Innovative Technologien im Bausektor fördern und den Pro-Kopf-Energieverbrauch senken – das ist das Ziel des 2008 im Kanton Appenzell Ausserrhoden lancierten NRP-Projekts «ARinnotech». Im Zentrum steht eine neuartige Planungssoftware, die Auswirkungen von verschiedenen Bauvarianten auf den Energiehaushalt errechnet. Drei Jahre nach Projektstart haben die Projektverantwortlichen eine positive Zwischenbilanz gezogen und bereits wieder neue Ideen für die Zukunft entwickelt.
Durch die Entwicklung innovativer Planungs- und Bautechniken das Baugewerbe und den Standort Appenzell Ausserrhoden stärken sowie einen Beitrag zur Senkung des Pro-Kopf-Energieverbrauchs leisten – so lauten die Ziele von «ARinnotech», die in der Leistungsvereinbarung vom 5. September 2008 zwischen Bund und Kanton definiert wurden. Die Idee zum Projekt entwickelte sich aus dem Regio-Plus-Projekt «urholz», einem Zusammenschluss regionaler Holzunternehmen.
Die Umsetzung von «ARinnotech» erfolgt in drei Etappen: Die Entwicklung der «ARinnotech»-Software, die Überführung der Software in die Privatwirtschaft und schliesslich der Aufbau eines Kompetenznetzwerks «Forschung und Bildung» im Kanton Appenzell Ausserrhoden, das über die Kantonsgrenze hinaus ausstrahlen soll.
Erfolgreiche Überführung der Software in die Privatwirtschaft
Zwei wichtige Meilensteine konnten mittlerweile erreicht werden: Die Software, mit der beispielsweise eine thermische Gebäudesimulation unter der Berücksichtigung der Verwendung verschiedenster Baustoffe möglich ist, wurde erfolgreich entwickelt und ist seit Sommer 2010 vertriebsreif. Durch eine öffentliche Ausschreibung der Nutzungslizenz wurde die Software in die Privatwirtschaft überführt. Den Zuschlag erhielt die Firma SJB.Kempter.Fitze AG in Herisau, die sich im Gegenzug verpflichtete, neue Arbeitsplätze im Kanton zu schaffen.
Dort wo sich im Kanton die Möglichkeit ergab, wurde parallel zur Softwareentwicklung damit begonnen, ein Kompetenznetzwerk (Standort und Produkte) zu fördern. Zum Beispiel bei der Umsetzung eines innovativen Fensterladens, der zur Isolation grosser Fensterflächen dient.
Aktuell liegt der Schwerpunkt des NRP-Projekts darin, den gewonnenen Entwicklungsvorsprung langfristig zu gewährleisten und zu nutzen: Das Kompetenznetzwerk soll gestärkt, erweitert und einem breiten Fachpublikum zugänglich gemacht werden. In Zusammenarbeit mit dem Lizenznehmer aus der Praxis und der Interstaatlichen Hochschule für Technik Buchs (NTB), die das Projekt begleitet, wird in der zweiten Projektphase verstärkt darauf fokussiert, das gewonnene Wissen weiter zu vertiefen, nachhaltig zu sichern aber auch zu vermitteln.
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Projektleiter: Robert Meier, robert.meier@arnal.ch