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«Weissbuch Regionalpolitik»: Ideen zur Weiterentwicklung der Regionalpolitik

Reallabore, neue Modelle für das Zusammenspiel von Stadt und Land oder eine Ausweitung des Förderperimeters auf die gesamte Schweiz – dies sind drei Vorschläge aus dem neuen «Weissbuch Regionalpolitik» des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO). 28 Persönlichkeiten aus Praxis, Politik, Verwaltung, Wissenschaft, von Verbänden und Medien liefern darin Denk- und Diskussionsanstösse zur Weiterentwicklung der Neuen Regionalpolitik (NRP).

Mit Finanzbeiträgen an mehr als 2000 Projekte haben Bund und Kantone seit 2008 die wirtschaftliche Entwicklung der Berggebiete, ländlichen Räume und Grenzregionen im Rahmen der Neuen Regionalpolitik erfolgreich vorangetrieben. Die Potenziale zur Entwicklung der Regionen sind dabei ebenso vielfältig wie die Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert sind. Manche wie die Abhängigkeit vom Tourismus oder die anhaltende Abwanderung in den peripheren Gebieten bleiben gleich, andere ändern sich und mit ihnen die sich bietenden Chancen – etwa als Folge der fortschreitenden Digitalisierung, des Klimawandels und jüngst der Covid-19-Pandemie. Was sind die Konsequenzen für die künftige Regionalpolitik? Wo und wie soll sie in der Zukunft ansetzen, um Akteurinnen und Akteure dabei zu unterstützen, die ländlichen Räume, Berggebiete und Grenzregionen als attraktive Wirtschafts- und Arbeitsgebiete, aber auch Lebens-, Wohn-, Erholungs- und Naturräume zu gestalten?

Antworten dazu skizzieren Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft, von Medien, Verbänden und aus der Praxis im «Weissbuch Regionalpolitik», herausgegeben vom Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO). Die in 26 Kurzbeiträgen formulierten Vorschläge und Voten für eine künftige Regionalpolitik sind vielfältig, mitunter auch gegensätzlich. Postuliert wird etwa der Aufbau von Reallaboren als Experimentierräume, in denen innovative Ideen getestet werden können, aber auch eine verstärkte Orientierung an den Kriterien der Nachhaltigkeit oder die Stärkung regionaler Entwicklungsträger als zentrale Koordinatoren und «Kümmerer». 

Die Vorschläge, in welchen Gebieten die Regionalpolitik künftig wirken soll, reichen von der Forderung, sich auf die strukturschwächsten Regionen zu konzentrieren bis hin zum Plädoyer, den Förderperimeter auf die Grossagglomerationen und damit die gesamte Schweiz auszuweiten. Auch hinsichtlich der Entwicklungspotenziale, die die künftige Regionalpolitik fördern soll, präsentieren die Beiträge ein breites Spektrum. Die Autorinnen und Autoren empfehlen vermehrt auf soziale Innovationen zu setzen, die Möglichkeiten neuer Technologien und der Digitalisierung gezielt zu nutzen oder neue Modelle für das Zusammenspiel von Stadt und Land zu wagen. 

Die Beiträge im «Weissbuch Regionalpolitik» regen den Diskurs zur Ausrichtung der Regionalentwicklung an und bieten auch Inspiration für all jene, die sich aktiv für die Zukunft ihrer Region und der Schweiz engagieren wollen. Die Verantwortlichen der Regionalpolitik – namentlich das SECO, die Kantone und die Regionen – finden im Weissbuch Impulse und Anregungen für die Gestaltung des NRP-Mehrjahresprogramms 2024–2031. Die Vorbereitungsarbeiten für diese dritte achtjährige NRP-Programmperiode haben bereits begonnen und werden in den kommenden Monaten unter Einbezug betroffener und interessierten Kreise vorangetrieben. 

Möchten auch Sie mitdiskutieren und Ihre Ideen einbringen? Dann posten Sie Ihre Meinungen und Vorschläge direkt in unserer LinkedIn-Gruppe «Public Regional Management». Eine engagierte Community von Regionalentwicklerinnen und Regionalentwicklern freut sich auf Ihre Inputs!

 

Für eine Druckversion des Weissbuchs wenden Sie sich bitte an das Sekretariat des Resorts Regional- und Raumordnungspolitik des SECO: info.dsre@seco.admin.ch 

 

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