STV: Neue Studie zum Tourismus im alpinen Raum veröffentlicht
Der Schweizerische Tourismusverband (STV) will den Tourismus im alpinen und ländlichen Raum weiter fördern. Als Grundlage dient eine neue Studie zur Entwicklung des Schweizer Tourismus der letzten zehn Jahre. Neu: Die Studie weist nicht nur direkte, sondern auch indirekte Tourismusanteile aus und zeigt erstmals eine klare Unterscheidung der Entwicklungen im Berggebiet, in grossen Städten und im übrigen Raum.
«In gängigen Studien zu Wertschöpfungs- und Beschäftigungswirkungen des Tourismus, wie etwa dem Satellitenkonto Tourismus des BFS, werden häufig nur die direkten Auswirkungen berücksichtigt», sagt Marc Fessler vom STV. Indirekt profitieren jedoch viele weitere Branchen vom Tourismus, wie etwa die Bauwirtschaft, Dienstleistungsbetriebe oder der Detailhandel, welcher die Hotels und Gastrobetriebe beliefert. In der neuen, vom STV in Auftrag gegebenen Studie «Wertschöpfungs- und Beschäftigungswirkung im ländlichen und alpinen Tourismus» werden beide Aspekte berücksichtigt. Zudem werden die Entwicklungen der letzten zehn Jahre für das Berggebiet, die grossen Städte und den übrigen Raum differenziert ausgewiesen.
Das Fazit der Studie überrascht derweil nicht: In den vergangenen zehn Jahren konnten die städtischen Gebiete stark an Logiernächten zulegen (23,3 Prozent), die Berggebiete verzeichneten hingegen einen Verlust (10,1 Prozent). Unter Berücksichtigung der direkt und indirekt am Tourismus beteiligten Branchen gewinnen diese Zahlen aber zusätzlich an Brisanz. «In den Berggebieten sind total 21 Prozent der gesamten Bruttowertschöpfung dem Tourismus zu verdanken», sagt Marc Fessler. Zum Vergleich: In den grossen Städten sind es 4,6 und im übrigen Raum 3,2 Prozent. Entwicklungen im Tourismus wirken sich in Berggebieten also umso stärker aus.
Auf diesen Erkenntnissen basieren denn auch aktuelle Massnahmen des STV zur Stärkung des Tourismus im alpinen und ländlichen Raum. So soll unter anderem der Schneesport weiter gefördert werden. Das Qualitäts-Programm des Schweizer Tourismus wird aktuell überarbeitet und die Zusammenarbeit mit der Neuen Regionalpolitik (NRP) verstärkt. Auch politisch konnte der STV zusammen mit Seilbahnen Schweiz bereits einen Erfolg erzielen: Pistenfahrzeuge sind in der Wintersaison 16/17 erstmals von der Mineralölsteuer befreit, was die Bergbahnen um 10 bis 13 Mio. CHF pro Jahr entlastet. Und auch der Mehrwertsteuer-Sondersatz für Beherbergung soll definitiv im Gesetz verankert werden, wie die Kommission für Wirtschaft und Abgaben (WK) des Nationalrates diesen Mittwoch mitteilte.