Die Plattform für Regionalentwicklung in der Schweiz

Konferenz 2023

Akteure der Regionalentwicklung

Wie soll der Prozess der Regionalentwicklung gestaltet werden? Im Zentrum dieser Frage stehen Menschen. Sie vertreten als Akteurinnen und Akteure die Interessen der Region.

Akteure

Suchen Sie konkrete Ansprechpersonen in Ihrer Region? Auf der Karte der Regionen finden Sie heraus, zu welcher Region ihre Gemeinde gehört und wen Sie kontaktieren können.

 

  • Kantone

    Die Kantone tragen ebenfalls zur Regionalentwicklung bei: über eigene räumliche Strategien und der entsprechenden Steuerung, über Regelungen zur Nutzung des Raums (Richtplanung, kantonale Schutzgebiete) sowie über kantonale Fördergefässe. Die Kantone legen alle vier Jahre in einem Umsetzungsprogramm Schwerpunkte für den Einsatz der NRP-Fördermittel fest. Über die interkantonale oder grenzüberschreitende Zusammenarbeit prägen sie die Entwicklung funktionaler Räume mit.

  • Regionen

    Regionalmanagements

    Eine Region ist im Verständnis der Regionalentwicklung nicht als Verwaltungseinheit aufzufassen. Vielmehr handelt es sich dabei um ein Gebiet, das sich mit einer gemeinsamen Herausforderung konfrontiert sieht und wo Strategien und Projekte zu deren Bewältigung entwickelt werden. Entsprechend vielfältig können Regionen gestaltet sein: Räumlich kann es sich um eine Talschaft (z.B. Regione Bernina), einen Kantonsteil (Regionaler Entwicklungsträger Luzern West) oder auch um ein kantons- oder gar länderübergreifendes Gebiet (Arc Jurassien) handeln. In der Praxis sind es meist verschiedene Gemeinden, die sich zu einer Region zusammenfinden. Dabei gibt der Kanton manchmal Strukturen wie beispielsweise Planungsregionen vor. Teilweise sind auch Unternehmen oder weitere Akteurinnen und Akteure in der Trägerschaft einer Region. Im Sinne der kohärenten Raumentwicklung bedarf es einer Abstimmung zwischen Raumplanung und Regionalentwicklung, auch dort wo die Planungsregionen und die Regionalmanagements nicht deckungsgleich sind.  

    Als Impulsgeber und unterstützende Kraft bei der Initiierung und Entwicklung von regionalen Projekten und Prozessen agieren in den Regionen oftmals regionale Entwicklungsträger (RET), Regionalmanagements (RM), regionale Standortförderungen oder kantonale und überkantonale Organisationen. Sie fungieren als Treiber der regionalen Entwicklung und können die Akteurinnen und Akteure in einer Region informieren, inspirieren, zusammenbringen und mobilisieren. Etwa indem sie den Handlungsbedarf aufzeigen und Visionen skizzieren, über die Möglichkeiten von Förderprogrammen informieren, konkrete Umsetzungsbeispiele präsentieren oder selbst Projekte lancieren. Sie leisten damit einen wesentlichen Beitrag, vorhandene Kräfte, Ideen, Wissen und Kompetenzen zu aktivieren und zu bündeln. Wo sinnvoll arbeiten sie mit anderen Regionen zusammen und können damit gemeinsam mehr Schlagkraft und Wirksamkeit entwickeln.

    Ein hilfreiches Instrument zur gezielten und wirkungsvollen Entwicklung von Regionen sind regionale Entwicklungsstrategien. Mehr dazu im Faktenblatt Regionale Entwicklungsstrategien.

    Ein vertiefter Blick auf Entwicklungsträger und Regionalmanagements, deren Rolle, Aufgaben und Erfolgsfaktoren finden Sie im Themendossier «Regionalmanagement».

    Regionale Innovationssysteme (RIS)

    RIS fördern die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit der KMU, indem sie koordinierte Unterstützungsangebote und Dienstleistungen in den Bereichen Information, Beratung, Vernetzung, Infrastruktur und Finanzierung anbieten. Zudem bündeln sie andere, bereits bestehende Förderangebote und vermitteln KMU bei Bedarf an andere Förderstellen. Die RIS werden von der NRP mit A-fonds-perdu-Beiträgen mitfinanziert.Mehr zu den RIS, in der Rubrik «Regionale Innovationssysteme».

    Schweizer Pärke

    Der Bund fördert drei Kategorien von Pärken von nationaler Bedeutung: Nationalpärke, regionale Naturpärke und Naturerlebnispärke. Jede Parkkategorie ist auf das Potenzial der Region, auf die Bedürfnisse der Bevölkerung und die Möglichkeiten einer nachhaltigen Nutzung ausgerichtet. Die Pärke erhalten und pflegen wertvolle Kultur- und Naturlandschaften. Sie stärken die nachhaltige Regionalwirtschaft und fördern die Bildung für nachhaltige Entwicklung. Sie sensibilisieren Einheimische wie Gäste für ökologische, kulturelle, historische und wirtschaftliche Besonderheiten der Region und fördern diese.

    Destinationsmanagement-Organisationen (DMO) 

    Eine DMO kann neben den klassischen Aufgaben in den Bereichen Angebots- und Destinationsvermarktung oder Produktentwicklung auch in der Strategieentwicklung einer Region tätig sein. DMOs sind ein wichtiges Bindeglied zwischen touristischer Entwicklung und Entwicklung des Lebensraumes. Zusammen mit Gemeinden und Regionen können sie z.B. Entwicklungsstrategien ausarbeiten und ihre Expertise einbringen.

    Energieregionen

    Das Bundesamt für Energie fördert im Rahmen von EnergieSchweiz interkommunale Aktivitäten im Sinne der Energiestrategie 2050. In diesem Zusammenhang haben sich bis 2023 rund 30 Energieregionen gebildet, darunter einige NRP-Regionen oder Naturpärke. Die Energieregionen kümmern sich um die interkommunale Zusammenarbeit. Mindestens drei Gemeinden verfolgen dabei zusammen mit Unternehmen, Organisationen und der Bevölkerung energiepolitische Ziele. Mehr Informationen zum Aufbau einer Energieregion und zu den verfügbaren Fördergeldern für Projekte in der Rubrik Klima und Energie in der Regionalentwicklung.

     

  • Gemeinden und Städte

    Werden Projektideen durch die regionale Basis, beispielsweise durch Gemeinden oder durch die Stadt mitgetragen, kann frühzeitig «Regional Ownership» für die regionalen Entwicklungsvorhaben aufgebaut werden. Die regionalen Entwicklungsträger wie die Regionalmanagements und Kantone können dabei unterstützend wirken, indem sie mit konkreten Ideen an die richtigen Personen herantreten und mögliche Projekt- bzw. Kooperationspartnerinnen und -partner zusammenbringen.

    Zudem sind Gemeinden und Städte Teil der Regionalentwicklung durch die Erarbeitung eigener räumlicher Strategien, über die Nutzungsplanung und über kommunale Finanzierungsgefässe.

    Beispiel: Zukunft Hasliberg

  • Unternehmen

    Unternehmen, die attraktive Stellen anbieten, tragen dazu bei, Arbeitsplätze in der Region zu schaffen und/oder zu erhalten. Sie bilden das wirtschaftliche Rückgrat in ihrer Region und tragen wesentlich zur regionalen Wertschöpfung und – insbesondere in peripheren Gebieten – zur regionalen Identifikation bei. Unternehmen mit überregionalem Aktionsradius liefern Standortargumente für die Region und tragen zur Niederlassung weiterer Unternehmen bei. Unternehmen (überregional, regional oder lokal tätig) spielen aber auch bei Produkt- und Prozessinnovationen sowie bei der Qualifizierung regionaler Arbeitskräfte eine wichtige Rolle. Die Beteiligung der ansässigen Unternehmen an Regionalentwicklungsprozessen ist deshalb unabdingbar. 

    Beispiele: CSEM, Digivitis

  • Beratung

    Beratungsfirmen bieten verschiedene Dienstleistungen im Bereich der Regionalentwicklung an. Dies beinhaltet beispielsweise die Prozessbegleitung (z.B. Mitarbeit in einer Begleitgruppe, Projektmanagement, Strategieentwicklung), die Konzeption oder Moderation von Mitwirkungsprozessen (z.B. Workshops, Interviews, Tischdiskussionen) sowie die Kommunikation (z.B. Informationsveranstaltungen, Kommunikationskonzept).

    In unserer Expertendatenbank finden Sie eine Übersicht in den Bereichen Forschung und Beratung. Abgedeckt sind die Themen Wirtschaftsgeografie, Regionalökonomie, Regionalpolitik, Rechts-, Sozial- und Politikwissenschaften, Raumentwicklung, Nachhaltigkeit, Innovation und die Erforschung von Veränderungsprozessen.

  • Zivilgesellschaft

    Privatpersonen, Interessensgemeinschaften oder Vereine können durch Ideen und Aktivitäten die Regionalentwicklung mitprägen. Eine frühe Kontaktaufnahme mit dem Kanton oder der regionalen Ansprechstelle ist bei Projektideen hilfreich. Dadurch fällt die Prüfung der Umsetzbarkeit leichter und die Projektidee kann zusammen mit den Kantonen und den Regionen verfeinert werden. Gleichzeitig lässt sich klären, ob und welche Förderinstrumente zutreffen.

  • Stiftungen

    Ergänzend zur Finanzierung von Regionalentwicklungsprojekten durch die öffentliche Hand bieten auch Stiftungen Finanzmittel für entsprechende Initiativen in der Regionalentwicklung. So bieten beispielsweise die Schweizer Berghilfe, die Stiftung Mercator Schweiz oder die Age Stiftung Möglichkeiten, Projekte in den Regionen mitzufinanzieren. Eine Übersicht über die verschiedenen Stiftungen bietet das Stiftungsverzeichnis

    Beispiel: Culinarium Alpinum

  • Forschungs- und Bildungsinstitutionen

    Der Beitrag von Forschungsinstitutionen zur Entwicklung von Regionen kann vielfältig sein. Hochschulen beeinflussen durch ihre klassischen Funktionen, durch Forschung und die Aus- und Weiterbildung, die sozio-ökonomische Entwicklung einer Region. Sie können aber auch regionale Entwicklungsimpulse geben. Beispielsweise durch eine partizipative Projektbegleitung direkt in den Regionen. Einige Institutionen legen Forschungsschwerpunkte auf die Bereiche Gemeinde-, Stadt- und Regionalentwicklung oder Regionalökonomie. Die Expertendatenbank ist bei der Suche nach geeigneten Kontaktpersonen behilflich.

    Beispiel: PlurAlps

 

Weitere Informationen

 

Artikel teilen