auftrag, Steuerung, Erwartungen und Rollenverteilung.
- Klare Benennung der Zielgruppen, was auch die Erarbeitung eines Kommunikationskonzeptes stark vereinfacht.
- Vereinfachung von komplexen Wirkungszusammenhängen. Auf einem Blatt kann das Wesentliche des Projekts dargestellt werden.
- Sichtbarmachung, Beurteilung und Legitimation von Erfolgen und Wirkungen mittels vorgängig festgelegter Indikatoren und Sollwerte.
- Sicherheit zur Frage was, wann messbar ist. Was sinnvollerweise gemessen werden sollte und was nicht. Nicht alles was messbar ist, macht auch Sinn zu messen.
- Folglich Basis für fortlaufende Überprüfung und Anpassung des Projekts.
Das Wirkungsmodell kennt auch seine Grenzen. Etwa:
- Ein Wirkungsmodell stellt eine vereinfachte Modellierung der komplexen Zusammenhänge der Realität dar, und bietet demzufolge eine limitierte und nicht immer eindeutige Rückverfolgbarkeit und Kausalität von Handlung und Wirkung. Für umfassendere Programme empfehlen sich womöglich andere Methoden und Formate (z.B. Theory of Change).
- Wirkungsentfaltung kann zeitlich und räumlich verlagert werden, indirekt auftreten, und durch exogene Faktoren unerwartete Nebeneffekte auslösen.
Bei Wirkungsmodellen raten wir Folgendes zu berücksichtigen:
- Die Erarbeitung oder auch das Lesen eines Wirkungsmodells mag vorerst beschwerlich sein. Hat man jedoch erstmal an der Erstellung eines Wirkungsmodells mitgearbeitet, so eignet man sich das Handwerk sehr rasch an.
- Das erste Wirkungsmodell im Team erarbeiten.
- Der Grossteil der Regionalentwickler gewinnt am Wirkungsmodell rasch Freude, da es Ordnung und Übersicht in die oft komplexen Regionalentwicklungsprozesse bringt.
- Das Wirkungsmodell in der Projektträgerschaft gemeinsam entwickeln und dadurch intern verankern.
- Der Einstieg und die Bearbeitung eines Wirkungsmodells ist einfacher, wenn man mit dem Impact beginnt («Was wollen wir bewirken?») und sich schrittweise nach vorne arbeitet (siehe Pfeile NRP-Wirkungsmodell).
- Nehmen Sie das Wirkungsmodell auch in der Umsetzungsphase regelmässig zur Hand zur gemeinsamen Reflektion im Team.
- Kontaktieren Sie unsere Ansprechpartner: Ein Sparringpartnergespräch kann helfen das erarbeitete Wirkungsmodell und die Indikatoren gewinnbringend zu reflektieren.