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Tipps und Tricks

Tipps und Tricks für die Beteiligung der Next Generation

Wie in den zwei regiosuisse-Fokusgruppengespräche mit jungen Erwachsenen deutlich wurde, ist es unerlässlich die Next Generation direkt in die Entwicklung der Region miteinzubeziehen, wenn die Attraktivität der verschiedenen Räume für junge Erwachsene verbessert werden möchte.

Doch wie können Jugendliche und junge Erwachsene stärker in die Regionalentwicklung eingebunden werden? Durch die Durchführung des Next Generation Labs, dem Next Generation Inkubators und den Fokusgruppen konnte regiosuisse Erfahrungen sammeln. Es gibt einige Tipps und Tricks, wie die Next Generation am besten erreicht werden kann. Zudem bestehen zielgruppengerechte Formate, welche die Partizipation der Next Generation ermöglichen. 

Zielgruppe erreichen

Viele Regionalmanagements haben keine direkte Verbindung zur Next Generation. Daher ist es für sie oft schwierig, Jugendliche oder junge Erwachsene zu erreichen und zu motivieren an Partizipationsformaten teilzunehmen. Die Kommunikation nimmt dabei eine wichtige Rolle ein. Dies gilt sowohl für das Medium der Kommunikation sowie den Inhalt der Botschaft, welche vermittelt werden soll. Grundsätzlich gilt es immer im Voraus genau zu klären, wer die Zielgruppe ist und wozu diese eingebunden wird, damit die Kommunikation entsprechend angepasst werden kann.
Mit folgenden Tipps und Tricks, können die Chancen die Next Generation zu erreichen erhöhte werden.

Soziale Medien nutzen
Jugendliche und junge Erwachsene sind sehr aktiv in den sozialen Medien. Dies sollte genutzt werden. Aktuell im Trend ist bei den Jugendlichen vor allem TikTok, wohingegen bei jungen Erwachsenen verstärkt Instagram und teilweise auch Facebook genutzt wird. Die Wahrscheinlichkeit junge Erwachsenen über solche Medien zu erreichen ist grösser als über Flugblätter oder ähnliches. So empfiehlt es sich in diesem Bereich weiterzubilden und allenfalls auch direkt Jugendliche oder junge Erwachsene in die Umsetzung einzubeziehen (z.B. eine Person in niedrigem Pensum für die Unterstützung in der Kommunikation anstellen).
Mund-zu-Mund Propaganda
Die Mund-zu-Mund Propaganda hat sich sehr bewährt. So sollte das eigene Netzwerk genutzt und mobilisiert werden, um Jugendliche und junge Erwachsene im Umfeld zu motivieren, welche wiederum in ihrem Umfeld Werbung für das Vorhaben machen können.
Bestehende Netzwerke und Organisationen nutzen
Fehlt der Kontakt zur Next Generation hilft es, Kontakt zu bestehenden Vereinen und Organisationen aufzunehmen, in welchen Jugendliche und junge Erwachsene vertreten sind. Dies können kommunale oder regionale Jugendverbände wie die Pfadi, Cevi oder Jubla sein oder aber auch andere Vereine wie Sport-, oder Kulturvereine. Eine weitere Möglichkeit ist es über Schulen und Berufsschulen zu gehen.
Pain-Points der Next Generation kennen
Es ist wichtig bereits im Voraus ungefähr zu verstehen, was die Jugendlichen und jungen Erwachsenen bewegt. So kann der Inhalt der Nachricht sowie das konkrete Wording ihren Bedürfnissen angepasst werden, womit die Chancen auf Partizipation erhöht werden. Dazu könnte ein informeller Austausch oder eine Diskussionsrunde mit Vertretenden der Next Generation organisiert werden.
Ansprechendes Design

Das Design einer Botschaft, gerade auf den sozialen Medien sollte ansprechend sein. Dabei empfiehlt es sich mehr auf ansprechende Bilder und Graphiken zu setzen anstelle von viel Text. Um sich inspirieren zu lassen, kann es helfen, sich Beispiele von anderen Organisationen auf Social Media anzusehen. Auch Tools wie Canva oder Adobe liefern Vorlagen, welche der Inspiration dienen können.

Passenden Zeitpunkt abwarten
Es ist wichtig, einen passenden Zeitpunkt für die Kommunikation zu wählen. So kann es von Nachteil sein, für einen Event oder für Partizipationsmöglichkeiten während den Ferien zu werben. Viele Jugendliche und junge Erwachsenen sind dann schwerer erreichbar. Dies sollte auch beachtet werden, wenn gewisse Multiplikatoren miteinbezogen werden möchten (z.B. Schulen).

Zielgruppengerechte Formate

Die Wahl des Formats hängt stark mit dem Ziel der Partizipation zusammen.

Wenn es das Ziel ist, zu einem bestimmten Thema möglichst viele erste Meinungen von jungen Erwachsenen abzuholen, lohnt es sich beispielsweise mehr auf digitale Partizipationsformate zu setzen. Um die Bedürfnisse von Kindern abzuholen, lohnt es sich mit den Schulen zusammenzuarbeiten. Grundsätzlich gilt: Wenn Anliegen abgeholt werden, sollen diese auch ernst genommen werden. Es muss klar kommuniziert werden, wozu die Stimme der Next Generation abgeholt wird und wo und wie diese einfliesst.

Möchte man gemeinsam mit der Next Generation Projekte entwickeln oder sie motivieren Projekte selber umzusetzen, empfiehlt es sich Jugendliche oder junge Erwachsene bei der Projektentwicklung zu unterstützen und auch bei der Projektumsetzung Hand zu bieten, z.B. mit einem Coaching durch die Regionalmanagerinnen oder -manager. Für die Entwicklung von kreativen Projektidee und Geschäftsmodellen hat sich auch das von regiosuisse entwickelte und getestete Format Next Generation Incubator bewährt.

Geht es darum langfristig die Stimme der Next Generation einzubinden, empfiehlt es sich eher Jugendräte, Jugendparlamente oder ähnliche Formate aufzubauen. Dort können Interessen eingebracht werden ohne grossen zeitlichen Aufwand.

Grundsätzlich gilt, dass das Ziel und der Zweck der Partizipation im Voraus geklärt werden sollte. Zudem sollten folgende Aspekte bei der Wahl und Implementierung von Partizipationsformaten und der berücksichtigt werden:

Verpflichtungen und Verbindlichkeiten
Verpflichtungen können abschreckend sein, da die Planbarkeit bei vielen jungen Erwachsenen eher beschränkt ist aufgrund der sich schnell ändernden Lebenssituationen (z.B. Übergang Schule zu Beruf etc.). Während einige Jugendliche oder junge Erwachsene einen gewissen Grad an Verbindlichkeit schätzen, schreckt dies andere ab. Es gilt ein Mittelmass zu finden und allenfalls eine Kombination verschiedener Beteiligungsformate zu wählen. So könnte die Kombination einer digitalen Umfrage und einer festen Begleitgruppe eine Möglichkeit sein, wo gewisse Personen nur bei der Umfrage mitmachen können.
Administrative Hürde abbauen
Die zeitlichen Ressourcen von jungen Erwachsenen und Jugendlichen sind beschränkt. Viele möchten sich in irgendeiner Form einbringen. Sind allerdings die administrativen Hürden gross, erschwert dies die Mobilisierung zusätzlich. So sollte die Möglichkeit zur Partizipation unbedingt auch niederschwellig sein. Im Falle eines Projektentwicklungsformates, sollte die Anmeldung oder Bewerbung möglichst einfach sein. Bei einer Umfrage ist es hilfreich, die Fragen möglichst einfach formuliert sein und die Umfrage kurz zu halten.
Hybride Formate ermöglichen
Hybride Formate erhöhen die Flexibilität der Teilnahme an Partizipationsprozessen. Junge Erwachsene sind sehr mobil und oft auch zwischen den unterschiedlichen Räumen unterwegs, was eine Teilnahme an vor Ort stattfindenden Veranstaltungen erschweren kann. Der persönliche Austausch und das physische Treffen ist dennoch etwas was auch von vielen jungen Erwachsenen gewünscht und bevorzugt wird. Gerade bei längerfristigen Projekten kann eine Mischung aus digitalen und physischen Treffen sowie hybriden Formaten einen grossen Mehrwert liefern.
Zeiten anpassen
Die Wahl der Zeiten von Events und Austauschformaten sollte den Bedürfnissen der jungen Erwachsenen angepasst werden. Da viele junge Erwachsene tagsüber arbeiten oder in der Schule sind, gilt es solche Events an Abenden oder Wochenenden durchzuführen. Bei einer längerfristigen fixen Gruppe lohnt es sich, auf die konkreten Wünsche der Teilnehmenden einzugehen und die Zeiten ihrer anderen Verpflichtungen anzupassen.

 

Checkliste

Vor jedem Projekt in welchem Jugendliche und junge Erwachsene eingebunden werden, sollten folgende Fragen geklärt werden:

  • Wer ist genau meine Zielgruppe?
  • Was möchte ich von meiner Zielgruppe wissen?
  • Wie erreiche ich diese Zielgruppe?
    • Durch welche Medien?
    • Mit welchem Wording? Mit welchen Bildern?
    • Welche möglichen Multiplikatoren gibt es?
  • Wie kann ich das Format den Bedürfnissen meiner Zielgruppe anpassen?
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