Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift «Forum Raumentwicklung» des Bundesamts für Raumentwicklung (ARE) geht dem Verhältnis zwischen Stadt und Land nach. Dabei wird klar: Es braucht eine kohärente Raumentwicklungspolitik, um die unterschiedlichen Bedürfnisse und vielfältigen Abhängigkeiten in Einklang zu bringen.
Hier die urbanen Wachstumsmotoren, dort der ländliche Erholungsraum: Diese holzschnittartige Zweiteilung der Schweiz greift zu kurz. Stattdessen braucht es eine differenzierte Gesamtsicht der zunehmend verflochtenen Beziehungen zwischen den verschiedenen Räumen, wie sie der Bundesrat in mehreren neuen Berichten vorlegt. Gleich drei Berichte verabschiedete der Bundesrat in der ersten Jahreshälfte 2015: Die «Politik des Bundes für die ländlichen Räume und Berggebiete», die «Agglomerationspolitik 2016+» und die «Botschaft über die Standortförderung 2016–2019».
Im urbanen Raum stehen Themen wie der internationale Standortwettbewerb, die Segregation, der zunehmende Druck auf das Kulturland sowie eine kompakte und qualitativ hochwertige Siedlungsentwicklung in Abstimmung mit dem Verkehr im Vordergrund. Für die ländlichen Räume dagegen sind andere Faktoren ausschlaggebend: der Innovationsdruck im Tourismus, die Erhaltung der hohen Natur- und Landschaftswerte, der Strukturwandel in der Landwirtschaft, die Gewährleistung der Grundversorgung und die Konzentration von Arbeitsplätzen in den gut erschlossenen Talböden. Diesen Gegensätzen, aber auch den gemeinsamen Herausforderungen, geht die neue Ausgabe des «Forums Raumentwicklung» auf den Grund.