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Bild: regiosuisse.
Im Fokus

regioS: Aktuelle Ausgabe beleuchtet die kohärente Raumentwicklung

Wohnen, Arbeit, Freizeit oder Mobilität – die Ansprüche an den Raum sind vielfältig. Doch wie lassen sie sich hinsichtlich einer nachhaltigen Entwicklung zusammenbringen und koordinieren? Die Antwort des Bundes lautet: kohärente Raumentwicklung. Ihr widmet sich die zwölfte Ausgabe von «regioS», dem Magazin zur Regionalentwicklung. Sie beleuchtet das Thema mit einem Grundsatzartikel sowie Beispielen, wie kohärente Raumentwicklung mit Hilfe verschiedener Instrumente und in verschiedenen Räumen umgesetzt werden kann.

Einen Orientierungsrahmen für die Herausforderung kohärenter Raumentwicklung bildet das Raumkonzept Schweiz. Dieses haben der Bund, die Kantone sowie Städte und Gemeinden vor fünf Jahren gemeinsam verabschiedet. Demnach sollen raumwirksame Politiken wie die Landwirtschaftspolitik, die Umweltpolitik oder die Neue Regionalpolitik (NRP) aufeinander abgestimmt, Synergien genutzt, Konflikte frühzeitig erkannt und möglichst vermieden werden. Zudem soll die Vernetzung der Zentren mit dem Umland und das Denken und Handeln in funktionalen Räumen gefördert werden. 

AggloPol und P-LRB als zentrale Querschnittspolitiken

Aufgrund ihrer grossen Geldflüsse und Flächenwirksamkeit spielen die raumrelevanten Sektoralpolitiken dabei eine wichtige Rolle und die kantonalen Richtpläne sind für die Koordination auf kantonaler Ebene entscheidend. Mit der Agglomerationspolitik (AggloPol) und der Politik für die ländlichen Räume und Berggebiete (P-LRB) verfügt der Bund aber auch über zwei zentrale Querschnittspolitiken zur Umsetzung einer kohärenten Raumentwicklung. Er kann dabei auch spezifische Massnahmen fördern. Mit den «Modellvorhaben zur nachhaltigen Raumentwicklung» werden beispielsweise lokale, regionale und kantonale Akteurinnen und Akteure unterstützt, die sektorübergreifende, innovative Lösungsideen vor Ort erproben. 

Beispiele aus dem Baselbiet, Jura und Graubünden

Die aktuelle Ausgabe beleuchtet nebst den Grundzügen der kohärenten Raumentwicklung erfolgsversprechende Ansätze wie sie etwa im Baselbiet, im Jurabogen und in Graubünden verfolgt werden. Sie zeigen, wie eine kohärente Raumentwicklung funktionieren kann: Zentrale Akteurinnen und Akteure müssen in den Regionen dafür gewonnen werden. Wichtig ist zudem, dass die Gemeinden und Regionen eine kohärente Raumentwicklung als Chance sehen und nicht als lästige Pflicht. Ganz konkret suchen beispielsweise im Baselbiet elf Gemeinden mit dem Modellvorhaben «Zukunft Frenkentäler» nach Möglichkeiten, sich im Agglomerationsraum Basel neu zu positionieren und ihr Potenzial als Lebens- und Wirtschaftsraum gemeinsam zu stärken. In der Region Chur hilft das Agglomerationsprogramm der Stadt Chur und den umliegenden Gemeinden, die Schnittstellen der verschiedenen Verkehrsträger aufeinander abzustimmen und insbesondere den Langsamverkehr in der Region zu fördern. In der Ajoie im Jura suchen Gemeinden mit dem Projekt INTESI (Integrated territorial strategies for services of general interest) im Rahmen des Programms Interreg V B Alpenraum nach Strategien gegen die sich stetig verschlechternde Versorgung in ländlichen Regionen.

Titelbild: Gelungener, nachhaltiger Neu- und Ergänzungsbau der Schweizer Jugendherbergen in Zermatt (VS). Zwei präzise in die Hangsituation gesetzte Neubauten ergänzen das bestehende Haus mit modernen Zimmern inklusive Nasszelle und Minergiekomfort.

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