Von den Riesen in der Raumentwicklung – die letzte Durchführung des caféR
Das letzte caféR widmete sich dem Projekt «Le Monde des Géants» und zeigte exemplarisch, welche strukturellen Herausforderungen bei der Umsetzung kohärenter Raumentwicklung in regionalen Projekten auftreten.
Was haben Riesen mit kohärenter Raumentwicklung zu tun? Die Antwort findet sich in diesem Rückblick auf einen Erfahrungsaustausch. Es ging um die Herausforderungen einer kohärenten Raumentwicklung in einem regionalen Projekt.
Die strategische Vision der Raumplanung wird auf Bundesebene durch das Konzept der kohärenten Raumentwicklung (KRE) sowie durch das Raumkonzept Schweiz definiert, das den Orientierungsrahmen bildet. Die konkrete Integration der territorialen Dimension in regionale Projekte stösst jedoch auf vielfältige organisatorische und technische Herausforderungen.
Vor diesem Hintergrund fand am 30. Oktober 2025 das letzte caféR zum Projekt «Le Monde des Géants» (Die Welt der Riesen) statt, das vom Gemeindeverband des Vivisbachbezirks (Kanton Freiburg) durchgeführt und von Pierre-Yves Delcourt geleitet wurde. Dieses Treffen bot Gelegenheit, mehrere strukturelle Herausforderungen für die Umsetzung territorialer Projekte zu beleuchten:
- Governance und strategische Ausrichtung: Gewährleistung eines kohärenten Vorgehens zwischen lokalen, kantonalen und teilweise auch eidgenössischen Akteuren, um Interessenskonflikte zu begrenzen und die Akzeptanz notwendiger Kompromisse sicherzustellen. Die ämterübergreifende Koordination, insbesondere innerhalb der Gemeinde- und Kantonsverwaltungen, ist hierfür zentral.
- Wirtschaftliche Modelle und finanzielle Nachhaltigkeit: Definition von Finanzierungsmechanismen über Subventionen hinaus – basierend auf Risikoanalysen sowie einem mittel- und langfristigen Businessplan. Die Herausforderung ist besonders ausgeprägt in abgelegenen Gebieten mit begrenzter Wirtschaftstätigkeit.
- Rechtlicher Rahmen und Verfahren: Kenntnis der regulatorischen Anforderungen und administrativen Abläufe sowie die Verkürzung von Fristen, die Fortschritte und Motivation der Projektträger bremsen können.
- Kompetenzen und operative Fähigkeiten: Mobilisierung und Stärkung des Know-hows in Raumplanung, raumbezogenen Ingenieurwissenschaften und Projektmanagement – sowohl auf regionaler Ebene als auch bei den Projektträgern.
- Umweltdimension und Nutzungskonflikte: Umgang mit den Auswirkungen steigender Besucherfrequenzen und vielfältiger Nutzungen des Gebiets, um ein tragfähiges und akzeptiertes Gleichgewicht herzustellen.
Die räumliche Komplexität ist sowohl Bereicherung als auch Herausforderung. Sie erfordert einen klaren und gemeinsamen Ansatz, um Bestrebungen der kohärenten Raumentwicklung in konkrete Projekte umzusetzen, die zur Widerstandsfähigkeit der Regionen beitragen. In dieser Hinsicht spielt regiosuisse eine Schlüsselrolle, indem es den Erfahrungsaustausch erleichtert, die Lernfähigkeit zwischen Regionen stärkt und so die Umsetzung bedeutender Projekte für die räumliche Entwicklung der Schweiz unterstützt.
Das caféR verabschiedet sich
Am 30. Oktober hat das caféR zum letzten Mal stattgefunden. Das Format wird in dieser Form ab 2026 nicht weitergeführt. regiosuisse bietet jedoch weiterhin verschiedene Möglichkeiten, sich zu vernetzen, Wissen zu teilen und aktuelle Themen der Regionalentwicklung gemeinsam zu diskutieren. Alle kommenden Formate finden Sie in der regiosuisse-Agenda.
Weiterführende Links
- Kohärente Raumentwicklung, regiosuisse
- Kohärente Raumentwicklung, SECO
- Développement cohérent du territoire, regiosuisse
- Développement cohérent du territoire, SECO
Bildlegende: Vier Riesen verkörpern die Seele und Geschichte der Region Vivisbach: ihre Tradition, den Reichtum der Natur und die Dynamik der lokalen Wirtschaft.
Die Quelle des Bildes finden Sie hier.